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0094 - Alle auf einen Schlag

0094 - Alle auf einen Schlag

Titel: 0094 - Alle auf einen Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alle auf einen Schlag
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unseren Sitzen hoch.
    »Mann«, schnaufte Hywood, »damit rücken Sie erst jetzt raus?«
    »Ich dachte auch erst, was Sie alle jetzt denken«, sagte der Beamte gelassen. »Aber das ist nicht der Fall. Der Mann hat mit der Sache nichts zu tun. Er hat schon seit Tagen dem Vorarbeiter Bescheid gegeben, dass er überraschend Urlaub für ein paar Stunden brauchen wird, weil seine Frau ein Baby erwartet. Das Baby wurde heute Morgen kurz vor neun Uhr geboren. Um zehn nach neun oder so erhielt die Firma den Anruf aus dem Hospital. Sie leitete den Anruf sofort zur Mole weiter, wo man den Vorarbeiter verständigte, der seinerseits wieder den glücklichen Vater in Marsch setzte. Also, wenn ein Baby mit der Kransprengung Zusammenhängen soll, dann weiß ich nicht…«
    Wir lachten. Nein, da hatte er ja wohl recht. Das Alibi dieses Mannes war eindeutig. Es ließ sich ja so leicht überprüfen, dass allein diese Tatsache ihn schon von jedem Verdacht freisprach. Ihm zuliebe würde kein Arzt versichern, dass ein Baby angekommen sei, wenn keins angekommen war.
    Well, wir blieben noch bei Hywood, bis der letzte Mann seinen Bericht erstattet hatte, aber es kam absolut nichts dabei heraus. Spurenspezialisten hatten zwar noch die Umgebung des Krans abgesucht, aber den berühmten Manschettenknopf oder gar die Visitenkarte hatte der Täter nicht verloren.
    Wir fuhren zurück ins Districtgebäude. Im gleichen Bruchteil einer Sekunde, da ich die Officetür öffnete, läutete das Telefon. Ich ging rasch zum Schreibtisch und nahm den Hörer ab.
    »Cotton.«
    »Leitstelle. Soeben erhalten wir Bescheid vom sechzehnten Revier der Stadtpolizei, das auf Pier neunzehn am East River die Leiche eines zweifellos ermordeten Mannes gefunden worden ist. Die Mordkommission der Stadtpolizei ist bereits unterwegs.«
    »Wir auch…!«, rief ich und warf den Hörer zurück auf die Gabel.
    ***
    Wir preschten durch den Flur, in den Lift und hinab. Zum Hinterausgang ging es in den Hof hinaus, wo mein Jaguar in der Reihe der einsatzbereiten Fahrzeuge stand. Wir kletterten hinein und schalteten die Sirene ein, und wir glitten durch die Ausfahrt. Dann lag der Broadway frei vor uns, und ich konnte auf drehen.
    »Mord auf Pier neunzehn am East River.«
    »Verdammt«, fluchte Phil. »Daher weht der Wind! Soll ich die Mordkommission über Sprechfunk verständigen?«
    »Nicht nötig. Der Anruf kam vom sechzehnten Revier der Stadtpolizei. Die haben bereits ihre eigene Mordkommission alarmiert.«
    »Na, dann ist es ja gut«, meinte Phil und lehnte sich bequemer zurück. Aber plötzlich beugte er sich wieder vor und wiederholte nachdenklich: »Die Mordkommission der Stadtpolizei ist also gerade unterwegs?«
    »Ja, wahrscheinlich.«
    »Das heißt also, dass die Stadtpolizei auch erst vor allerkürzester Zeit von dem Mord erfahren haben kann?«
    »Genau. Ich bewundere deinen Scharfsinn. Du hättest Kriminalist werden sollen. Vielleicht sogar beim FBI!«, meinte ich grinsend.
    Er ließ sich nicht erschüttern.
    »Da die Mordkommission noch unterwegs ist, kann man auch bei der Stadtpolizei noch nichts über Art, Motiv und die näheren Umstände des Mordes wissen, nicht wahr?«, fragte er.
    »Das ist anzunehmen«, gab ich zu.
    Er holte tief Luft und schoss seine Fangfrage ab: »Kannst du mir erklären, warum die Stadtpolizei einen Mordfall auf einmal gleich an das FBI meldet, obgleich doch für gewöhnliche Mordfälle das FBI gar nicht zuständig ist? Kannst du mir ferner erklären, warum unsere Zentrale sofort die Meldung an dich weitergibt?«
    Ich grinste.
    »Sicher! Weil ich unsere Zentrale darum gebeten habe, alle Reviere der Stadt- und Hafenpolizei dahingehend zu instruieren, dass das FBI bis auf Widerruf von jedem Kapitalverbrechen im Hafen unterrichtet werden möchte.«
    »Und die eingehenden Meldungen soll man von unserer Zentrale sofort an dich weiterleiten?«
    »Erraten, du kluges Kind.«
    Phil stieß ein eigenartiges Geräusch aus. Es war ein Mittelding zwischen dem Knall eines Sektkorkens und dem hysterischen Aufschrei einer nervenschwachen älteren Dame.
    »Wann hast du denn diese Eigenmächtigkeit begangen?«, wollte er wissen.
    »Als wir heute Mittag vom Hafen zurückkamen.«
    »Deshalb dauerte dein Zigarettenholen so lange?«
    »Ja.«
    Phil lehnte sich wieder in die Polster zurück. Den Rest der Fahrt hüllte er sich in eisiges, beleidigtes Schweigen. Ich ließ ihn. So etwas legt sich ziemlich schnell bei ihm.
    Da wir am Vormittag schon einmal hier gewesen waren,

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