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0095 - Himmel ohne Sterne

Titel: 0095 - Himmel ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Traum und was Wirklichkeit war. Eins aber ist sicher: Wir sind körperlich hier und fliegen durch das Universum. Wir sehen mit unseren Augen das, was wirklich geschieht. Also ein echter Traum ist es nicht, was wir erleben. Aber auf der anderen Seite..."
    Seine Stimme endete in einem Seufzer. Dann schwieg er. Er hätte nicht gewußt, was es noch zu sagen gab.
     
    *
     
    Auf ihren Uhren vergingen drei Stunden.
    Die eigene Milchstraße war in der Unendlichkeit versunken und zu einem großen, milchigen Fleck mit zerfasertem Rand geworden. Deutlich waren die Spiralarme zu erkennen, die hinein in die Schwärze des leeren Raumes griffen. Irgendwo stand auch die Sonne des Planeten Terra. Der Andromedanebel hatte sich kaum verändert. Er war nur unmerklich näher gerückt.
    Sonst war das Universum bis auf winzige und kaum sichtbare Sternnebel leer. Es war dunkel und schwarz, einsam und tot.
    Der Anblick legte sich wie ein Alpdruck auf die beiden Männer und den Mausbiber.
    „Drei Stunden!" sagte Rhodan einmal. „Ich mag nicht an die Entfernung denken, die wir inzwischen zurückgelegt haben."
    Niemand antwortete ihm. Drei Stunden hatten zwar genügt, die Galaxis zu einem Nebel werden zu lassen, aber sie waren nicht genug gewesen, die Erschütterung im Herzen Sengus und Guckys abklingen zu lassen.
    Die Minuten vergingen schwer und langsam. Zögernd nur tropften sie in das Meer der Zeit, das seine Bedeutung verloren zu haben schien.
    Plötzlich war es Rhodan, als ginge ein Zittern durch das kleine Schiff. Der Fleck des Andromedanebels wanderte nach rechts und blieb dann wieder stehen. Eine zweite Erschütterung. Dann nichts mehr.
    „Das Schiff hat den Kurs geändert", sagte Sengu.
    Rhodan nickte stumm. Also hatten erst jetzt die von dem Unsterblichen erwähnten Spezialinstrumente ihre Tätigkeit aufgenommen. Vor wenigen Sekunden erst hatten sie den wandernden Planeten Barkon entdeckt, jene Welt, die vor Jahrhunderttausenden mit ihrer Sonne aus der Milchstraße gewandert war.
    Ihre Bewohner, die geheimnisvollen Barkoniden, hatten ein gewagtes Experiment unternommen, als sie ihre Sonne verließen, um mit ihrem Planeten in die Galaxis zurückzukehren. Das war vor mehr als sechzig Jahren Erdzeit gewesen. Seitdem konnte der wandernde Planet nicht weit gekommen sein.
    Und wie weit war er jetzt noch entfernt? Auch das konnte Rhodan nicht wissen, aber er wußte ja auch nicht genau, wie schnell sie durch das sternenlose Nichts eilten.
    Merkwürdig war, daß sie keine Müdigkeit verspürten, obwohl sie schon lange nicht mehr geschlafen hatten. Sengu hatte seine Dose Bier inzwischen geleert und mit Rhodan eine Mahlzeit verzehrt. Guckys Mohrrüben hatten sich gelichtet; das Bündel war sichtbar kleiner geworden.
    Eine weitere halbe Stunde verging. Der Anblick des Alls blieb gleich, und sie hatten keine Gelegenheit, eine Ortsveränderung zu beobachten. Es schien, als schwebten sie bewegungslos in dem großen Nichts.
    Dann sagte Sengu plötzlich: „Da vorn ist etwas ...!"
    Rhodan sah genauer hin. Der Planet schob sich seitlich in ihren Kurs. Er war kaum zu erkennen, da er von keiner Sonne beschienen wurde. Er war schwarz wie seine Umgebung - aber nicht völlig schwarz. Ein ganz matter Grauschimmer kennzeichnete seine Umrisse, und Rhodan erkannte mit fast körperlich schmerzhafter Gewißheit, daß es sich um Schnee handelte. Nur die hohe Albedo ließ Barkon für das menschliche Auge sichtbar werden.
    Der Planet kam schnell näher, aber das Schiff flog jetzt längst nicht mehr so schnell und verlangsamte weiter. Es hielt genau auf Barkon zu.
    Ihre Augen gewöhnten sich allmählich an das Dämmerlicht, das in Wirklichkeit nur der Widerschein entfernter Milchstraßen war, ganz besonders aber der eigenen, die immer noch hell und deutlich schräg hinter dem Heck stand.
    „Wir landen!" rief Gucky schrill, als das Schiff eine Wendung beschrieb und sich auf die Oberfläche von Barkon hinabsenkte. „Alles ist grau - was ist das?"
    „Schnee, Gucky! Die künstlichen Wärmespender, die an die Stelle der verlorenen Sonne getreten sind, scheinen nicht ganz so stark zu sein, wie man angenommen hatte. Die Barkoniden haben sich unter die Oberfläche zurückgezogen. Das war geplant. Aber der Schnee ...?"
    Er schwieg. Der Schnee, wußte er, war nicht vorgesehen.
    Das Schiff landete in der Nähe des Äquators, der nichts mehr mit Sonne oder Wärme zu tun hatte. Hier lag der Schnee genauso wie an den Polen. Sanft setzte es auf. Weiter geschah

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