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0099 - Die Lava-Falle

0099 - Die Lava-Falle

Titel: 0099 - Die Lava-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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wird über die ganze Insel regieren!
    So geiferte Pat Willards Geist, konnte jedoch nichts mehr erreichen. Elena sank im Inneren des Doms auf die kalten Marmorplatten. Frank ließ Jean neben ihr zu Boden gleiten und kauerte sich mit Lizzy in dem mächtigen Kirchenschiff nieder.
    Nach Überschreiten der Schwelle war die Stimme verklungen. Sie konnten es noch gar nicht glauben, daß sie gerettet waren. Ängstlich warteten sie auf einen neuen Befehl aus den Tiefen des Ätna, doch er blieb aus.
    So weit reichte die Macht Surturs, des Feuerdämons, nicht!
    ***
    »John, dein Silberkreuz, schnell!« rief Bill Conolly, während er den Motor des Lamborghini aufheulen ließ. »Du mußt den Lavastrom stoppen!«
    Der Taxifahrer raste bereits ins Tal. Er hatte sich von seinem Schwächeanfall erholt, den er erlitten hatte, weil er sich gegen die Befehle der Untoten gewehrt hatte.
    Mrs. Willard lag auf den Rücksitzen des Lamborghini. Sie war nicht bei Bewußtsein und gab kein Lebenszeichen von sich. Ich hatte jedoch nach ihrem Puls gefühlt. Sie lebte, und das war in dieser Lage schon sehr viel.
    »Das Kreuz!« schrie Bill noch einmal und legte den ersten Gang ein. Der schnittige Sportwagen sprang mit einem Satz vorwärts und nahm das Rennen gegen den Tod auf.
    »Nützt nichts«, erwiderte ich düster. »Der Ausbruch ist magischen Ursprungs. Der Dämon Surtur hat ihn verursacht. Aber diese Lava ist sehr irdisch. Wenn sie uns erwischt, werden wir geröstet.«
    »Du machst mir Mut!« Bill saß genauso entspannt hinter dem Lenkrad wie bei der Bergfahrt, obwohl er jetzt sogar noch schneller fuhr.
    Ein breiter Lavastrom wälzte sich den steilen Hang herunter. Die vielfach gewundene Straße führte dicht daran vorbei.
    »Ich habe einmal gehört, daß Lava sehr langsam fließt«, rief Bill Sekunden später. »Diese dort hat es besonders eilig.«
    Ich merkte mir einen festen Punkt und erschrak, als ich sah, wie rasch das flüssige Gestein darauf zufloß. Bill hatte recht. Mit diesem Ausbruch stimmte eine ganze Menge nicht.
    »Mal sehen, was sich machen läßt!« knurrte ich und zog meine Beretta aus der Schulterhalfter. Sie war mit geweihten Silberkugeln geladen, die für Dämonen der niederen Rangstufe absolut tödlich wirkten. Hier hatten wir es zwar nicht mit Dämonen zu tun, aber der Glutstrom wurde von dämonischen Kräften gelenkt.
    Zum Glück brauchte ich nicht genau zu zielen. Der Lamborghini sprang über Bodenwellen und fegte durch die engen Kurven. Ich wartete ab, bis das Lavafeld auf meiner Seite deutlich sichtbar war, und jagte das ganze Magazin der Beretta durch den Lauf.
    »Hat es gewirkt?« Bill stieß mich an, als ich nicht sofort antwortete. »John! Kannst du die Lava bremsen?«
    »Ich weiß es noch nicht!« stieß ich heiser hervor. Ich hatte schon bemerkt, warum Bill es so dringend wissen wollte. Wenn die Lava mit derselben Geschwindigkeit wie bisher weiterfloß, schafften wir es nicht. Dann schnitt sie uns den Weg ab und überflutete die Straße ins Tal. Wir hätten dann zwar immer noch zu Fuß fliehen können, aber auch dagegen kannte dieser Surtur bestimmt ein Mittel.
    Wieder eine Kurve, danach eine gerade Strecke. Hier konnte ich endlich feststellen, ob ich Erfolg hatte. Wieder merkte ich mir einen Fixpunkt, und als wir die nächste Kehre erreichten, atmete ich tief auf. »Geschafft!« rief ich erleichtert. »Die Lava hat jetzt ihre normale Geschwindigkeit!«
    Bill lachte leise. »Hast du das Poltern gehört?«
    »Welches Poltern?« fragte ich irritiert, weil ich nicht sofort wußte, worauf er hinaus wollte.
    »Das Poltern vorhin.« Er grinste über das ganze Gesicht. »Das war der Stein, der mir vom Herzen gefallen ist!«
    Ich beugte mich vor und spähte ins Tal. Der Taxifahrer hatte einen beträchtlichen Vorsprung herausgeholt.
    »Du solltest dir von dem Mann da unten Fahrstunden geben lassen, Bill!« riet ich grinsend meinem Freund. Die Erleichterung über die Rettung ließ uns den ausgestandenen Schrecken vorübergehend vergessen.
    »Der kennt die Straße aber auch wie seine Westentasche«, wandte Bill ein. »Kein Wunder, daß er so schnell ist!«
    Ein gräßlicher Aufschrei hinter uns ließ uns zusammenzucken. Wären wir nicht gerade auf einer geraden Strecke gewesen, hätte Bill vielleicht das Lenkrad verrissen.
    Mrs. Willard hatte den Schrei ausgestoßen. Als ich zu ihr herumwirbelte, saß sie aufrecht auf den Rücksitzen. Schluchzend schlug sie die Hände vor den weit aufgerissenen Mund.
    Ich griff nach

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