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0099 - Ein Freund der Menschen

Titel: 0099 - Ein Freund der Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sonst immer sorgfältig gekämmt, hing strähnig herunter. Die Hagerkeit seiner Gestalt wurde von dem zerrissenen Umhang nur schlecht verborgen.
    Der Arkonide wurde nur von seiner Willenskraft aufrecht gehalten. Sie trieb ihn an, riß ihn vorwärts und gab ihm die Energie zum Handeln. Die fremde Waffe schien Zentner zu wiegen, aber er durfte sie nicht liegenlassen. Sie war zum wichtigsten Faktor beim Kampf um die Space-Jet geworden.
    Er kam taumelnd aus dem Wald heraus. Die Ebene zwischen den Bäumen und dem See erschien ihm wie eine endlose Wüste. Dazwischen war ein dunkler Punkt, das Schiff der Fremden, gleich einer Oase inmitten der Wildnis.
    „Du mußt weitergehen", sagte Crest.
    Die Worte kamen mühselig über aufgesprungene Lippen. Seine Stimme war die eines Fremden.
    Verwundert lauschte er auf ihren Tonfall.
    „Geh bis zu dem Wrack, dort kannst du eine Ruhepause einlegen", sprach sein Extrahirn an.
    Er hörte noch eine Stimme. Sie klang kalt und fest, sie dröhnte in seinen Gedanken, als besitze sie Realität.
    „Die Space-Jet darf auf keinen Fall in die Hände Fremder Intelligenzen fallen."
    Perry Rhodan! Er hörte ihn noch einmal sprechen, diesmal klang es rauh und warm. „Danke, Freund!"
    Crest setzte sich in Bewegung. Längst hatte er den Notverband an seinem Fußgelenk verloren. Es war sinnlos, einen neuen anzufertigen. So gut es ging, verlagerte der Arkonide das Gewicht seines Körpers auf das gesunde Bein.
    Er kam besser voran, als er am Anfang geglaubt hatte. Die Entfernung zu dem Schiff schmolz rasch zusammen. Er war überzeugt, daß die beiden Unither sich bei der Space-Jet aufhielten.
    Crest schleppte sich bis zur KASZILL. Natürlich kannte er den Namen des Schiffes nicht. Er war ihm auch völlig gleichgültig. Sein Kopf glühte wie im Fieber. In der Regennacht hatte er sich auf dem Baum erkältet. Er vermochte sich nicht zu erinnern, wann er zum letzten Male gegessen hatte.
    Die schwarze Außenhülle des unithischen Raumers war ihm jetzt bereits seltsam vertraut. Was mochte die drei Rüsselträger bewogen haben, auf diesem Planeten eine Landung mit solch unglücklichem Ausgang zu riskieren? Soweit Crest sich aus den Überresten einige Erkenntnisse zusammenreimen konnte, handelte es sich um einen Senkrechtstarter. Er zuckte mit den Achseln. Wer Raumfahrt betrieb, mußte mit Verlusten rechnen - besonders im Anfangsstadium der technischen Entwicklung.
    Crest zog sich in die Schleuse hinauf. Die Kammer war außergewöhnlich groß, entsprechend dem Körperbau der Unither. Die Verfallserscheinungen überall im Schiff ließen darauf schließen, daß es ziemlich alt war und nicht den neuesten Stand der unithischen Raumfahrt repräsentierte. Es war anzunehmen, daß die Fremden durch einen Defekt zu einer Notlandung gezwungen worden waren. Von ihrem Standpunkt aus war ihr Interesse für die Space-Jet nur verständlich. Anscheinend verfügten sie nicht über Funkgeräte, die ihnen erlaubten, Hilfe von Unith anzufordern. Es war auch möglich, daß die Geräte beim Absturz vernichtet worden waren.
    Unwillkürlich dachte Crest an die SOLAR SYSTEM. Neben dem Schweren Kreuzer hätte sich dieses Schiff wie ein Spielzeug ausgenommen.
    Der Wissenschaftler ging weiter, wobei er sich mit einer Hand an der Wand abstützte. Der Umstand, daß er Liszog einige Sekunden früher sah als der Unither ihn, rettete ihm das Leben.
    Liszog schoß von der Pritsche aus, aber der glühende Strahl traf nur das Schott, hinter dem Crest bereits in Deckung gegangen war. Auf allen vieren kroch Crest zur Schleuse zurück. Er war sicher, daß nur einer seiner Gegner in der Zentrale war. Wenn er das Schiff verließ, gab er sich dem Unither deckungslos preis. Das flache Land bot keinen Schutz gegen einen Beschuß aus einer Hitzewaffe.
    Was würde sein Feind jetzt unternehmen? Es war lebenswichtig, daß er die Reaktionen des anderen vorausahnte. Er durfte nicht warten, bis der Schiffbrüchige einen Plan ausgeführt hatte - dann würde es zu spät sein.
    Crest versetzte sich in Gedanken in die Lage des Unithers. Ein Angriff würde nicht von der Zentrale aus kommen!
    Der Rüsselmann mußte annehmen, daß Crest das Schott bewachte und auf jede verdächtige Bewegung feuern würde. Also würde er durch den Riß klettern, um Crest in den Rücken zu fallen.
    Der alte Mann schlich sich zum Schleusenausgang und blickte vorsichtig hinaus. Er sah den Unither vorn am Bug, geduckt unter der Wölbung des Schiffes. Crest schoß.
    Sein Gegner hatte sich

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