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0099 - Die Lava-Falle

0099 - Die Lava-Falle

Titel: 0099 - Die Lava-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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Giorgio Serpione verwandelt. Wir waren zu spät gekommen. Ich wußte im Moment nicht, wie es der Lavadämon geschafft hatte. Aber Giorgio Serpione war bereits einer seiner Sklaven.
    Die Kleider hingen halb verkohlt an seinem Körper. Die schwarzen Locken waren wie bei Pat Willard versengt. Unnatürlich groß funkelten die Augen in dem maskenhaft starren Gesicht.
    Giorgio hatte seine Aufgabe erfüllt, uns in die Falle zu locken. Wir waren so weit in die Bucht hineingegangen, daß der Lavastrom uns den Rückzug versperrte. Das flüssige Gestein schob sich hinter uns weiter auf das Meer zu. Es bildete eine Zunge, so daß wir auf dieser Seite nicht auf die Felsen klettern konnten.
    Nun drehte sich Giorgio zur Felswand und schlug mit der Faust dagegen. Der Felsen zerbröckelte. Eine zweite Höhle wurde sichtbar.
    »Lava!« zischte Suko. Er blieb stehen und sah sich wild um. Auch aus der zweiten Höhle quoll die tödliche Masse. Sie versperrte uns in dieser Richtung die Flucht.
    Die beiden Lavaströme vereinigten sich und schoben sich gemeinsam immer weiter auf uns zu. Wir konnten uns schon jetzt ausrechnen, daß es nur noch Minuten dauern konnte, bis uns der Tod ereilte.
    So leicht wollte ich mich nicht geschlagen geben. Ich schloß die Hand um das Silberkreuz und schritt auf das flüssige Gestein zu. Unerträgliche Hitze schlug mir entgegen. Auch mein Kreuz erwärmte sich, daß ich es kaum noch halten konnte.
    Ich erreichte jedoch nichts. Die Lava wich nicht.
    Enttäuscht kehrte ich zu Suko und Elena zurück. »Wieder dasselbe«, stellte ich fest. »Die Lava gelangt durch die Kraft eines Dämons hierher, aber sie ist natürlichen Ursprungs. Ich kann sie nicht aufhalten.«
    »Es kommt noch besser, John!« Suko deutete hinter mich.
    Ich wirbelte herum. Giorgio durchquerte soeben den Lavastrom, als wate er durch einen gewöhnlichen Bach. Und aus der Höhle, aus der die Lava floß, trat Pat Willard.
    Elena brach mit einem markerschütternden Schrei in die Knie. Sie preßte die gefalteten Hände gegen die Brust und wimmerte verzweifelt. Sie gab sich verloren.
    »Dann halten wir uns ran!« rief ich Suko zu und ging in Kampfstellung. Leichtes Spiel sollten die Untoten mit uns nicht haben.
    ***
    Bill Conolly blickte überrascht von dem Journal auf, in dem er blätterte. »Jane!« rief er erfreut. »Das ist aber schön! Wann seid ihr gelandet? Wie war der Flug?«
    Jane Collins begrüßte ihren alten Freund und sah sich in der Halle des Krankenhauses um. »Scheint friedlich zu sein«, stellte sie fest. »Wo sind die drei Patienten?«
    »Patienten ist das richtige Wort.« Bill wurde sofort sachlich. »Jean Lerouge hat einen Schock erlitten. Die Ärzte haben ihn künstlich in Tiefschlaf versetzt. Auf diese Weise kann er auch nicht ausrücken.«
    Jane runzelte nachdenklich die Stirn. »Das wäre überhaupt die Lösung«, murmelte sie. »Tiefschlaf, bis alles vorbei ist.«
    Bill grinste jungenhaft. »Manchmal fällt mir auch etwas ein, Jane«, meinte er vergnügt. »Ich habe Frank Fairfax und Lizzy Brook diesen Vorschlag schon gemacht, und sie waren damit einverstanden. Sie liegen nun in drei aneinandergrenzenden Zimmern und ruhen sich von den Aufregungen aus.«
    »Sehr gut«, freute sich Jane. »Dann wären wir diese Sorge los.«
    »Ich weiß nicht so recht.« Bill blieb skeptisch. »Wir müssen mit weiteren Angriffen unserer Feinde rechnen, auch wenn ich keine Ahnung habe, was passieren könnte. Für einen Vulkanausbruch scheint dieser Surtur noch nicht kräftig genug zu sein. Aber er wird sich auf andere Weise melden. Hat John dir irgendwelche Waffen mitgegeben?«
    Jane zuckte die Schultern. »Tut mir leid, Bill, aber ich habe mich so beeilt, zu dir zu kommen, daß ich nicht abgewartet habe, bis John die Waffen verteilte. Ich habe nur meine Astra-Pistole.«
    »Und ich meine Fäuste.« Bill Conolly warf einen Blick zu den Zimmern der Tiefschläfer. »Hoffentlich genügt das. Sehen wir nach den Patienten. Ich bin ziemlich unruhig.«
    »Du bist von den letzten Vorfällen noch nervös«, versuchte Jane, ihn zu beruhigen.
    Sie kontrollierten die jungen Leute. Die Verbindungstüren standen offen, so daß sie auf einen Blick sahen, daß alles in Ordnung war.
    Inzwischen war es so dunkel, daß in allen Räumen die Nachtbeleuchtung brannte. Ihr Schein reichte gerade aus, um die Gesichter der Schlafenden zu erkennen.
    »Es ist stickig hier drinnen«, meinte Jane, und trat an eines der Fenster. »Ich werde die Fensterläden öffnen, dann

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