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0097 - Der unheimliche Richter

0097 - Der unheimliche Richter

Titel: 0097 - Der unheimliche Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einfach vor, wie ich Grimes erledigt hatte.
    Aber er war tot!
    Oder?
    »John!« Janes Stimme riß mich aus meinen Gedanken. »John! Kletter mal eine Stufe höher.«
    »Dein Wunsch ist mir Befehl.« Ich nahm mein Handtuch, stand auf und stieg über die kleine Leiter eine Liege nach oben. Hier war es noch heißer. Mein Körper glänzte, als hätte ich ihn mit einer Speckschwarte eingerieben. Schon jetzt freute ich mich auf den Eiskeller, der uns den Kälteschock brachte.
    Fünfzehn Minuten hielten wir es in dem Schwitzkasten aus. Die drei anderen Saunakollegen waren schon verschwunden, als Jane sagte: »Ich glaube, es reicht.«
    Gleichzeitig schwangen wir uns von den Pritschen. Ich fühlte mich völlig ausgelaugt. Noch eine Sitzbank höher zu steigen, dazu hatte ich keinen Nerv mehr.
    Jane schaute mich an. Ihre Augen glänzten, schwer ging ihr Atem. Sie hatte eine tolle Figur. »Lüstling«, sagte sie lachend, als sie meinen Blick bemerkte.
    Ich hob die nackten Schultern. »Ich kann eben nicht gegen meine Natur an.«
    »Das werden wir ja bei der Eisdusche sehen«, konterte Jane Collins, drehte sich um und lief mit schwingendem Hinterteil auf die schmale Holztür zu, die in den Duschkeller führte, von dem aus man das Schwimmbad betreten konnte.
    Rasch lief ich hinter ihr her.
    Der Temperaturschock war enorm. Obwohl wir noch nicht unter der Dusche standen, war es doch wesentlich kühler als in dem Schwitzraum.
    Zum Eiskeller führte ein sanfter Gang.
    Die Wände waren hellblau gefliest, rechts und links befanden sich zahlreiche kleine Düsen, aus denen sternförmig die eiskalten Wasserstrahlen schossen.
    Zitternd blieb Jane am Beginn des Kellers stehen. »Geh du zuerst, John«, bibberte sie. Sie hielt die Arme vor der Brust verschränkt, eine Gänsehaut lief über ihren Rücken.
    So hatten wir nicht gewettet. Ich gab Jane einen leichten Klaps auf ihren Po, packte sie unter und trug sie blitzschnell in den Eiskeller hinein.
    Jane zappelte und schrie. Sie drohte mir Fürchterliches an, denn auch sie kannte den Mechanismus. Wir unterbrachen eine Lichtschranke, dadurch wurde ein Kontakt ausgelöst, und aus zahlreichen Düsen spritzte das Wasser.
    Es war wirklich eiskalt.
    Die Strahlen jagten von allen Seiten auf uns zu, auch von oben. Sie hämmerten auf unserer Haut, massierten sie gleichzeitig, und ich ließ Jane Collins los.
    Jetzt hatte sie den ersten Schock überstanden.
    Drehend und hüpfend bewegten wir uns in dem Eiskeller. Schrien und kreischten dabei wie die Kinder, während wir mit kräftigen Zügen Luft in unsere Lungen pumpten.
    Jeder konnte das nicht vertragen, doch wir waren körperlich topfit und kerngesund.
    Jane Collins stürmte als erste hinaus. Das nasse Haar klebte ihr wie ein goldener Helm auf dem Kopf. Sie verließ den Eiskeller, wandte sich nach links und schob die Kunststofftür zur kleinen Schwimmhalle auf.
    Dicht vor dem Becken stemmte sie sich ab. Ich sah ihren Körper wie eine Bogensehne in der Luft, dann tauchte sie in die Fluten des Beckens.
    Es war ziemlich groß, und es gab sogar ein Sprungbrett. Ich folgte Jane. Sie kraulte bereits dem gegenüberliegenden Rand zu. Ein Kopfsprung brachte mich ebenfalls ins Wasser. Es war direkt warm nach der eiskalten Dusche.
    Mit weiten Zügen durchschwamm ich das Schwimmbecken zweimal in der Länge.
    Jane Collins spielte toter Mann. Sie lag auf dem Wasser und ließ sich treiben. Nur hin und wieder bewegte sie ihre Füße. Ich schwamm an sie heran, tauchte und umfaßte ihre Hüften. Zusammen mit mir glitt sie unter Wasser. Plötzlich spürte ich ihren Körper. Fest preßte Jane sich an mich und umschlang mit beiden Armen meinen Nacken.
    Gemeinsam tauchten wir auf.
    Jane schüttelte sich das nasse Haar aus dem Gesicht und lachte mich an. »Herrlich, John, einfach herrlich. Warum können wir so etwas nicht öfter machen?«
    »Weil die Zeit zu knapp ist.«
    »Sag den Dämonen, sie sollen eine Pause einlegen.«
    »Das wäre schön.«
    Ich paßte nicht auf, und Jane rächte sich. Plötzlich hatte sie mein Bein umklammert, riß es zur Seite, und diesmal verschwand ich unter Wasser.
    Jane tauche mir nach. Wir trieben die verrücktesten Spiele und benahmen uns wie Kinder. Erlauben konnten wir es uns, denn wir waren die einzigen in der Schwimmhalle.
    Schließlich tauchte ich wieder auf. Die Zeit war knapp geworden. Ich wollte wieder zurück ins Büro.
    Mit einer Kopfbewegung schüttelte ich mir das nasse Haar aus der Stirn. Mein Blick wurde noch von zahlreichen

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