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0099 - Die Lava-Falle

0099 - Die Lava-Falle

Titel: 0099 - Die Lava-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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schneller, als man es beschreiben kann.
    Der Erdhügel teilte sich. Eine riesenhafte Gestalt erhob sich, ein Monster, das nur entfernte Ähnlichkeit mit einem Menschen hatte. Es wuchs ins Gigantische. Rotglühende Augen starrten gierig auf die wehrlosen Opfer herunter. Aus dem schwarzen, unförmigen Körper ragten zahlreiche Arme, schlugen wild durch die Luft und griffen nach den Menschen.
    Pietro Canardo wurde das erste Opfer. Er wollte ausweichen, als die Hand auf ihn zuschoß. Im nächsten Moment berührten ihn die schwarzen Finger. Ein gräßlicher Hitzeschock löschte sein Bewußtsein aus.
    Die Menschen im Bus tobten, als sie sahen, wie das Monster den Fahrer in die Höhle im Hügel zerrte. Eine andere Hand faßte durch die geöffnete Tür in den Bus und packte zwei Frauen, die gleich neben dem Eingang standen.
    In den grauenhaften Schreien der verzweifelten Opfer ging das Klirren der Heckscheibe völlig unter. Mit dem für Notfälle vorgesehenen Hammer hatten zwei Männer die Scheibe eingeschlagen und wollten sich durch einen schnellen Sprung ins Freie retten. Sie schafften es nicht. Ihre Flucht endete in den wie Fangarme eines gigantischen Polypen durch die Luft schnellenden Armen des Dämons.
    Ein Fahrgast nach dem anderen verschwand in der Höhle, aus der das Ungeheuer gekrochen war. Kaum war das letzte Opfer eingefangen, als sich der Dämon zurückzog.
    Ein Schwall weißglühender Lava brach aus der Höhle hervor, kroch auf den Bus zu und überschwemmte ihn. Knisternd barsten die Fenster. Die Inneneinrichtung verpuffte unter der unvorstellbaren Hitze. Die Gummiräder und die übrigen brennbaren Teile lösten sich in Rauch auf.
    Eine Wolke übelriechenden Qualms stand über der Stätte des Grauens und trieb langsam auf Catania zu.
    Erst als der Bus völlig mit Lava erfüllt war, stoppte der weitere Zustrom. Ungewöhnlich rasch erkaltete das flüssige Gestein, verlor die hellgelbe Farbe, wurde dunkelrot und erlosch. Von dem Bus existierte nur noch das Metallgerippe, halb eingebettet in die Lava.
    Erst jetzt tauchte ein anderer Wagen auf der Küstenstraße auf. Die Insassen glaubten an einen gewöhnlichen Ausbruch des Ätna und verständigten die Polizei.
    Ihre Meldung löste Großalarm aus.
    ***
    »Wohin fahren Sie denn, Signor Sinclair?« erkundigte sich Elena Fantucci. »Sie machen einen Umweg. Zur Küste hätten wir links abbiegen müssen.«
    »Ich habe es mir anders überlegt«, erwiderte ich. »Mein Freund Conolly überwacht das Krankenhaus. Ich möchte aber sofort mit Miß Collins und Suko sprechen. Wahrscheinlich warten sie bereits im Hotel.«
    Ich brauchte ihr nicht unbedingt zu erklären, daß ich die Lage für so bedrohlich hielt, daß wir möglichst zu viert gegen den Dämon im Vulkan kämpfen sollten. Jane und Suko konnten sich nicht erst von dem Flug erholen.
    »Ich bin gleich wieder bei Ihnen«, versprach ich, als wir vor dem Hotel Miramar hielten. Schon in der Halle sah ich meine beiden Freunde. Suko sprengte mit seiner massigen Figur fast den Clubsessel, in dem er es sich bequem gemacht hatte. Mein chinesischer Freund wirkte mit seinem gutmütigen Gesicht auf den ersten Blick harmlos. In Wirklichkeit war er eine durchtrainierte Kampfmaschine, die nur aus Muskeln und Sehnen bestand.
    Jane Collins trug einen grobmaschigen Pullover aus weißem Material, das von Goldfäden durchzogen war, dazu eine Hose aus einem schwarzen, seidig schimmernden Stoff. Ihre goldblonden Haare, die mich oft an reifen Kansas-Weizen erinnerten, fielen offen auf ihre Schultern.
    »John!« Jane sprang auf und lief mir entgegen. »Wir haben uns solche Sorgen um euch gemacht! Wo ist Bill? Was war oben auf dem Ätna los? Wir haben den Piloten gebeten, eine Schleife…«
    Ich schnitt ihre Fragen mit einem Kuß ab, nickte Suko zu und lotste die beiden aus der Halle heraus auf den Vorplatz. Ich konnte keine neugierigen Zuhörer brauchen.
    »Es ist sehr ernst«, sagte ich und gab ihnen in Stichworten einen Überblick über die Ereignisse. »Mrs. Willard ist in ihrem Zimmer hier im Hotel und steht unter Polizeischutz. Ich glaube, sie braucht uns jetzt nicht. Aber Bill ist mit den jungen Leuten allein im Krankenhaus. Jane, könntest du…«
    Sie nickte sofort. »Ich fahre zu Bill und helfe ihm. Und du und Suko?«
    So war Jane. Keine langen Fragen, sondern sofort zupacken.
    »Ich glaube, Suko sollte mich bei der Suche nach Giorgio unterstützen«, antwortete ich. »Vorher aber muß ich noch einmal in mein Zimmer.«
    Auch das hatte

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