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0099 - Die Lava-Falle

0099 - Die Lava-Falle

Titel: 0099 - Die Lava-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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versprochen…«, setzte Lizzy Brook an.
    »Der kann mir viel versprechen!« schrie Jean sie an und dämpfte erschrocken seine Stimme, die donnerähnlich durch das Kirchenschiff rollte. »Wo ist denn dein Sinclair? Ist er hier, um uns zu beschützen?«
    »Der Capitano und seine Leute sind in der Nähe«, gab Frank Fairfax zu bedenken.
    »Die Polizei wird sich hüten, gegen ihre eigenen Landsleute vorzugehen«, behauptete Jean. »Ich will raus hier. Wenn ihr bleibt, gehe ich eben allein!«
    »Und was willst du machen?« erkundigte sich Elena skeptisch. »Sobald du die Kirche verläßt, bist du Pats Ruf ausgeliefert.«
    »Unsinn!« Jean wischte ihren Einwand weg. »Wir türmen, nehmen uns ein Taxi zum Stadtrand und halten einen Wagen an. Es wird uns schon jemand mitnehmen.«
    »Meinetwegen«, lenkte Frank ein. »Mir ist es ohnedies langweilig.«
    »Ihr macht einen Fehler«, warnte Lizzy. »Aber ich lasse euch nicht allein. Gehen wir.«
    »Ich führe euch!« meldete sich Elena.
    Sie erreichten eine Nebenpforte. Auf der anderen Seite des Platzes standen zwei Carabinieri, aber sie hielten den Haupteingang unter Kontrolle. An die Nebenpforte schienen sie nicht zu denken.
    Nacheinander schlüpften die vier Freunde ins Freie und liefen im Schutz geparkter Wagen weg. Erst als sie außer Sichtweite der Carabinieri waren, richteten sie sich auf und hasteten durch die Straßen, bis sie ein leeres Taxi fanden.
    Ihr Geld reichte eben für die Fahrt zum Stadtrand. Darüber, wie es weitergehen sollte, zerbrachen sie sich noch nicht die Köpfe.
    Sie bezahlten den Fahrer, stiegen aus und stellten sich an den Straßenrand. Ein Wagen nach dem anderen rollte an ihnen vorbei. Auch Lastwagen hielten nicht, so daß sie schon allen Mut verloren. Jeden Moment rechneten sie mit dem Auftauchen eines Streifenwagens, doch sie hatten Glück.
    Oder Unglück, je nachdem.
    Der nächste Wagen war nämlich ein alter, klappriger Lastwagen mit einer offenen Ladefläche. Die Scheiben des Fahrerhauses waren so verschmutzt, daß sie den Fahrer nur schemenhaft erkennen konnten. Er hielt, winkte ihnen zu und deutete nach hinten.
    Sie halfen sich gegenseitig, auf die Ladefläche zu klettern. Noch immer schöpften sie keinen Verdacht.
    Klappernd setzte sich der Lastwagen in Bewegung, fuhr aber nur ein Stück weiter und bog plötzlich von der Hauptstraße ab.
    »He, was soll das?« rief Jean überrascht. Er klammerte sich fest, sosehr schaukelte das Fahrzeug. »Das ist doch eine Nebenstraße! Und nicht einmal asphaltiert. Wohin fährt denn der?«
    Frank Fairfax kroch auf allen vieren zu der schmutzbedeckten Scheibe in der Hinterwand des Fahrerhauses und putzte sie mit seinem Ärmel blank. Er warf einen Blick in die Kabine und prallte mit einem gellenden Aufschrei zurück.
    Die anderen blickten ihn erschrocken an. Er wollte etwas sagen, doch seine Lippen bewegten sich, ohne daß er etwas sagen konnte.
    Jean Lerouge nahm seinen ganzen Mut zusammen und kam nach vorne. Der letzte Blutstropfen wich aus seinem Gesicht, als er den Fahrer erkannte, der sich nach ihm umdrehte und ihm eine Fratze teuflischen Triumphes zeigte.
    »Das… das ist… Pat!« stammelte er und starrte seine Freunde an. »Sie… ist zurückgekommen und fährt uns… in den Tod!«
    Elena und Lizzy klammerten sich ängstlich aneinander, während der Lastwagen rumpelnd bergan raste. Die Nebenstraße näherte sich der normalen Auffahrt auf den Vulkan.
    »Wir müssen etwas tun«, flüsterte Frank und deutete zu der rauchenden Bergspitze. »Ich möchte nicht da drinnen enden.«
    »Abspringen!« Jean stand auf und stolperte nach hinten. »Besser ein paar gebrochene Knochen als die Lava!«
    Er packte die Querstrebe am Heck des Lastwagens, blickte ängstlich auf den unter ihm vorbeirasenden Schotter und stieß sich ab.
    Er selbst spürte nur einen harten Schlag und begriff im ersten Moment gar nicht, was passierte. Die anderen sahen es ganz genau.
    Jean schnellte sich zwar von dem Lastwagen, prallte jedoch an der äußeren Kante gegen ein unsichtbares Hindernis und wurde auf die Ladefläche zurückgeschleudert. Benommen blieb er liegen.
    »Wir sind gefangen«, stellte Elena mutlos fest und tastete ringsum die unsichtbare Sperrwand ab. »Wir können nichts tun als abwarten, bis sie uns in die Lava stößt.«
    Dabei warf sie einen Blick zu der Scheibe, hinter der die angesengten Haare der Untoten zu sehen waren.
    Für die vier Freunde schien es keine Rettung mehr zu geben.
    ***
    Jeder Knochen in meinem

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