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0099 - Die Lava-Falle

0099 - Die Lava-Falle

Titel: 0099 - Die Lava-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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errichtet!«
    Das riß auch die anderen hoch, mit Ausnahme von Jean Lerouge, der nichts mehr sah und hörte.
    Der Lastwagen rumpelte in schwindelerregendem Tempo die einspurige Straße hinauf, die mitten durch die erstarrte Lava gebaut worden war. Nur noch wenige Minuten bis zum Krater.
    Ein Streifenwagen der Carabinieri stand quer auf der Fahrbahn und sperrte sie total. Nicht einmal ein Radfahrer hätte passieren können.
    Pat Willard fuhr jedoch mit unverminderter Geschwindigkeit auf den Streifenwagen zu. Sie bremste nicht einmal, als der Zusammenstoß unausweichlich war.
    Nur noch vier oder fünf Meter trennten die beiden Fahrzeuge, als der Polizeiwagen wie von einer unsichtbaren Riesenfaust gepackt und zur Seite geschleudert wurde. Er flog über die Kante hinaus, überschlug sich mehrmals in der Luft und krachte auf die Felsen unterhalb der Straße.
    Der Streifenwagen rollte noch weiter, als die Carabinieri das Feuer eröffneten. Sie zielten auf die Reifen des Lastwagens, und sie trafen, wie das Geräusch der Einschläge der Kugeln bewies. Zischend entwich die Luft, doch der Wagen war nicht zu stoppen.
    Dämonische Kräfte hielten ihn auf der Straße, die direkt in den Tod führte.
    In Surturs Reich!
    ***
    Zum dritten Mal bekam Bill Gelegenheit, sein fahrerisches Können voll auszuspielen. Wieder rasten wir die Bergstraße auf den Ätna hinauf. Wir hatten den Wagen des Capitano weit abgehängt, obwohl der Alfa der Carabinieri ebenfalls einen hochgezüchteten Motor besaß.
    »Was für ein Glück, daß Surtur offenbar noch nicht vollendet ist«, preßte Bill zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Nicht auszumalen, wenn der Feuerdämon schon seine volle Kraft erreicht hätte!«
    »Wir wissen nicht, wann er fertig sein wird«, antwortete ich und hielt Ausschau nach dem gemeldeten Lastwagen und der Straßensperre. »Das kann jeden Moment passieren!«
    Wir hatten es in der Vergangenheit mehrmals erlebt, daß Dämonen Jahrtausende oder Jahrhunderte lang dahingedämmert hatten und durch irgendein Ereignis geweckt wurden. Sie benötigten meistens einige Zeit, um ihre ganze Bösartigkeit entwickeln zu können. So war es auch bei Surtur.
    »Da sind sie!« rief ich. Der Lastwagen hielt soeben auf die Straßensperre zu und schleuderte den Streifenwagen beiseite. Dieser rollte den Abhang hinunter, stürzte jedoch erst hinter uns auf die Straße. Er hätte uns sonst den Weg versperrt.
    »Gib Gas, Bill!« Ich krallte mich am Armaturenbrett fest, als ich die vier Personen auf der Ladefläche erkannte. »Das sind Giorgios Freunde! Schneller!«
    Die Carabinieri feuerten auf den Lastwagen. Oberhalb der Straße blitzten Mündungsfeuer auf. Ich entdeckte sogar zwei Uniformierte mit Maschinenpistolen. Sie konnten den Lastwagen jedoch nicht stoppen.
    Ungehindert jagte das Satansgefährt dem Krater entgegen.
    »Alle Reifen sind zerschossen!« schrie Bill. »Er kann gar nicht mehr fahren!«
    Er fuhr aber, und er raste über den provisorischen Parkplatz.
    Meine Hand flog an die Beretta. Ich riß meine Waffe hervor, hängte mich mit dem Oberkörper aus dem Seitenfenster und zielte.
    Es ist fast unmöglich, von einem fahrenden Auto aus die Reifen eines anderen fahrenden Autos zu treffen. Trotzdem versuchte ich es. Jetzt konnte den jungen Leuten auf der Ladefläche nicht mehr viel passieren. Der Lastwagen würde nicht abstürzen, wenn ich die Reifen erwischte.
    Bill versuchte, den Lamborghini so ruhig wie möglich zu halten. Ich drückte dreimal ab.
    Der rechte Hinterreifen löste sich auf. Gummiteile flogen wie Geschosse davon.
    Der Lastwagen neigte sich nach hinten. Die Felge radierte mit ohrenbetäubendem Kreischen über den felsigen Untergrund, daß eine lange Funkenfontäne hinter dem Wagen aufstieg.
    Der Wagen wurde hart abgebremst, drehte sich um die eigene Achse und stieß mit einem dumpfen Aufprall gegen einen Felsblock. Bill rammte den Fuß auf die Bremse. Noch während der Lamborghini ausrollte, machte ich die Seitentür auf und sprang ins Freie.
    Jetzt merkte ich, wie arg mich der Sturz von dem Spalier mitgenommen hatte. Um ein Haar wären mir die Beine unter dem Körper weggeknickt. Ich mußte mich an der offenen Wagentür festkrallen.
    Drüben beim Lastwagen flog die Fahrertür auf.
    »Das ist Pat!« schrie Bill.
    Die Untote sprang ins Freie und hetzte zu der Ladefläche, auf der sich die vier Freunde ängstlich in eine Ecke drängten.
    Bill rannte los, doch mit bloßen Händen konnte er kaum etwas ausrichten. Ich lief

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