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0097 - Der unheimliche Richter

0097 - Der unheimliche Richter

Titel: 0097 - Der unheimliche Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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allein erschienen.
    Hinter dem Mercedes erhoben sich plötzlich zwei Gestalten. Sie traten aus dem Schatten der Mauer, und jetzt verspürte Ezra Parker wirklich Angst.
    Es waren übergroße Kerle, dunkel gekleidet, und in ihren Händen hielten sie Lanzen.
    Unwillkürlich blieb Parker stehen.
    Die beiden Knechte traten auf ihn zu. Sie senkten ihre Waffen, so daß die Spitzen auf Ezra Parker zeigten. Die schwarze Kleidung entpuppte sich als zwei lange Umhänge. Auf ihren Köpfen saßen Schlapphüte, doch unter der Krempe…
    Parker schaute zweimal hin.
    Sein Herz begann plötzlich schneller zu schlagen.
    Die Männer hatten keine Gesichter!
    Statt dessen schimmerten unter den Krempen grauweiße Flächen, fast konturenlos, auf jeden Fall ohne Nasen, Lippen oder Wangen.
    Ezra Parker erstarrte. Er konnte einfach nicht mehr weitergehen, diese beiden Gestalten flößten ihm mehr Angst ein als der Unheimliche mit der Henkersschlinge.
    Hinter ihm lachte der Richter auf. »Hattest du an eine Flucht gedacht?«
    Parker sagte nichts.
    »Steig ein!« forderte Maddox.
    Parkers rechte Hand glitt in die Manteltasche. Obwohl er sich normalerweise fahren ließ, trug er immer einen Wagenschlüssel bei sich.
    Mit zitternden Fingern holte er ihn hervor und schloß die Fahrertür auf. Die beiden Gestalten standen links und rechts von ihm. Sie beobachteten jede seiner Bewegungen.
    Verkrampft hockte er auf seinem Sitz, entriegelte die anderen Türen.
    Im Fond nahmen die Schrecklichen mit ihren Lanzen Platz, während sich Maddox neben Parker setzte; Vier Türen schwappten zu.
    Ezra Parker spürte plötzlich den Druck im Nacken. Und er wußte, daß es die Spitzen der Waffen waren, die gegen sein Fleisch gepreßt wurden.
    Er startete.
    Der Motor sprang sofort an. Ezra Parker mußte zurücksetzen, fuhr dann einen Bogen und rollte auf die Ausfahrt des Hofs zu.
    Er fuhr einem ungewissen Schicksal entgegen…
    ***
    Die drei Unheimlichen warfen zwar immer ein Auge auf Ezra Parker, doch niemand achtete auf Al Morton, den Chauffeur. Er hatte, wie man so schön sagt, einen Schädel aus Eisen. Der Schlag konnte ihn zwar umwerfen, doch die Bewußtlosigkeit hielt nicht sehr lange an.
    Morton erwachte.
    Seine Hand rutschte von der Kante und fiel ihm auf den Bauch. Er spürte den Druck und öffnete verwirrt die Augen, trotz der bohrenden Kopfschmerzen.
    Sofort fiel ihm seine mißliche Lage auf. Al Morton versuchte seine Beine anzuziehen, doch so einfach ging das nicht. Er mußte erst eine Schulter herumdrehen, dann hatte er etwas mehr Platz. Mühsam richtete er sich auf. Das heißt, er schaute über den Rand des Schachts und hütete sich, das Versteck zu verlassen, denn was er auf dem Hof sah, raubte ihm den Atem.
    Dort stand sein Chef und wurde bedroht.
    Aber nicht von normalen Menschen, sondern von drei Horror-Gestalten, wie sie ein Grusel-Regisseur nicht besser hätte erfinden können. Al sah den unheimlichen Richter, der nach wie vor die fertig geknüpfte Schlinge in der Hand hielt und damit wedelte. Er sah auch die beiden gesichtslosen Wesen, die hinter dem Mercedes auftauchten und Ezra Parker bedrohten.
    Morton wischte sich über die Augen. Er konnte kaum fassen, was er dort sah.
    War es ein Traum?
    Nein! Die Wagentüren schlugen zu. Parker startete den Mercedes, schaltete das Licht ein, fuhr einen Bogen und näherte sich dem Ausgang.
    Hastig duckte sich der Chauffeur, damit ihn das Licht nicht streifte.
    Die Scheinwerferbahnen glitten vorbei. Al Morton wartete noch einige Minuten, dann kroch er aus seinem Loch.
    Als er kniete, ging es ja noch, doch nachdem er sich aufgerichtet hatte, wurde ihm schwindelig. Er mußte sich an der Hausmauer abstützen, ein paarmal durchatmen und traute sich erst dann, weiterzugehen.
    Wie ein Betrunkener schwankte er auf die Seitentür zu. Mit der Faust hämmerte er dagegen, weil sie von außen nicht zu öffnen war. Hoffentlich hörte ihn der Hausmeister.
    »Tür auf!« brüllte er. »Verdammt noch mal, öffne die Tür!« Es dauerte eine Weile, bis der Hausmeister erschien.
    Er schimpfte, als er die Tür schließlich aufzog.
    Al Morton fiel ihm in die Arme.
    »He, was ist denn mit dir?« fragte der Hausmeister. »Bist du besoffen?«
    Dann verstummte er, denn er hatte das Blut gesehen, das aus Als Kopfwunde rann.
    »Überfall!« krächzte Morton. »Wir sind überfallen worden, und sie haben den Chef entführt.«
    »Wer?«
    Morton hob den Kopf und schaute den Hausmeister an, der sich über den entsetzten Gesichtsausdruck

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