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0098 - Der Joker des Teufels

0098 - Der Joker des Teufels

Titel: 0098 - Der Joker des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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mit den vielen Gesichtern, und Phorkys, der Vater der Ungeheuer, unangenehm hervorgetan.
    Sie alle legten es darauf an, uns aus dem Weg zu räumen, damit das Böse freie Bahn bekam.
    Ein Sieg über uns hätte demjenigen, der ihn für sich verbuchen konnte, im Reich der Finsternis Ruhm, Ansehen und Macht eingebracht.
    Deshalb war man ja in der Unterwelt so scharf darauf, uns zur Strecke zu bringen. Bislang war es uns jedoch immer wieder gelungen, den Spieß umzudrehen und unseren Feinden blamable bis vernichtende Niederlagen zu bereiten.
    Doch wir durften uns niemals darauf verlassen, daß das immer so sein würde. Tony und ich mußten uns in jedem Kampf aufs neue bewähren.
    Jede Auseinandersetzung mit den Wesen aus der Hölle konnte unsere letzte sein, wenn wir uns nicht vorsahen.
    Brompton Road.
    »Gleich sind wir da«, sagte ich zu Tony Ballard.
    »Darüber bin ich verdammt froh, denn ich habe bereits Ameisen im Hosenboden«, gab der Detektiv gepreßt zurück.
    »Dort vorn ist die Baustelle«, sagte ich. Ich nahm sofort den Fuß vom Gaspedal und bremste mit Gefühl. Der Bentley verhielt sich so, wie ich es haben wollte.
    »Hoffentlich erleben wir nicht gleich eine unliebsame Überraschung«, bemerkte Tony Ballard.
    »Du meinst, das Monster könnte inzwischen Blondells Spur gefunden haben?«
    »Etwas Schlimmeres könnte dem Jungen nicht passieren. Und wahrscheinlich wäre auch der Nachtwächter verloren.«
    »Wir wollen lieber nicht so schwarzsehen«, sagte ich. Meine Stimme klang heiser. Ich entdeckte eine Baustellenzufahrt und lenkte meinen Bentley darauf zu.
    Wenig später stoppte ich das Fahrzeug vor der Hütte des Nachtwächters. Tony Ballard und ich schnellten aus dem Wagen.
    Uns fiel ein Stein vom Herzen, als wir Barry Blondell unversehrt wiedersahen. Der Junge hatte sich vom Schrecken und von den Strapazen mittlerweile einigermaßen erholt.
    Arndel Chadbone hatte sich seiner fürsorglich angenommen. Blondell sagte: »Sie müssen sofort etwas unternehmen, um Eric Kibbee zu retten. Unser Tod war beschlossene Sache. Die Mädchen hätten uns nicht mehr freigelassen. Wanda hat das gesagt. Sie behielt sich lediglich vor zu bestimmen, wann es mit uns aus sein sollte.«
    Tony Ballard sah mich an. »Zur Gruft, John?«
    Ich nickte. »Zur Gruft. Wir jagen den Biestern ihre Geisel wieder ab!«
    »Ich komme mit«, sagte Barry Blondell entschieden. Er erstaunte uns damit. Immerhin war er erst kürzlich dem sicheren Tod entronnen. »Ich zeige euch die Gruft und verkrümle mich dann. Den Rest müßt ihr selbst erledigen.«
    »Das werden wir«, sagte ich ernst.
    Barry Blondell legte dem Nachtwächter die Hand auf die Schulter. »Danke für alles, Mr. Chadbone.«
    »War doch selbstverständlich.«
    »Darf ich Sie morgen zu einem Drink einladen?«
    »Warum nicht?«
    »Ich rufe Sie an. Sie haben doch Telefon, oder?«
    »Ja.«
    »Dann bis morgen«, sagte Blondell. Er verließ mit uns die Hütte. Als er meinen Bentley sah, fiel ihm der Cortina seines Vaters wieder ein. »Ob ich Dads Wagen heute Nacht noch hinkriege? Sieht fast nicht danach aus. Vielleicht beichte ich ihm einfach meine Sünde. Den Kopf kann es nicht kosten. Es kann nicht einmal so schlimm kommen, wie’s heute schon gekommen ist.«
    Wir stiegen ein.
    Ich fuhr zum Brompton Cemetery. Barry Blondell sagte mir, wo Wanda mit dem Kleinbus hergefahren war.
    Das Fahrzeug stand nicht mehr vor dem unscheinbaren Seiteneingang. Die Tür pendelte im Wind hin und her.
    Das rief unangenehme Geräusche hervor, die mir kalte Schauer über den Rücken jagten. Wir betraten den finsteren Gottesacker.
    Der Wind trieb die Schneeflocken zusammen und formte aus ihnen unheimliche Gestalten, die durch die Schwärze der Nacht tanzten, ständig in Bewegung waren und immerzu ihre Form veränderten.
    Von den Spuren, die Barry Blondell, Eric Kibbee und die drei Mädchen in den Schnee gestapft hatten, war nichts mehr zu sehen.
    Sie waren zugeweht worden.
    Barry Blondells Gesicht sah aus, als wäre es aus Granit gemeißelt. Der Junge bewies sehr viel Courage.
    Er ging mit festem Schritt zwischen Tony Ballard und mir.
    Plötzlich blieb er stehen.
    »Was ist?« fragte ich.
    Blondell hob die Hand. »Diese Gruft dort. Ich denke, es ist nicht nötig, daß ich noch weiter mit Ihnen gehe.«
    »Vielen Dank, Barry«, sagte ich.
    »Viel Glück«, sagte Blondell zu Tony und mir.
    »Können wir brauchen«, gab ich zurück. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Sie kehren jetzt um und warten in meinem Bentley,

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