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0099 - Gangster, Erben und Verwandte

0099 - Gangster, Erben und Verwandte

Titel: 0099 - Gangster, Erben und Verwandte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erben und Verwandte Gangster
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bei unserem Verein nicht sofort einen anständigen Schluck Whisky gibt…«
    Ich bekam ihn, das können Sie mir glauben.
    ***
    Phil hielt den Wagen an und stieg aus. Mit düsterem Gesicht ging er über den Bürgersteig auf das große Gittertor zu. Am linken Pfeiler stand in metallenen Buchstaben der Name »Marshall«.
    Phil drückte den Klingelknopf. Es dauerte eine Weile, dann summte die Torsprechanlage auf und eine Stimme erklang.
    »Bitte?«
    »Hier ist Phil Decker, Special Agent des FBI. Ich möchte ein Mitglied der Familie Marshall sprechen.«
    »Einen Augenblick, bitte.«
    Phil wartete. Es dauerte fast drei Minuten, bis die Lautsprecherstimme wieder erklang.
    »Wollen Sie bitte hereinkommen, Sir.«
    Phil wartete, bis der Summer für das Tor ertönte, und drückte es dann auf. Er ging über einen gepflegten Kiesweg dem vornehmen Hause zu. Beinahe wie bei Blewfields, dachte er. Nur noch vornehmer, noch mehr nach Reichtum aussehend…
    An der Tür wurde er von einem Butler empfangen.
    »Darf ich Sie führen, Sir?«
    »Bitte.«
    Phil nahm den Hut ab und ging dem Butler nach. Dicke Teppiche dämpften jeden Schritt bis zu völligen Geräuschlosigkeit. Es ging durch ein paar Räume, deren gediegene, wertvolle Einrichtung Phil nur mit flüchtigen Blicken bedachte.
    »Bitte, Sir«, sagte der Butler und stieß eine Tür auf, ohne selbst über die Schwelle zu treten.
    Hier einem Schreibtisch saß ein gewichtiger Mann, der sich sofort erhob, als er Phil sah.
    »Kommen Sie herein, Mister Decker«, rief er.
    Phil betrat das große Arbeitszimmer des Textilkönigs von Manhattan.
    »Ich bin Marshall«, sagte der Mann schlicht. »Ihren Namen kenne ich ja schon. Nehmen Sie Platz, Whisky?«
    »Ja.«
    Phil sah schweigend zu, wie der Mann Flasche und Gläser holte und einschenkte. Schweigend hob er sein Glas und tat dem Hausherrn Bescheid. Als er sein Glas abgesetzt hatte, fragte Marshall:
    »Was führt Sie zu mir, Mr. Decker?«
    »Ich möchte Ihren Sohn sprechen. Und Ihre Tochter.«
    »In welcher Angelegenheit?«
    »Bedaure«, sagte Phil. »Sie können gern Zeuge der Unterhaltung sein, aber ich kann mich vorher nicht darüber äußern.«
    Täuschte er sich, oder gerieten Marshalls Hände tatsächlich ins Zittern? Wußte dieser Mann am Ende vielleicht schon alles? Wenn ja, dann hatte er sich jedenfalls vorzüglich in der Gewalt.
    Marshall warf einen prüfenden Blick auf Phils ausdrucksloses Gesicht, dann drückte er einen Klingelknopf auf seinem Schreibtisch nieder. Wie hingezaubert stand der Butler in der Tür
    »Ich möchte meinen Sohn und meine Tochter sprechen. Sofort, bitte.«
    »Sehr wohl, Sir.«
    Man merkte, daß Marshall das Befehlen gewohnt war. Sein »Bitte« war so gewöhnlich, so ohne jeden besonderen Nachdruck ausgesprochen worden, daß man sofort spürte, daß Marshall es gar nicht nötig hatte, seine Wünsche mit Nachdruck zu äußern. Sie wurden auch so erfülllt.
    »Es… es ist etwas Unangenehmes?« fragte Marshall.
    Sieh an, dachte Phil. So weit hat er sich nun doch nicht in der Gewalt, daß er jetzt seine begreifliche Neugier zügeln könnte.
    »Leider ja. Etwas sehr Unangenehmes sogar.«
    »Hm«, knurrte Marshall, sagte jedoch nichts mehr.
    Nach kurzer Zeit erschienen zwei junge Menschen im Raum, denen Phil auf den ersten Blick ansah, was sie in den letzten Tagen ausgestanden hatten. Die Augen des Jungen lagen in tiefen Höhlen, seine Hände waren ständig in Bewegung, und das Mädchen war blaß wie der Tod.
    »Eireen, das ist Mister Decker vom FBI. Meine Tochter Eireen, mein Sohn Jim, Mister Decker.«
    Phil deutete eine leichte Verbeugung an.
    »Setzt euch«, sagte Marshall. »Mister Decker möchte sich mit euch unterhalten. Er hat mir gestattet, dabeizusein. Stört es euch?«
    Das Mädchen schüttelte unmerklich den Kopf. Der Junge sagte mit unnatürlicher Stimme:
    »Nein, Dad, du störst nicht, das weißt du doch.«
    »Nun, Mister Decker?« fragte Marshall.
    Sogar seine Stimme klang nicht mehr echt.
    »Mister Jim Marshall«, sagte Phil langsam und mit Betonung. »Sie haben am vergangenen Dienstagabend den Bankangestellten Broad in seiner Wohnung erschlagen. Stimmt das?«
    Der Junge biß sich auf die Lippen. Bevor er etwas erwidern konnte, rief das Mädchen plötzlich gellend:
    »Nein! Ich war es! Ich!«
    Der Junge schüttelte den Kopf und sagte leise:
    »Glauben Sie ihr nicht, Mister Decker. Ich war es.«
    Phil nickte. Es konnte ja gar nicht anders sein.
    »Könnten Sie mir kurz den Hergang der Tat

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