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0099 - Ein Freund der Menschen

Titel: 0099 - Ein Freund der Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war.
    So stand der Verbannte da, mit der Waffe in der Hand. Ein armes, irregeführtes Wesen, das nur nach seinen wilden Gefühlen handeln konnte. Das machte ihn jedoch nicht weniger gefährlich.
     
    *
     
    Sein Gegner hatte ihn noch nicht gesehen. Langsam, ohne ein Geräusch zu verursachen, griff Crest zu dem Impulsblaster. Der Rüsselträger war verwundet. Offensichtlich war er an einen Säuresprüher geraten. In seinem Bericht hatte Ufgar erwähnt, daß diese Tiere nur dann gegen größere Wesen vorgingen, wenn sie sich bedroht fühlten. Als sich der Rüsselträger herumdrehte, konnte Crest seine Wunde erkennen. Entsetzt schloß er die Augen. Mitleid erfüllte ihn. Er spielte mit dem Gedanken, vom Baum herabzuklettern, um dem anderen zu helfen. Doch dann fiel ihm ein, warum der Unither hier war. Es war der gleiche, der ihn bereits in dem Schiffswrack mit der Waffe bedroht hatte. Es bestand kein Grund zu hoffen, daß er diesmal anders handeln würde. Da sah Crest den Säuresprüher! Das Tier war zum äußersten gereizt. Der Unither konnte es nicht sehen, da es sich ihm von hinten näherte. Ufgar hatte die teuflische Schlauheit dieser so harmlos aussehenden Wesen ausdrücklich erwähnt.
    Crest wurde zwischen seinen Gefühlen hin und her gerissen. Er konnte nicht zusehen, wie ein intelligentes Wesen von dem Sprüher heimtückisch getötet wurde. Wenn er aber den Unither warnte, brachte er sich selbst in Gefahr.
    Lautlos kam der Sprüher näher an sein Opfer heran. Nur noch wenige Meter trennten ihn von jenem Punkt, der ein sicheres Zielen gewährleistete. Die Tiere konnten den Säuregehalt ihrer Flüssigkeit nach Bedarf regulieren. Von einer harmlos juckenden Stärke konnten sie ihn auf verletzende Intensität konzentrieren. Man brauchte kein Hellseher zu sein, um zu wissen, welche Art von Säure den Rüsselträger treffen würde.
    Die Menschlichkeit in Crest besiegte die Vernunft. Als der Sprüher den kritischen Platz erreichte, stieß der Arkonide einen Warnruf aus.
    Zerft wirbelte herum. Sein Gesicht war verzerrt. Instinktiv löste der Sprüher den Schußvorgang aus. Der Unither warf sich zur Seite. Seine Waffe rollte davon. Crest handelte blitzschnell. Er sprang von seinem sicheren Platz herab und schoß mit dem Impulsstrahler auf den Sprüher. Getroffen sank das Tier zusammen. Der Fremde lag bewegungslos am Boden.
    Crest vermutete, daß er bewußtlos war. Vorsichtig näherte er sich, die Waffe im Anschlag. Als er sich hinab beugte, schoß der Rüssel des scheinbar Bewußtlosen heran, umklammerte seine Waffenhand und drückte sie nach hinten. Verzweifelt gestand sich Crest ein, daß er einen schweren Fehler begangen hatte. Gegen die rohe Gewalt des Rüssels kam er nicht an. Er fühlte sich von einem starken Arm umfangen und nach unten gezogen. Resigniert erkannte er, daß sein Versuch, die Space-Jet zu retten, endgültig gescheitert war.
     
    *
     
    Liszog fuhr zusammen. Er hatte geschlafen. Ängstlich richtete er sich in dem Loch auf. Es war jetzt hell und hatte aufgehört zu regnen. Beruhigt sah er, daß das kleine Schiff noch an seinem Platz stand. Er wagte nicht, daran zu denken, was Golath und Zerft mit ihm getan hätten, wenn durch seine nachlässige Wachsamkeit der Arkonide in sein Schiff gelangt wäre. Liszog kletterte aus der Grube und blickte sich um.
    Niemand war zu sehen. Liszog fühlte ein widerwärtiges Schmutzbündel in seinem Rüssel. Er sehnte sich danach, unter dem Rüsselreiniger zu liegen. Er lief zum Ufer des Sees und reinigte sich von Schlamm und Dreck. Hier konnte er seinen Durst löschen. Mit seinem Rüssel hob er einige Steine auf und schleuderte sie ins Wasser.
    Hoffentlich kam Golath bald zurück. Sein Pessimismus war nicht von ihm gewichen. Er würde erst wieder zur Ruhe kommen, wenn sie auf Unith gelandet waren - falls es jemals soweit kommen sollte. Er ging zurück und hockte sich mißmutig neben das Loch. Eine gewisse Gleichgültigkeit breitete sich in ihm aus.
    Da sah er Golaths große Gestalt oben am Hang. Der Unither winkte zu ihm herunter. Er trug einen flachen Kasten und mehrere andere Gegenstände. Zerft war nicht dabei. Liszog stand auf. Neuer Unternehmungsgeist erfüllte ihn. Er ging Golath entgegen. Golath sah ihn scharf an. „Du hast geschlafen!" stellte er verärgert fest.
    Liszog lächelte verlegen und nahm Golath einen Teil der Last ab.
    „Zum Glück scheint inzwischen nichts passiert zu sein", bemerkte Golath ein wenig versöhnlicher. „Paß auf, daß du nichts

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