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0097 - Wir sprangen dem Tod ins Genick

0097 - Wir sprangen dem Tod ins Genick

Titel: 0097 - Wir sprangen dem Tod ins Genick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir sprangen dem Tod ins Genick
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klarmacht, daß er von einem erwartet, daß man gleich ein paar junge Männer und Familienväter abschießt wie tolle Hunde?
    Wir kamen kurz nach zehn Uhr auf den Hof zurück, von dem wir abgefahren waren. Zur gleichen Stunde verabschiedeten sich im Districtsgebäude die Einsatzleiter der City und der State Police von unserem Chef.
    Es waren alle Maßnahmen besprochen worden, um in der kommenden Nacht einen Blitzeinsatz sämtlicher drei New Yorker Polizei-Organisationen durchführen zu können.
    Wie gesagt: in der nächsten Nacht! — Wir stiegen aus. In der Bude brannte Licht.
    Vor der Tür stand ein untersetzter Mann und sagte:
    »Hallo, Jack! Ich muß mal eben ‘ne Minute mit dir snrechen! Du hast doch Erfahrung in gewissen Sachen.«
    Der Ton verhieß, daß von Weiblichkeiten gesprochen werden sollte. Wolden nickte und sagte zu uns: »Geht schon rein! Die anderen wissen, daß heute abend zwei Neue kommen. Ihr könnt euch ja selber bekanntmachen, wenn ihr Wert darauf legt. Ihr könnt's genauso gut lassen.«
    »Okay, Boß!« sagte wir und gingen hinein.
    Mir blieb die Luft weg.
    Es waren genau sechsunddreißig Mann, die hier versammelt waren. Und es gab keinen einzigen, der nicht eine Pistole gehabt hätte. Vierzehn Mann hatten sogar Maschinenpistolen.
    Jetzt verfluchte ich die Tatsache, daß wir nicht Wolden unterwegs kurzerhand niedergeschlagen und von der nächsten Ecke aus den FBI angerufen hatten. Aber wer hätte denn mit einer Bande von sechsunddreißig Mann gerechnet?
    Natürlich starrten uns alle neugierig an, wie das überall ist, wenn Neue auftauchen. Wir nahmen wenig Notiz davon, sondern setzten uns auf eine Hobelbank und brannten uns Zigaretten an.
    Langsam rauchend musterten wir die verschiedenen Gesichter. Die meisten waren bestimmt nicht älter als höchstens drei- oder vierundzanzig Jahre.
    »Wo bleibt den Wolden?« rief uns einer zu.
    Ich zuckte die Achseln.
    »Er muß draußen schnell noch einen Tip für die Behandlung seiner Freundin geben!«
    Die Antwort bestand in einem wiehernden Gelächter.
    Plötzlich flog die Tür auf. Wolden kam herein. Er war ein wenig blaß geworden, schien mir. Aber ich legte der Tatsache kein großes Gewicht bei.
    »Also, Boys«, sagte er. »Das sind die beiden Steppenhühner.«
    Er sagte es mit einem eigenartigen Klang. Ich sah, wie die anderen verdattert zu uns blickten. Die in unserer Nähe standen, zogen sich auf einmal zurück, als ob wir Aussätzige wären.
    »Das sind die beiden Steppenhühner!« rief Wolden ungeduldig. »Könnt ihr euch denn an kein Stichwort mehr erinnern?«
    Mir fiel es wir Schuppen von den Augen.
    Ich gab Phil einen Stoß. Er flog rückwärts von der Hobelbank. Im gleichen Augenblick lag ich auch schon dahinter und kippte sie um. Jetzt hatten wir eine Holzdeckung von Zentimeter Breite vor uns.
    Aber wir hatten auch sechsunddreißig Gangster vor uns. Mit Wolden und dem anderen sogar achtunddreißig.
    »Keine Chance, Jerry«, raunte Phil leise. »Aber wir werden eben sehen, was wir tun können, nicht?«
    Ich nickte grimmig.
    »Ein paar Atemzüge werden wir uns schon halten können. Mach's gut, alter Junge! So ungefähr habe ich‘s mir immer vorgestellt. Aber daß es heute kommen soll, paßt mir doch nicht ganz in den Kra…«
    Der letzte Buchstabe wurde von Woldens Gebrüll verschluckt:
    »Macht sie fertig, die Bluthunde! Macht sie fertig!«
    ***
    O'Brien ging vor der Tür zu seinem Office auf und ab.
    Er sah auf die Uhr.
    Neun Uhr vierzig.
    Seit fast einer halben Stunde war nun das Mädchen da drinnen schon mit dem Jungen allein.
    Er hatte ihr versprochen, daß er sie nicht stören würde, und sollte es zwei Stunden dauern.
    Aber dieses Warten ging einem doch an die Nerven.
    Er steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen und ließ die Flamme seinees Feuerzeuges aufschnipsen.
    Mit tiefen Zügen sog er den Rauch in die Lungen. Was wird bloß meine Frau wieder sagen, wenn ich wieder nicht zum Abendbrot zu Hause bin? dachte er. Sie hat schon ihr Kreuz mit mir.
    Er trat die Zigarette aus, als er erst die Hälfte geraucht hatte. Er war viel zu gespannt, als daß er die Geduld gehabt hätte, nun auch noch zu rauchen.
    Plötzlich ging die Tür auf.
    O'Brien schoß darauf zu.
    Das Mädchen stand auf der Schwelle. Sie hatte Tränen in den Augen.
    Als er sie fragend anblickte, nickte sie nur.
    Er ging mit ihr zusammen hinein.
    Der junge Craise sah in die andere Ecke. Trotzdem konnte O'Brien erkennen, daß er geweint hatte.
    Das Mädchen setzte sich

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