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0099 - Die Lava-Falle

0099 - Die Lava-Falle

Titel: 0099 - Die Lava-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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solchen Fall hatten die Geistlichen vorgesorgt.
    Jane wand sich zwischen den Reihen durch und hob den schweren Deckel an. Beinahe hätte sie vor Freude laut aufgeschrien. Das Becken war bis an den Rand gefüllt.
    »Einen Behälter, schnell, ich brauche einen Eimer oder etwas Ähnliches!« rief sie der Krankenschwester zu. Sie konnte den Taufstein Zentimeter bewegen, und in erster Linie brauchte sie das geweihte Wasser an den Eingängen des Krankenhauses.
    Doch nun machte die Schwester plötzlich Schwierigkeiten. Sie schüttelte den Kopf und sah sich unruhig um. »Das ist Frevel«, erklärte sie. »Das darf ich nicht tun!«
    »Stellen Sie sich nicht so an!« fuhr Jane die Frau an. Gleich darauf tat es ihr leid. Der Krankenschwester mußte es wirklich wie Frevel erscheinen. Jane konnte ihr jedoch nichts erklären. Dazu drängte die Zeit zu sehr.
    Irgendwo im Haus klirrte Glas. Das explosionsartige Geräusch zerriß schmerzhaft die Stille. Rufe hallten durch die Gänge.
    Der Kampf hatte begonnen!
    Jane biß die Zähne zusammen. Bill brauchte dringend ihre Hilfe, sonst wurde er von der Übermacht erdrückt. Und sie kam hier nicht weg.
    In der Kapelle selbst gab es keine Gefäße, mit denen sie das Weihwasser transportieren konnte. Doch Jane war Meisterin im Improvisieren.
    Sie stürmte auf den Korridor hinaus. Hier war das Klirren und Krachen noch viel deutlicher zu hören. Eine Gänsehaut lief ihr über den Rücken. Bill war bereits voll in den Kampf verstrickt.
    Sie entdeckte einen bis zur Decke reichenden Wandschrank und riß die Türen auf.
    Fehlanzeige! Er war mit Wäsche gefüllt.
    Die nächste Tür!
    Hier wurde Jane fündig. Der Schrank war mit Putzsachen gefüllt. Sie riß einen Plastikeimer heraus und rannte in die Kapelle zurück. Die Krankenschwester war in der Zwischenzeit geflohen. Vielleicht hielt sie Jane für eine Verrückte und hatte ihr anfängliches Vertrauen verloren.
    Dann stand die Privatdetektivin vor einem neuen Problem. Wie sollte sie das Weihwasser in den Eimer schöpfen? Sie konnte den Taufstein nicht kippen und hatte keine Kelle.
    Wieder mußte sie improvisieren. Sie preßte den Eimer mit ihrem Körper gegen den Beckenrand und schöpfte mit beiden Händen.
    Als es noch einmal grauenhaft klirrte und ein langgezogener Schrei ertönte, hätte Jane beinahe den Eimer fallen lassen, doch dann hatte sie es geschafft. In höchster Eile stürmte sie aus der Kapelle und rannte zur Halle zurück.
    Sie preschte in den weitläufigen Raum und prallte entsetzt zurück. Die Untoten waren bereits eingedrungen. Bill steckte mitten unter ihnen. Er teilte nach allen Seiten kraftvolle Schläge aus, konnte die lebenden Leichen jedoch nur für kurze Zeit von sich fernhalten. Sie rückten immer wieder gegen ihn vor. Es war unmöglich, alle zwölf in Schach zu halten.
    Bills Kleider waren schon zerrissen. Er blutete aus mehreren Wunden. Nur sein Mut war ungebrochen.
    Mit drei Schritten stand Jane hinter den Angreifern und kippte den Inhalt des Eimers über ihre Körper. Sie verteilte das geweihte Wasser so, daß jeder etwas davon abbekam.
    Die Wirkung war verblüffend.
    Plötzlich bekam Bill wieder Luft. Er taumelte zurück und starrte wild um sich. Offenbar hatte er noch nicht begriffen, was geschehen war.
    Die Untoten aber krümmten sich zusammen, als fühlten sie körperliche Schmerzen, obwohl sie dazu nicht fähig waren. Jane erkannte Männer und Frauen verschiedenster Altersstufen. Sie waren auch ganz unterschiedlich gekleidet, als habe jemand willkürlich ein Dutzend Passanten hergeholt.
    »Zurück, Bill, ich habe nichts mehr!« rief Jane ihrem Gefährten zu.
    In diesem Moment kam die Krankenschwester, die es sich doch anders überlegt hatte, in die Halle. Nun hatte sie vor Augen, wofür Jane die Werkzeuge des Guten brauchte. Sie streckte der Privatdetektivin eines der schlichten Holzkreuze entgegen und drückte Bill ein zweites in die Hand.
    Jane und Bill hoben die Kreuze hoch über ihre Köpfe und schritten auf die Untoten zu.
    Wären diese Bestien noch voll bei Kräften gewesen, hätten sie sich bestimmt nicht beeindrucken lassen und wären über die beiden mutigen Angreifer hergefallen. So aber zogen sie sich zurück und räumten die mit Scherben und Trümmern übersäte Eingangshalle des Krankenhauses.
    Bill und Jane sahen einander ungläubig an. Sie konnten es noch nicht fassen, daß sie gesiegt hatten.
    »Sie wollten die drei da drinnen entführen«, sagte Bill keuchend und wischte sich den Schweiß von

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