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0099 - Die Lava-Falle

0099 - Die Lava-Falle

Titel: 0099 - Die Lava-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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Lava für mich oder auch für Mrs. Willard tödlich sein konnte.
    Ich überlegte nicht lange, sondern rannte den Steilhang hinunter, rutschte, fing mich, rutschte noch einmal und verlor das Gleichgewicht.
    Neben und hinter mir klatschte es. Das waren die Lavaklumpen, die auf dem Boden aufprallten und zerplatzten.
    Sie gaben mir die Kraft, den Sturz abzufangen und wieder auf die Beine zu kommen. Die Angst vor den tödlichen Geschossen trieb mich voran, weiter und weiter, bis mir jemand entgegenkam.
    Wie durch einen Schleier sah ich Bill, der mir Mrs. Willard abnahm. Keuchend taumelte ich hinter meinem Freund her und auf den Lamborghini zu.
    »Verflucht seist du, John Sinclair!« kreischte die Untote von oben herunter.
    Sekunden später brach der Vulkan aus!
    ***
    »Ich fühle mich verdammt unsicher in dieser Stadt«, schimpfte Jean Lerouge und sah sich unbehaglich um. »Wenn es sich so schnell herumgesprochen hat, daß wir oben auf dem Ätna waren, und wenn alle alten Leute so denken wie die vorhin, dann sind wir unseres Lebens nicht mehr sicher.«
    »Übertreib doch nicht so!« fuhr ihn Frank Fairfax gereizt an. »Wir sind in einem zivilisierten Land!«
    »Hört auf!« Lizzy Brook blieb stehen, so daß auch ihre Gefährten anhalten mußten. Sie waren auf Schleichwegen durch schmale Seitengassen auf dem Weg zum Zentrum. Niemand zeigte sich auf den Straßen, in denen die Sonnenglut waberte. »Es hat keinen Sinn, wenn wir uns streiten. Wir müssen überlegen, was wir jetzt tun.«
    »Abreisen, was sonst?« Jean Lerouge hatte für sich das Problem schon gelöst. »Ich für meinen Teil verschwinde, und zwar mit dem nächsten Zug.«
    »Das ist unfair Giorgio gegenüber«, wandte Frank ein. Der Londoner behielt einen kühlen Kopf. »Giorgio steckt am tiefsten in allem.«
    »Er hat uns die Suppe auch eingebrockt, soll er sie doch auslöffeln.« Jean schob trotzig seine Unterlippe vor. »Ich will mich nicht von irgendwelchen verrückt gewordenen Leuten lynchen lassen.«
    »Sei still!« fuhr Elena ihn an. »Ich kenne meine Landsleute. Die lynchen keinen.«
    »Aber sie waren vorhin wie von Sinnen«, wandte nun auch Lizzy ein. »Ich möchte wissen, wie es weitergehen soll.«
    »Überlaßt das mir.« Elena schritt zielstrebig voran. »Ich kenne mich aus.«
    Während der nächsten Viertelstunde betrat sie verschiedene Bars, sprach kurz mit den Besitzern, kam wortlos wieder heraus und wiederholte das Spiel. Zwischendurch winkte sie junge Leute aus Läden, in denen sie arbeiteten, und hielt vorbeifahrende Arbeiter und Handwerker an, die meist mit kleinen, dreirädrigen Karren unterwegs waren.
    »Was soll das?« fragte Jean Lerouge ungeduldig, als es ihm zuviel wurde. »Hältst du mit deinen Bekannten eine Plauderstunde? Ich dachte, du willst uns helfen!«
    »Tue ich auch.« Die rassige Sizilianerin blieb stehen und stemmte die Hände in die Hüften. »Bei uns verbreiten sich neueste Nachrichten noch immer am schnellsten von Mund zu Mund. Die meisten Leute wissen bereits, daß wir angeblich an dem Ausbruch des Ätna schuld sind. Sie wissen aber noch etwas. In der Stadt sind zwei Männer angekommen, die die Geister des Berges bannen wollen. Einer von ihnen ist Inspektor oder Kommissar bei Scotland Yard. Sie wohnen im Hotel Miramar am Dom.«
    Lizzy Brook runzelte die Stirn. »Mein Vater ist Chefredakteur in London. Er hat mir einmal etwas von einer Spezialabteilung beim Yard erzählt. Oberinspektor Sinclair, von Eingeweihten der Geisterjäger genannt. Das ist unsere Chance! Los, nichts wie hin!«
    »Immer langsam«, bremste Frank Fairfax mißtrauisch. »Ich komme auch aus London, aber ich habe von diesem Sinler oder wie der heißt noch nichts gehört.«
    »Unwichtig«, wischte Elena seinen Einwand beiseite. »Signor Sinclair kann uns helfen, wenn überhaupt jemand! Kommt!«
    Sie eilte nun mit doppelter Geschwindigkeit durch die menschenleeren Gassen, von denen manche so schmal waren, daß sie hintereinander gehen mußten. Frank war gar nicht einverstanden und murrte die ganze Zeit.
    Völlig unerwartet geschah etwas, das die Zweifler zum Verstummen brachte. Die vorangehende Elena blieb erschrocken stehen und preßte stöhnend die Hände an die Schläfen.
    Auch die anderen vernahmen die lautlose, nur in ihren Gedanken existierende Stimme, die lockte, befahl und fluchte.
    »Das ist Pat!« rief Jean Lerouge entsetzt. »Um Himmels willen, sie ruft uns zu sich!«
    »Kommt, schnell, bevor es zu spät ist!« Elena begann zu laufen.
    »Wohin

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