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0093 - Dreimal hupen bringt den Tod

0093 - Dreimal hupen bringt den Tod

Titel: 0093 - Dreimal hupen bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dreimal hupen bringt den Tod
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»bei was?«
    »Bei Amputationen! Ich habe Ihren linken Arm abnehmen müssen. Ein Stück über dem Ellbogen. Es war nicht anders zu machen, sonst wären Sie jetzt eine Leiche!«
    ***
    Bis zum nächsten Mittwoch vergingen die Tage wieder mit der zermürbenden kriminalistischen Kleinarbeit. Wir befragten einige Hundert Leute, wir unterhielten uns mit Platzanweiserinnen in den Kinos, mit Kellnern und Serviermädchen, Kneipenbesitzern und Pförtnern von Nachtlokalen.
    Am Mittwoch endlich kam unsere Stunde. Wir hatten mit Blackson und den Leuten seiner Mordkommission vereinbart, dass wir uns jeden Morgen um acht in Blacksons Office im Gebäude der Stadtpolizei treffen wollten.
    Bei diesen Besprechungen trug jeder die Ergebnisse seiner gestrigen Arbeit vor. Dabei überlegten alle anderen, wo das vorgetragene Alibi doch ein Loch haben könnte. Dann wurde die Liste der STC-Angestellten vorgenommen und die nächsten Leute aufgeteilt.
    Am Mittwoch früh bekam Phil einen Mann namens Maerosti, wahrscheinlich ein eingewanderter Italiener, und ich bekam einen Mann namens Steward Mail.
    Ich erinnerte mich sofort des jungen, unsympathischen Burschen, den wir schon einmal kurz vernommen hatten. Nicht sehr erbaut von der Type, die mir zugefallen war, stieg ich in meinen Jaguar und fuhr hinaus zu dem Randgebiet, wo Mail wohnte. Zuerst sprach ich mit einem alten Rentner, der soviel wie Hausverwalter war.
    »Sie sind…«, fragte ich, obgleich ich keine Ahnung hatte, wie er hieß. Aber auf diesen Trick fallen die meisten Leute herein.
    »Ich bin George Peck, jawohl«, nickte der Alte, der mit einem Spaten in dem winzigen Vorgarten beschäftigt war.
    »Schön«, nickte ich. »Ich bin Jerry Cotton. Ich hätte mich gern mal mit 42 Ihnen über einen gewissen Hausbewohner unterhalten.«
    Der Alte rümpfte die Nase.
    »Nichts zu machen, Mister. Ich rede nicht über andere Leute. Ich bin keine Klatschtante.«
    »FBI«, sagte ich und hielt ihm meinen Dienstausweis hin. »Fördert diese Tatsache Ihre Beredsamkeit - oder muss ich Sie zu einer offiziellen Vernehmung ins FBI-Gebäude vorladen lassen?«
    Er schluckte.
    »Oh, entschuldigen Sie, Mister! Ich konnte ja nicht wissen, dass…«
    »Richtig. Aber jetzt wissen inzwischen Sie und Ihre Frau es, die sich anscheinend nicht von ihrem Vorhang trennen kann.«
    Ich deutete auf den gebauschten Vorhang hinter einem offenstehenden Fenster im Parterre, hinter dem ich schwach die Umrisse einer beleibten Figur erkennen konnte.
    Der Alte grinste.
    »Tja, dem FBI entgeht aber auch gar nichts, wie? Hast du gehört, Emma? Kannst ruhig wieder in die Küche verschwinden! Wir gehen nämlich auch! Uns ist es hier zu unruhig!«
    Er kniff ein Auge zu und murmelte: »Machen Sie mir doch den Vorschlag, hinüber zu Jockley’s Kneipe zu gehen, Mister!«
    Ich konnte mir das Lachen kaum noch verbeißen, sagte aber doch laut, sodass seine Emma es hören musste.
    »Kommen Sie doch ’n paar Minuten mit zu der Kneipe da drüben. Ich glaube, dort finden wir eine Ecke, wo wir uns ungestört unterhalten können.«
    Der Aite tat, als täte er es ungern. Dabei zitterten ihm vor Vorfreude auf einen Whisky schon die Finger.
    ***
    Wir setzten uns an einen Ecktisch, und ich bestellte eine Lage Whisky und für mich ein Kännchen Kaffee dazu.
    »Also erzählen Sie mir alles, was Sie über Steward Mail wissen!«, forderte ich den Alten auf.
    »Ach! Über den? Tja, Mister, da gibt es nicht viel zu erzählen. Er ist eitel wie ein junges Mädchen, arrogant wie ein englischer Lord und geldgierig wie kein zweiter.«
    Ich grinste. Das war eine Charakteristik, die sich hören lassen konnte. Knapp, prägnant und wahrscheinlich bis aufs I-Tüpfelchen zutreffend.
    »Was hat er für Umgang?«
    Der Alte zuckte die Achseln.
    »Zu Hause empfängt er nie Besuch. Ich habe mal munkeln hören, dass er sich jede Woche einmal hier zum Pokern träfe mit ein paar anderen Leuten. Auch ein Mischling soll dabei sein. Aber ich weiß nicht, ob’s stimmt. Der Wirt wird sich hüten, es zuzugeben.«
    Ich stellte noch eine Menge andere Fragen, deren Beantwortung mich insgesamt vier Whiskys und zwei Dosen Bier kostete, aber ich erfuhr nichts Nennenswertes. Das größte Problem war, den Alten davon zu überzeugen, dass er jetzt wieder zu seiner Emma zurück müsste. Aber schließlich sah er es ein und verdrückte sich.
    Sobald er verschwunden war, ließ ich den Wirt kommen. Ich setzte ein strenges Gesicht auf und legte ihm zum Willkomm gleich meinen Dienstausweis auf

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