Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0099 - Die Lava-Falle

0099 - Die Lava-Falle

Titel: 0099 - Die Lava-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
Vom Netzwerk:
dadurch gemildert, daß wir Bill und Jane unverletzt vorfanden. Nur Bill hatte etliche Beulen und Platzwunden davongetragen, alles jedoch leichte Blessuren.
    »Nicht der Rede wert!« wehrte er ab, ließ sich von uns jedoch dazu überreden, sich von einem Arzt behandeln zu lassen.
    Von ihm und Jane erfuhren wir in allen Einzelheiten, was geschehen war.
    »Das müssen die Fahrgäste des Linienbusses aus Messina gewesen sein«, erklärte ich, als sie mit ihrem Bericht fertig waren. »Surtur will und kann nicht mehr so lange warten, bis sich seine Kräfte voll entwickelt haben. Er hat sich eine kleine Armee willenloser Sklaven geholt.«
    Eine Krankenschwester brachte uns starken italienischen Espresso in den kleinen Schalen. Wir warteten, bis sie das Besucherzimmer verlassen hatte, das wir für unsere Besprechung erhalten hatten.
    »Der Hauptschlag soll ein Ausbruch des Ätna sein«, sagte Suko nachdenklich. »Kein natürlicher Ausbruch, sondern einer, den Surtur steuert. Habe ich das richtig verstanden, John?«
    Ich nickte. »Nur zu richtig, Suko! Die ganze Insel soll von Lava überflutet werden. Die getöteten Einwohner sollen ein Heer von Untoten bilden und Surturs Reich weiter ausdehnen.«
    »Aber wozu braucht Surtur jetzt schon die Untoten?« forschte Suko weiter. »Diese ursprünglich sechs Freunde? Und die Fahrgäste des Linienbusses? Warum nimmt er jetzt schon einzelne Personen in sein Feuerreich, wenn er ohnedies die ganze Insel vernichten will?«
    Darauf wußte ich auch keine Antwort. »Wir können nur spekulieren. Vielleicht stärkt sich Surtur, indem er Menschen tötet und ihre Lebenskraft in sich aufsaugt. Ich weiß es nicht.«
    »Viel wichtiger ist«, warf Bill ein, »daß wir ein Mittel gegen diesen Dämon finden. Mit Silberkugeln ist ihm jedenfalls nicht beizukommen. Das wissen wir jetzt schon.«
    Ich zermarterte mir vergeblich den Kopf, fand jedoch keine geeignete Methode. Mitten in unsere Überlegungen platzte Elena. Sie stand plötzlich in der geöffneten Tür.
    »Ich dachte, Sie hätten sich auch in Tiefschlaf versetzen lassen«, sagte ich überrascht. »Es wäre besser für Sie, Signorina Fantucci.«
    Sie setzte sich zu uns. Bleich und schmal war ihr Gesicht geworden. Ihre Augen hatten den Glanz verloren. Es störte sie nicht, daß ihre Haare ins Gesicht hingen.
    »Giorgio ist tot«, sagte sie leise mit erstickter Stimme. »Ich kann jetzt nicht schlafen.«
    Jane lächelte ihr aufmunternd zu. »Die Ärzte helfen mit Medikamenten nach, Elena.«
    »So habe ich es nicht gemeint.« Elena Fantucci verzog bitter den Mund. »Ich meinte, daß ich nicht schlafen darf. Ich muß das Ende dieses Scheusals erleben! Ich muß mithelfen, es zu vernichten!«
    Ich erschrak über den abgrundtiefen Haß, der schlagartig in ihren Augen funkelte.
    »Vorsicht!« warnte ich. »Wir haben es nicht mit einem gewöhnlichen Gegner zu tun. Das ist kein Mörder, den sie in die Enge treiben und den Carabinieri übergeben können.«
    Sie sah mich erwartungsvoll an. »Sie sind doch Spezialist, Signor Sinclair«, sagte sie beschwörend. »Sie müssen einen Weg kennen.«
    »Tut mir leid, im Moment tappen wir noch vollständig im Dunkeln«, gab ich zu. »Surtur ist um ein Vielfaches gefährlicher und mächtiger als seine Sklaven.«
    Bei dem Wort Sklaven zuckte es in ihrem Gesicht. Es erinnerte sie an ihren toten Freund Giorgio, der ebenfalls ein Sklave des Feuerdämons geworden war.
    »Ich habe von einem alten Mann gehört«, sagte sie geistesabwesend wie in einem Selbstgespräch. »Er soll den Ätna besser als jeder andere Mensch kennen. Er lebt am Stadtrand von Catania.«
    Ich richtete mich hoffnungsvoll auf. »Können Sie uns zu diesem Mann führen?« fragte ich gespannt. »Wir können jede Hilfe und jeden Tip brauchen.«
    Doch Elena schüttelte den Kopf. »Ich kenne seinen Namen nicht. Aber ich könnte mich nach ihm erkundigen. Ich muß mich nur in der Stadt umhören.«
    »Ich begleite Sie«, bot ich sofort an.
    »Ich komme mit«, sagte auch Jane.
    »Bleibt ihr im Hospital«, bat ich Suko und Bill. »Jemand muß auf die drei da drinnen aufpassen.«
    »Gleich zwei Mann hoch?« Suko war nicht einverstanden. Er wollte etwas unternehmen. »Bill könnte das erledigen.«
    »Und du?« fragte ich meinen chinesischen Freund.
    »Ist jemand oben an dem Nebenkrater, an dem sich Surtur zum ersten Mal gezeigt hat?«
    »Der Capitano hat seine Leute zurückgepfiffen.«
    »Eben!« Suko straffte seine kräftige Gestalt. »Das wäre etwas für mich,

Weitere Kostenlose Bücher