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0099 - Ein Freund der Menschen

Titel: 0099 - Ein Freund der Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schnell. Fast im gleichen Augenblick schnellte sein Rüssel durch die Luft. Das bewegliche Organ ringelte sich um Zerfts Schußhand und riß sie zur Seite. Zerft verlor den festen Stand und taumelte rückwärts. Er begann vor Wut zu trompeten. Gewaltsam wollte er sich losreißen.
    „Du darfst ihn nicht erschießen!" schrie Golath.
    Aber der rasende Zerft hörte nicht auf ihn. Mit der ganzen Wucht seines über drei Zentner schweren Körpers warf er sich auf Golath. Um dem Angriff begegnen zu können, mußte der Unither die Waffenhand seines Gegners freigeben. Sie prallten aufeinander; zwei braunhäutige Riesen, die über unwahrscheinliche Kräfte verfügten. Liszog beschwor sie jammernd, dem Streit ein Ende zu machen. Der Gefangene beobachtete die Geschehnisse stumm.
    Zerfts Strahler rutschte über den Boden davon. Mit einem Fußtritt brachte ihn Golath außer Reichweite.
    Zerfts Rüssel schlang sich um seinen Kopf und begann zu drehen. Golath schloß die Augen. Er stöhnte unter dem schmerzenden Druck. Seine Hände umklammerten Zerfts Brust. Der Lärm des Kampfes erfüllte die Zentrale. Der Boden dröhnte. Langsam schnürte Zerft seinen Rüssel zusammen. Golath hatte gewußt, daß der andere über gewaltige Kräfte verfügte. Er hatte sie jedoch bei weitem unterschätzt. In wenigen Augenblicken würde er unfähig sein, noch einen weiteren Atemzug zu tun, wenn es ihm nicht gelang, sich aus der tödlichen Umklammerung zu lösen.
    Er machte sich dünn und ließ sich absacken. Sein rechtes Bein kam hinter Zerft und hakte sich in dessen Kniekehlen. Aber Golaths Gegner hatte sich rasch auf diese neue Situation eingestellt. Seine Knie gaben zwar nach, doch dann fühlte sich der nachsetzende Golath zurückgestoßen. Zerft stand wie ein Fels. Verzweiflung überkam Golath. Die Umklammerung des Rüssels begann die Blutzirkulation zu unterbinden. Ihm wurde schwindlig. Das kam von der allmählichen Blutleere im Kopf. Der Luftmangel tat ein übriges. Mit beiden Armen hielt Zerft Golaths Brustkorb umfangen. So behielt er seinen Rüssel für den Angriff gegen Golaths Kopf frei.
    Golath fühlte, wie die Panik sein klares Denkvermögen zu trüben begann. Verzweifelt versuchte er, sich loszureißen. Zerft wirkte den wilden Bemühungen des großen Unithers entgegen, indem er sich nach hinten beugte.
    Unverhofft warf sich Golath nach vorn. Zerft mußte einen Schritt zurück machen. Er stolperte. Ohne zu überlegen, drängte Golath nach. Sie stürzten zu Boden. Der Aufprall ließ den Raum erzittern. Beide trompeteten jetzt ihren Zorn hinaus. Der Kampf nahm an Härte zu. Die Vorteile lagen immer noch bei Zerft.
    Da führte Liszog die Entscheidung herbei. Die Furcht, daß Golath getötet werden könnte, ließ ihn handeln. Er wußte nur zu gut, daß Zerft niemals in der Lage sein würde, das fremde Schiff zu starten oder gar nach Unith zu steuern.
    Der junge Unither zog seinen Thermostrahler. Einen Augenblick starrte er unschlüssig auf die sich herumwälzenden Kämpfer.
    „Hört endlich auf!" schrie er laut. „Wenn ihr nicht sofort voneinander ablaßt, werde ich schießen." Das braune Knäuel zu seinen Füßen kam zur Ruhe. Keuchend erhoben sich die erschöpften Unither.
    „Was soll das?" brachte Zerft drohend hervor. „Weg mit der Waffe!"
    Liszogs Hand zitterte. Seine Augen wichen dem Blick des Älteren aus. Aber er hielt den Strahler weiterhin auf Zerft und Golath gerichtet.
    „Wirf mir deinen Strahler herüber, Golath", forderte er.
    Golath lächelte spöttisch. Er zog seine Waffe heraus und ließ sie vor Liszogs Füße fallen.
    „Wir haben wieder einen neuen Anführer", sagte er höhnisch zu Zerft.
    Der junge Verbannte stieß die Waffe mit dem Fuß weg, bevor er antwortete. Seine verletzte Hand hatte zu bluten aufgehört. Der Fremde verfolgte aufmerksam die Vorgänge, ohne etwas zu sagen.
    „Ich werde die Befehlsgewalt wieder an Golath übergeben", sagte Liszog.
    Zerft stieß ein Schimpfwort hervor. Nur die drohende Waffe hielt ihn davon ab, sich auf Liszog zu stürzen. Seine Augen funkelten haßerfüllt.
    „Sehr gut", bemerkte Golath befriedigt. „Gib mir eine Waffe, Junge." Liszog schüttelte energisch seinen Rüssel.
    „Nein", widersprach er. Golath sah ihn erstaunt an. In seinem Blick lag so etwas wie Respekt.
    „Ohne Waffe ist es sinnlos", sagte er. „Was nützt es, wenn ich Befehle gebe. Zerft wird nur gehorchen, wenn alle Anweisungen mit dem Strahler unterstrichen werden."
    „Ich weiß", gab Liszog zu. „Du wirst

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