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0094 - Alle auf einen Schlag

0094 - Alle auf einen Schlag

Titel: 0094 - Alle auf einen Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alle auf einen Schlag
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aufgegeben worden als Eilboten-Sendung. Innerhalb des Ortszustellbereichs werden solche Sendungen bekanntlich sofort zugestellt. Es ist also irgendwann zwischen halb acht und halb neun hier im Krankenhaus abgeliefert worden. Die Frau öffnete es und fand einen Zettel von einer Blumenhandlung, dass man im Auftrag ihres Mannes diese kleine Aufmerksamkeit überreichte…«
    »Ist ja Quatsch!«, schnaufte Hywood. »Um sieben Uhr war Lansforth ja längst tot.«
    »Eben«, nickte ich. »Aber er könnte natürlich das Päckchen noch vor seinem Tod, also noch vor fünf Uhr nachmittags in dem Blumengeschäft abgegeben haben. Dann erhebt sich allerdings die Frage, warum er es am Nachmittag nicht selbst zu seiner Frau brachte.«
    »Ich glaube nicht, dass Lansforth wirklich der Absender des Päckchens war«, knurrte Hywood. »Das ist nichts als ein plumper Trick, um die Pralinen der Frau unauffällig zuzuspielen. Los, Rob, verschwinden Sie mit der Pralinenpackung und bringen Sie sie in unser Labor. Der Nachtdienst soll sich sofort an die Arbeit machen. Die üblichen Untersuchungsprotokolle diesmal mit zwei Durchschlägen, einen in mein Office, einen an die G-men Cotton und Decker von der hiesigen FBI-Behörde. Klar?«
    »Klar«, erwiderte der auf gerufene Beamte, streifte sich dünne Gummihandschuhe über und nahm den kleinen Karton.
    Hywood erteilte in seiner resoluten Art bereits die weiteren Befehle: »Boyd, Ihre Spezialisten vom Spurensicherungsdienst sollen sich sofort an die Arbeit machen. Den Zettel und das Packpapier. Ich möchte möglichst schnell wissen, ob Fingerabdrücke darauf sind.«
    »Okay, Captain«, nickte Boyd und winkte zwei von seinen Männern, die sofort zu arbeiten begannen.
    Wir gingen hinaus in den Flur, um die anderen bei ihrer Arbeit nicht zu behindern. Der Fotograf musste die üblichen Fotos von der Leiche machen, der Polizeiarzt untersuchte sie gründlich.
    Nach wenigen Minuten schon erschien der Mann des Spurensicherungsdienstes, der sich den Zettel vorgenommen hatte, wieder im Flur und schwenkte triumphierend eine Tatortspurenkarte. Darauf klebten die Folien von acht deutlichen Fingerabdrücken.
    »Ein Daumenabdruck und der von einem kleinen Finger fehlen«, sagte er. »Sonst haben wir eine ganze Hand komplett und vier weitere, schwächere Abdrücke von einer anderen Person.«
    »Geben Sie uns die Karte«, sagte ich und steckte sie ein. »Wollen Sie mitkommen, Hywood?«
    »Wohin?«
    »Ins FBI-Gebäude. Wir lassen sofort nachsehen, ob die Abdrücke registriert sind.«
    »Okay. Sagen Sie Boyd, wir treffen uns alle Mann in meinem Office im Stadthaus.«
    »Werd’s ausrichten«, nickte der Spezialist vom Spürensicherungsdienst.
    Hywood wollte schon gehen, aber ich hielt ihn am Ärmel zurück.
    »Moment, Captain. Ich möchte die Prints vom Packpapier auch gleich mitnehmen, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    »Kluger Junge«, Hywood grinste. »Er denkt an alles.«
    Wir warteten noch ein paar Minuten, dann erhielten wir insgesamt einundzwanzig verschiedene, aber noch deutlich erkennbare Abdrücke von dem Packpapier, in dem die Pralinenpackung gekommen war.
    Mit beiden Karten verließen wir das Hospital und fuhren in meinem Jaguar zum Districtgebäude. Oben im Archiv brannte die eine Lampe des Nachtdienstes.
    Wir gaben die beiden Karten ab und baten, man möchte uns oben in der Kantine anrufen, wenn man die Prints alle verglichen hätte. Der Beamte vom Nachtdienst warf nur einen kurzen Blick darauf und dann sagte er: »Dauert ungefähr eine Dreiviertelstunde. Sind ja alle schön deutlich.«
    »Okay. Wir bleiben so lange in der Kantine, bis Sie uns Bescheid geben.«
    »Gut.«
    Mit dem Lift fuhren wir hinauf. Beim FBI gibt es Tag und Nacht keine Ruhe, weder wochentags noch sonntags. Es gibt keine Abteilung, die nicht mindestens mit einer kleinen Bereitschaft besetzt wäre. Auch wenn Sie nachts um drei Uhr kommen. Demzufolge hat auch unsere Kantine niemals geschlossen. So mancher überarbeitete G-man erscheint mitten in der Nacht in der Kantine, um sich von einem starken Kaffee aufmöbeln zu lassen.
    Wir setzten uns an einen Tisch und bestellten für uns je zwei heiße Würstchen, denn wir hatten ja noch kein Abendessen gehabt, und für alle drei kräftigen Kaffee.
    »Ich möchte wissen, was man eigentlich gegen die Familie Lansforth hat«, murmelte Hywood nachdenklich.
    »Gar nichts«, sagte ich und wischte mir den Mund ab. »Gar nichts. Man kann es sich nur nicht leisten, Zeugen herumlaufen zu

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