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0098 - Der Joker des Teufels

0098 - Der Joker des Teufels

Titel: 0098 - Der Joker des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Weiter! Du bist noch lange nicht in Sicherheit.
    Er lief die Brompton Road entlang, hielt nach einem Fahrzeug Ausschau, das er aufhalten konnte. Doch kein Wagen kam.
    Barry Blondell erinnerte sich an die Baustelle, an der Wanda den Kleinbus vorbeigelenkt hatte. Dort wollte er sich verkriechen. Irgendwo. Ganz klein wollte er sich machen und abwarten.
    Der Schweiß rann ihm in kleinen Bächen über das Gesicht. Die Unterwäsche klebte an seinem Körper.
    Nervös schaute er sich während des Laufens wieder um. Die Straße war leer. Schräg flogen die Schneeflocken an den Laternen vorüber.
    Das Monster war nirgendwo zu erblicken.
    Barry Blondell begann zu hoffen. Er sagte sich, daß er doch nicht immer nur Pech haben konnte. Irgendwann mußte selbst er mal Glück haben.
    Vielleicht gerade jetzt, denn jetzt hatte er es am dringendsten nötig.
    ***
    Arndel Chadbone hatte ein bewegtes Leben hinter sich. Als junger Mann hatte er mit Erfolg die Polizeischule besucht. Anschließend hatte er zehn Jahre lang im Staatsdienst gestanden.
    Eines Tages war ihm die Idee gekommen, sich selbständig zu machen. Er schied aus dem Staatsdienst aus und eröffnete eine Privatdetektei.
    Gute Beziehungen und aufsehenerregende Anfangserfolge ermöglichten ihm vom Start weg ein schönes Leben.
    Arndel Ghadbone liebte seinen Beruf und die Freiheit, die ihm dabei gewährleistet wurde.
    Die Aufträge, die er übernahm, führten ihn in alle fünf Erdteile. Er jagte Triebverbrecher, Juwelendiebe und Falschgeldhaie.
    Und er konnte sich von den fetten Honoraren ein prachtvolles Haus in Londons West End leisten.
    Lange Zeit konnte Arndel Chadbone von sich behaupten, daß er zu jenen Leuten gehörte, die es geschafft hatten.
    Er konnte es sich sogar leisten, Fälle ohne Bezahlung zu übernehmen, wenn sie für ihn interessant genug waren.
    Es war ihm all die Jahre ein Vergnügen, Jagd auf Verbrecher zu machen und sie ins Kittchen zu bringen.
    Manchmal sah er es direkt als eine Art Sport an. Er liebte das geistige Kräftemessen mit gerissenen Gaunern, und es erfüllte ihn mit unbezahlbarer Genugtuung, wenn er über seine Widersacher triumphieren konnte.
    Doch eines Tages kam der totale Absturz.
    Es war in einer Nacht wie dieser gewesen. Vor fünf Jahren. Man hatte Arndel Chadbone gewarnt, doch er hatte nicht damit gerechnet, daß es so schlimm kommen würde.
    Zu sieben Jahren Zuchthaus hatte Chadbone einem gefährlichen Gangster verholfen. Bereits im Gerichtssaal hatte ihm der Verbrecher Rache geschworen, doch Arndel Chadbone hatte die ausgestoßene Drohung mit einem gleichgültigen Schulterzucken abgetan.
    Sieben Jahre sind eine lange Zeit und die meisten Gangster verlieren ihre Rachegelüste bis zu ihrer Entlassung.
    Einige jedoch bleiben bei ihrem Entschluß, es demjenigen heimzuzahlen, der sie ins Gefängnis gebracht hat.
    Sie halten eisern an ihrem Wunsch nach Rache fest. Er hält sie die ganze Zeit über aufrecht, läßt sie die lange Haftdauer unbeschadet überstehen.
    Nach sieben Jahren brach über Arndel Chadbone die Katastrophe herein. Es passierte, als er seinen Club verließ.
    Der Gangster lauerte ihm auf dem Parkplatz auf und schoß auf ihn: Sieben Treffer bekam Arndel Chadbone ab. Für jedes Jahr eine Kugel. Niemand hörte die Schüsse, denn der Gangster verwendete einen Schalldämpfer.
    Arndel Chadbone brach neben seinem Wagen blutüberströmt zusammen. Der Verbrecher nahm an, daß er den verhaßten Detektiv getötet hatte, und suchte ungehindert das Weite.
    Um ein Haar wäre Arndel Chadbone damals gestorben.
    Fast verblutet und mit beginnenden Erfrierungen fand ihn ein Mitglied des Clubs. Man schaffte ihn sofort ins Krankenhaus, wo er in den folgenden Wochen und Monaten eine Vielzahl von Operationen über sich ergehen lassen mußte.
    Immer wieder schwebte Arndel Chadbone zwischen Leben und Tod. Er mußte verbissen um seinen Platz auf dieser Welt kämpfen.
    Mit Hilfe seiner Aussage wurde der Gangster, der ihn niedergeschossen hatte, wieder ins Zuchthaus geschickt.
    Ein Jahr danach war Arndel Chadbone immer noch nicht über dem Berg. Er bemühte Spezialisten aus Kanada und Frankreich, die er aus der eigenen Tasche bezahlte.
    Seine Geldreserven schrumpften zusehends zusammen, und er war bei seinem Gesundheitszustand nicht in der Lage, neues Geld zu verdienen.
    Aber Chadbone gab dennoch nicht auf, und so gelang es ihm nach zwei schrecklichen, schmerzreichen Jahren, wenigstens halbwegs wieder auf die Beine zu kommen.
    An Verbrecherjagden war

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