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0098 - Entfesselte Gewalten

Titel: 0098 - Entfesselte Gewalten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hühnchen zu rupfen hatte. „Armer Teufel, du ..." Und seine Hände, die gerade hart nach ihm greifen wollten, kraulten jetzt Guckys Fell.
    „Dicker", piepste der Mausbiber, „du bist nach Perry der feinste Kerl, nur darfst du mir nur noch halb so viele neue Flüche beibringen wie bisher. Perry meint, du könntest mich dadurch..."
    „Ich stelle fest, daß du dich erstaunlich schnell erholt hast, Gucky!" fiel Rhodan ihm ins Wort, und seine Stimme war um eine Nuance schärfer geworden.
    „Nur weil ich morgen nach Hause fliegen darf, Perry", versuchte der Mausbiber allem die Spitze zu nehmen. „Ich könnte vor Freude darüber in die Luft gehen! Wieviel Urlaub gibst du mir, Chef?"
    „Wenn in der Zeit nichts dazwischenkommt, einen ganzen Monat, Gucky! Reicht es?"
    „Einen Monat, Chef, einen ganzen Monat Urlaub? Ist das nicht viel zuviel für mich?"
    Der kleine Kerl verlor um ein Haar sein seelisches Gleichgewicht. Trotz all seiner Streiche und eigenmächtigen Aktionen, die ihm manche Rüge und oft nachträglich äußerst unangenehme Stunden eingebracht hatten, hatte er seine angeborene Bescheidenheit nicht verloren.
    Sein Blick wanderte zwischen Rhodan und Bully hin und her. „Einen vollen Monat Urlaub ... Einen vollen Monat Urlaub?"
    Er konnte es immer noch nicht fassen. Plötzlich wurde ein Verdacht in ihm wach.
    „Oder bekomme ich den Urlaub nur, weil ich bei einer bevorstehenden Aktion nicht dabei sein soll, Perry?"
    Und gegen ausdrücklichen Befehl versuchte er mittels seiner starken telepathischen Kräfte die geheimen Gedanken des Administrators zu lesen, doch Rhodan hatte sie so abgeschirmt, daß Gucky nicht durchkam.
    „Gucky, es steht keine Aktion bevor", versicherte Rhodan ihm. „Sollte sich in deiner Urlaubszeit herausstellen, daß du dringend benötigt wirst, dann lasse ich dich über Hyperfunk zurückrufen. Kleiner!"
    Das beruhigte den Mausbiber, aber über die Länge seines Urlaubs kam er wieder ins Kopfschütteln. „Was werden die anderen aus dem Mutantenkorps sagen, wenn sie von meinem Monatsurlaub hören?" fragte er besorgt.
    „Nichts" erwiderte Rhodan. „Denn alle anderen haben immer wieder ihren Urlaub bekommen, du aber... du bist jetzt über siebzig Jahre bei mir und ebenso lange von deinem Heimatplaneten fort ... Ginge es den Buchstaben nach, Gucky, dann hättest du einen Anspruch auf drei bis vier Jahre Urlaub, vielleicht auch..."
    „Nur das nicht!" fiel Gucky ihm entsetzt in die Rede, „oder willst du mich abschieben ... äh, oder willst du, daß ich mich vor Langeweile umbringe? Gib lieber dem Dicken den Urlaub, der mir zusteht. Der schwärmt für das Faulenzen und ..."
    „Hast du trotz strengsten Verbotes schon wieder einmal meine Gedanken gelesen, du unverschämter Bursche?" fragte Bully ihn unfreundlich.
    „Ich gegen dieses Verbot verstoßen, Dicker?" protestierte der Mausbiber energisch. „Du ahnst gar nicht, mit welcher Feldstärke du mir deine geheimsten Gedanken regelrecht aufzwingst, wenn du dich in zügellosen Faulenzer-Phantasien ergehst!"
    „Ich gebe dir gleich Feldstärke, du Mohrrübenfresser! ... Perry, du tust dem gesamten Solsystem den größten Gefallen, wenn du uns alle für einen Monat von diesem ... diesem ..."
    „Chef", piepste Gucky dazwischen, „er möchte mich Mistvieh nennen, aber er wagt nicht, in deiner Gegenwart so etwas zu sagen."
    „Unverschämtheit!" brüllte Bully und wollte nach Gucky greifen, aber seine Hände stießen in flimmernde Luft, und Perry Rhodans Knie waren leer.
    Der Mausbiber hatte es vorgezogen, sich mit einem Teleportersprung zu entfernen.
    Bully lachte im nächsten Moment auf. „Dieser Strolch! Aber wie froh bin ich, daß Gucky ganz wieder der alte ist. Heimweh hat er. Das tut verdammt weh, und seinen Urlaub hat er sich inzwischen schon tausendmal verdient. Perry, ist es dir recht, daß ich mich um den Umbau einer Space-Jet kümmere?"
     
    *
     
    Am Nachmittag des 4. Januar 2045 lief in der Fertigungsabteilung für maßgeschneiderte Raumanzüge eine Bestellung über dreißig Stück ein; unterschrieben war die Anforderung von Leutnant Guck!
    Die Abteilung war über den Auftrag nicht besonders glücklich, dazu sah sie in der Terminsetzung, alle dreißig Anzüge noch heute an Leutnant Guck zu liefern, eine Unverschämtheit. Aber der Leiter der Fertigung wagte es nicht, sich deswegen bei Perry Rhodan zu beschweren, doch seine Beschwerde brachte er bei Reginald Bull vor, der den Gerüchten nach ständig mit diesem arroganten

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