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0096 - Der Anti

Titel: 0096 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mercant in unserem komfortabel eingerichteten Wohnraum. Er hatte darum gebeten, die vorläufigen Ermittlungen allein führen zu dürfen.
    So hatte ich mich zurückgehalten.
    Rhodan legte eben die Galauniform ab und schlüpfte in seine Bordmontur, in der er mir wesentlich besser gefiel. John Marshall betrat hinter Mercant den Raum.
    Der zierlich gebaute, meist lächelnde Abwehrchef des Solaren Imperiums setzte sich umständlich auf einen Gliedersessel. Er schien meine innere Spannung zu spüren.
    „Nun reden Sie schon", sagte Rhodan gereizt.
    „Haben Sie eine Spur?"
    „Vermutlich, Sir", entgegnete Mercant in seiner bedächtigen Art. „Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die zahlreichen Passagiere und Besatzungsmitglieder der fünf Fahrgastschiffe vorläufig unbeachtet zu lassen. Die Raumer sind mit dem Detektor überprüft worden. Der Aktivator befindet sich auf keinem der Schiffe. Es war zu erwarten."
    Er musterte mich sinnend, und ich bekämpfte die wachsende Erregung. Mercant konnte manchmal sehr pedantisch sein.
    „Attentäter vom Range der Unbekannten werden sich nicht darauf einlassen, ein für sie unersetzliches Gerät mit einem normalen Liniendienstschiff transportieren zu lassen. Außerdem liegt kein logisch fundierter Grund vor, warum man den Aktivator aus dem Arkonsystem fortschaffen sollte. Wenn man damit einen Erpressungsversuch unternehmen will, könnte man unter Umständen gezwungen sein, das Gerät dem rechtmäßigen Besitzer vorzuweisen, um die Glaubwürdigkeit der verbrecherischen Forderung unter Beweis zu stellen."
    „Er besitzt ein nach dem Zweiersystem rechnendes Robotgehirn, Atlan!" sagte Rhodan in dem krampfhaften Versuch, die Stimmung aufzulockern.
    Ich nickte einfach. Die Bemerkung verpuffte wirkungslos, zumal Mercant ausnahmsweise einmal nicht lächelte.
    Ohne im Tonfall zu schwanken, fuhr der Mann mit dem goldblond schimmernden Haarkranz fort: „In der vorläufigen Nichtbeachtung der Passagiere und Raumfahrer lag keine Gefahr für den Erfolg der Ermittlungsarbeiten. Wichtig erschienen mir dagegen jene Personen, die mit den vier Privatraumschiffen zur fraglichen Zeit von Arkon I abgeflogen und auf der zweiten Welt dieses erstaunlichen Systems gelandet sind. Es handelt sich um insgesamt siebzehn Leute, die bereits von dem Regenten erfaßt wurden. Vor einer Minute habe ich eine Meldung erhalten, die mir sozusagen einen Stein vom Herzen fallen ließ."
    Ich hörte Rhodan heftig atmen. Wütend sah er zu Mercant hinüber, der in sich versunken in eine Ecke stierte. Ohne auf Rhodans Stimmung Rücksicht zu nehmen, meinte der Abwehrchef sachlich: „Die Gefahr eines Fehlschlages bestand in deiner eventuellen Umgehung der Meldungspflicht für startende Raumschiffe. Wenn sich der Aktivator noch auf Arkon I befunden hätte, wäre unser hiesiger Einsatz pure Zeitverschwendung gewesen und damit tödlich für Atlan."
    „Vielen Dank", sagte ich am Ende meiner Geduld.
    „Wollen Sie nicht endlich zur Sache kommen?"
    „Ich bin dabei, Sir! Die siebzehn von dem Regenten erfaßten Personen sind unauffällig von den Telepathen überprüft worden. Niemand hat etwas mit dem Diebstahl zu tun, aber der Pilot des Kleinraumschiffes HETER-TON klagt über heftige Kopfschmerzen."
    Ich konnte mich kaum noch beherrschen. Erst als ich in John Marshalls kluge Augen sah, ahnte ich, daß etwas Wichtiges geschehen war.
    „Kopfschmerzen?" wiederholte Rhodan. „Eine normale Sache?"
    „Nein, eben nicht. Zu unserem Glück nicht, möchte ich sagen", behauptete Mercant leise. „Der Pilot, ein gewisser Ikort, leidet unter einem unsachgemäß und mit mechanischen Einrichtungen angelegten Hypnoseblock, Außerdem existiert eine Gedächtnislücke. Dennoch steht es schon fest, daß er von einer hochstehenden Persönlichkeit den Befehl erhielt, zwei arkonidische Flottenoffiziere nach Arkon II zu bringen. Seltsamerweise sind die Offiziere dort nicht angekommen; wenigstens nicht offiziell. Trotzdem sind sie mit dem Boot gestartet, und der Pilot weiß auch, daß er in die hiesige Atmosphäre vorgestoßen ist. Von da an beginnt die Gedächtnislücke. Wir nehmen an, daß die fraglichen Offiziere abgesprungen sind."
    Ich hatte mich von meinem Lager erhoben. Aus brennenden Augen sah ich zu dem eigentümlich lächelnden Abwehrchef hinüber.
    „Wer ist die hochstehende Persönlichkeit, die dem Piloten den Befehl erteilte?" fragte ich.
    Mercant musterte mich eingehend.
    „Sie selbst, Sir! Der Imperator persönlich erteilte die

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