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0099 - Die Lava-Falle

0099 - Die Lava-Falle

Titel: 0099 - Die Lava-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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die Straße entlang. »Das ist die Stelle, an der wir den Rauch gesehen haben.«
    Zahlreiche Lichter zuckten in der Dunkelheit. Und von Catania näherten sich noch zwei Einsatzfahrzeuge mit Heulsirenen, die rasch anschwollen.
    Ich trat auf die Fahrbahn und hob die Arme. Winkend lief ich den Wagen entgegen.
    Sie hielten. Es waren Fahrzeuge der Carabinieri. Aus dem vorderen stieg Capitano Alfieri.
    »Signor Sinclair!« rief er überrascht. »Was machen Sie hier? Und wie sehen Sie aus?«
    Ich winkte ab. »Sagen Sie mir lieber, was da vorne passiert ist«, bat ich. »Das andere erzähle ich ihnen später.«
    »Ein Lavastrom hat den Linienbus verschüttet.« Der Capitano war sichtlich nervös. »Die Lava ist unerklärlicherweise schon wieder erkaltet. Wir versuchen jetzt, den Wagen freizulegen, um die Toten zu bergen – falls es noch etwas zu bergen gibt.«
    »Woher kam die Lava?« fragte ich gespannt. »Vom Berg herunter?«
    »Das hätten wir sehen müssen«, wandte Suko sofort ein.
    Der Capitano bestätigte es. »Niemand hat es beobachtet. Ich habe nur über Funk davon gehört. Es sieht so aus, als wäre die Lava aus einer Höhle im Berghang gedrungen. Ein absolut einmaliges Phänomen.«
    »So einmalig ist es gar nicht«, erklärte ich und dachte an die beiden Höhlen unten in der Bucht. Surtur hatte sie aufgerissen und seine stärkste Waffe, die Lava, durch unterirdische Gangsysteme geleitet. Sollte es bei dem Linienbus genauso gewesen sein? »Nehmen Sie Signor Suko und mich mit«, bat ich. »Und lassen Sie Signorina Fantucci ins Krankenhaus bringen.«
    Der Capitano war einverstanden und führte Elena zu dem zweiten Streifenwagen. Sie ließ alles mit sich geschehen. Erst jetzt wirkte sich bei ihr der Schock richtig aus.
    »Wollen Sie mir nicht endlich verraten, Signor Ispettore, was Ihnen zugestoßen ist?« erkundigte sich Alfieri, als wir in seinem Wagen saßen und uns der Unglücksstelle näherten.
    Ich erzählte es ihm. Er drehte sich fassungslos nach uns um. Sein Fahrer zuckte zusammen. Ich konnte mir lebhaft ausmalen, was der Mann fürchtete. Wir befanden uns in einem Bereich, in dem Surtur jederzeit und überall ein Tor zu seiner Gluthölle öffnen konnte. Wer sagte uns, daß er es nicht im nächsten Moment wieder versuchte, um diesen Polizeiwagen und seine Insassen in der Lava zu vernichten?
    Wir konnten nicht länger über unser Erlebnis in der Bucht sprechen, da wir den Bus erreichten. Zahlreiche Polizisten und Feuerwehrleute arbeiteten auf Hochtouren. Sie hatten schweres Baugerät anfahren lassen, um das verunglückte Fahrzeug möglichst schnell freizulegen. Sie hatten es wenigstens schon geschafft, den Fahrersitz und den vorderen Einstieg von der erstarrten Lava zu befreien.
    Capitano Alfieri sprach mit seinen Leuten und kam anschließend zu uns. Auf seinem Gesicht spiegelte sich Verständnislosigkeit.
    »Keine Spur der Insassen«, meldete er. »In der Lava befinden sich nicht die geringsten Reste.«
    Ich dachte an die zahlreichen Arme des Feuerdämons und an sein polypenartiges Aussehen. Vor meinem geistigen Auge entstand das Bild des Dämons, der mit seinen scheußlichen Pranken die vor Entsetzen gelähmten Menschen in sein Reich zerrte.
    »Wahrscheinlich suchen Sie auch vergeblich«, sagte ich. »Ich fürchte nur, daß wir die Fahrgäste des Linienbusses wiedersehen werden.«
    »Capitano! Presto!« rief der Fahrer und streckte das Mikrofon des Funkgeräts aus dem offenen Seitenfenster.
    Alfieri lief zu seinem Wagen und sprach kurz über Funk. Er winkte uns zu sich.
    »Das Krankenhaus ist überfallen worden«, erklärte er bestürzt. »Die Angreifer sahen aus, als wären sie durch ein Feuer gegangen!«
    Suko und ich sahen uns erschrocken an. Wir dachten beide dasselbe.
    »Gibt es Opfer?« fragte Suko.
    »Wurde jemand verletzt?« fragte ich gleichzeitig.
    Alfieri wußte es noch nicht. Bei der Polizei herrschte im Moment große Verwirrung. Wir warfen uns auf die Sitze. Die Türen schlugen zu.
    Der Wagen raste mit ununterbrochen heulender Sirene durch die abendlichen Straßen, die wie ausgestorben wirkten. Kein Mensch war mehr unterwegs. Die Angst hatte in Catania Einzug gehalten.
    ***
    Das Krankenhaus von Catania wurde von starken Einheiten der Polizia und der Carabinieri abgesichert. Die beiden oft miteinander konkurrierenden Polizeieinheiten arbeiteten jetzt friedlich zusammen. Der Angriff auf das Hospital hatte den Verantwortlichen einen gewaltigen Schreck eingejagt.
    Uns auch! Unser Schock wurde nur

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