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0099 - Ein Freund der Menschen

Titel: 0099 - Ein Freund der Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geistigen Waffen, wenn ihm seine Feinde körperlich überlegen waren? Die ewige Auseinandersetzung zwischen Intelligenz und brutaler Gewalt schien diesmal zugunsten der anderen Partei auszugehen.
    Der große Rüsselmann, der Crest zweimal gerettet hatte, wandte sich dem Arkoniden zu.
    „Ich Golath", sagte er in schwerfälligem Interkosmo. Crest nickte höflich. „Mein Name ist Crest", erwiderte er. In Gedanken stellte er fieberhafte Überlegungen an. Sollten die Schiffbrüchigen von einer fernen arkonidischen Kolonialwelt kommen?
    „Wir von Unith", erklärte Golath. Dabei deutete er auf sich und seine Rassegenossen. Dann richtete er seinen Rüssel gegen Crest. „Du Arkonide?" brummte er. Er bringt meinem Volk keine großen Sympathien entgegen, dachte Crest. Ich kann es ihm noch nicht einmal verdenken.
    Golath betrachtete ihn nachdenklich. Crest hätte gern gewußt, welche Gedanken sich in dem großen, runden Schädel abspielten. Es war ein schwieriges Unterfangen, die Gemütsbewegungen eines fremden Wesens in dessen Gesicht zu erkennen.
    „Du uns geben Behälter, der durch den Raum der Sterne fliegt", verlangte Golath ohne Umschweife.
    Hoffentlich kamen sie nicht auf die Idee, ihn einer näheren Untersuchung zu unterziehen. Besorgt fragte sich Crest, was geschehen würde, wenn sie die Bedeutung des Sendegerätes an seinem Handgelenk erkennen würden.
    „Er gehört mir", sagte Crest nachdrücklich. „Ihr könnt ihn nicht haben."
    Golath zog seinen Hitzestrahler und richtete ihn auf Crests Brust.
    Der Arkonide blickte ihn mit rötlichen Augen gelassen an. In seinem faltigen Gesicht zuckte kein Muskel.
    „Du uns geben jetzt?" erkundigte sich Golath hoffnungsvoll.
    Crests Antwort war ebenso eindeutig wie kurz. „Nein", sagte er scharf. Der Unither zog seine Waffe zurück. Sein Rüssel rollte sich zusammen. In seinen großen Augen war nicht zu erkennen, ob er zornig war. Mit der Hand schlug er Crest leicht auf die Schulter.
    „Du jetzt Gefangener", gab er bekannt.
    Crest verzichtete auf eine Antwort. Es war nur logisch, daß ihn die Kerle nicht laufen ließen. Sicher würden sie noch mehrmals versuchen, ihn umzustimmen - mit weniger sanften Mitteln. Doch daran wollte Crest jetzt nicht denken.
    Golath winkte den beiden anderen mit dem Rüssel. Gespannt verfolgte Crest, wie sie den Raum verließen. Sie verschlossen das Schott. Crest konnte hören, wie sie es verriegelten. Nun war er allein.
    „Dein Impulsstrahler, meldete sich sein Logiksektor. Sie haben ihn nicht gesehen!“
    Hastig sprang Crest auf. Die Waffe war unter das Reinigungsgerät geschliddert. Er zog sie hervor und versteckte sie in seinem Umhang. Dann kehrte er zu dem Sessel zurück. Der Raum besaß einen zweiten Zugang, der ebenfalls verschlossen war. Dieser Eingang führte von der Schleuse weg zum Bug des Schiffes. Der Arkonide erinnerte sich, daß dort ein Spalt in der Hülle war, der einen Menschen bequem durchlassen würde. Wahrscheinlich wußten die Unither von diesem Schaden und hatten beide Öffnungen verriegelt.
    Es war jetzt vollkommen dunkel. Die Stille um ihn herum schien zu leben. Crest hatte sich seine Umgebung genau eingeprägt. Er traute sich zu, in jeder Richtung davonzugehen, ohne einen Gegenstand zu berühren. Vor allem um den Reinigungsautomaten würde er einen großen Bogen schlagen.
    Angespannt lauschte er in die Dunkelheit. Außer seinem Atem war nichts zu hören. Er stand auf und lief zu dem zweiten Zugang hinüber. Einmal trat er auf Glas. Das knirschende Geräusch fuhr ihm durch alle Glieder. Er blieb stehen. Sie hatten ihn nicht gefesselt, also mußten sie damit rechnen, daß er sich hier ein wenig umsehen würde. Vorsichtig schlich er weiter. Es dauerte einige Zeit, bis er sein Ziel erreicht hatte. Er spürte die metallische Kälte der Tür unter seinen tastenden Händen. Er schluckte. Im Schiff herrschte Ruhe. Suchend fuhr er über die glatte Oberfläche. Er fand den Griff und atmete auf. Der Hebel bewegte sich unter seinem Druck. Etwas überrascht legte sich Crest behutsam gegen das Schott. Es gab nach!
    Er zögerte nicht länger. Hier war seine Chance. Er öffnete es nicht ganz, gerade soviel, daß er sich hindurchzwängen konnte. Sein neuer Standort war ihm nicht bekannt, nur die Richtung, in der er weiterfliehen mußte. Er ging jetzt schneller. Als Orientierung diente ihm eine Wand, die genau zum Bug hinführte.
    Crest lächelte verkrampft. Sollte das tatsächlich so leicht sein? Hielten ihn seine Gegner für so

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