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0099 - Gangster, Erben und Verwandte

0099 - Gangster, Erben und Verwandte

Titel: 0099 - Gangster, Erben und Verwandte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erben und Verwandte Gangster
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Blewfield. Er lebt in einem Wochenendhäuschen auf Wards Island. Gebe Gott, daß mein Verdacht falsch und unbegründet ist, aber wenn er stimmt, ist Mr. Blewfield in höchster Gefahr!« Immer wieder hatte Mister High dieses Schreiben gelesen. Er war sich auch so halb und halb darüber im klaren, wo es herkommen konnte, obgleich kein Absender angegeben war. Solche Briefe kommen oft von Dienstboten des betreffenden Hauses. Er wußte nur nicht, wieweit die ausgesprochene Warnung ernst zu nehmen war oder nicht. Er konnte schließlich nicht jeden von uns bearbeiteten Fall bis in alle Einzelheiten im Kopfe haben.
    »Robby«, sagte eine Stimme im Telefonhörer.
    »High. Ich hörte, Sie hätten vor einer guten halben Stunde mit Jerry gesprochen, Robby?«
    »Ja, Chef. Stimmt.«
    »Wissen Sie nicht, wo Jerry jetzt sein könnte? Ich muß ihn sprechen.«
    »Er wird am Hudson sein, Chef. Einer unserer Verbindungsleute hat dort diesen Rocky Black gesehen, nach dem wegen der Blewfield-Sache gefahndet wird.«
    »Phil und Jerry sind hin, um diesen Mann zu holen?«
    »No, Chef. Nur Jerry allein. Ich weiß auch nicht, wo Phil im Augenblick sein könnte.«
    Mister High schüttelte den Kopf.
    »Es ist immer das gleiche«, murmelte er. »Wie oft habe ich diesen beiden Draufgängern nicht schon gesagt, sie sollen sich nicht allein in die Höhle des Löwen wagen! Gut, Robby. Veranlassen Sie sofort, daß Jerry Verstärkung nachgeschickt wird. Und zwar mit Tempo, wenn ich bitten darf.«
    »Ja, Chef.«
    Robby legte kleinlaut den Hörer auf. Es kam nicht oft vor, daß der Chef die Formulierung gebrauchte »Wenn ich bitten darf«, aber wenn er es tat, dann wußte jeder im Districtsgebäude, daß der Chef verärgert war.
    Über den Einsatzleiter veranlaßte Robby das Nötige, und zwei Minuten später rasten bereits die Kollegen Bob Cammer und Mike Rease mit heulender Sirene den Broadway entlang.
    Sie bogen rasch nach Westen ab und gewannen schnell die am Hudson entlangführende Autostraße. Dort hielten sie sich auf der äußersten Fahrbahn, bis sie die von Robby beschriebene Stelle gefunden hatten.
    Sie stoppten den Wagen und sprangen hinaus. Während sie hinter sich die Wagentüren zuschlugen, schauten sie sich schon nach allen Seiten um.
    »Da!« rief Mike. »Das muß der Speicher sein!«
    Sie liegen hin und rannten einmal vergeblich herum. Als sie ihn umrundet hatten, zuckten sie die Achseln, und Bob sagte:
    »Unten gibt es überhaupt keinen Eingang. Wir müssen die Treppen hinan. Irgendwie muß man doch in diesen Kasten hineinkommen können.«
    Sie stürmten die Treppen hinan. Genau wie ich fanden sie die offenstehende Tür. Mit gezogenen Pistolen rannten sie hinein. Mike beugte sich über die Brüstung der Galerie und sah hinab.
    »Da unten!« rief er. »Wenn mich nicht alles täuscht, liegt Jerry dort drüben.«
    »Los!« rief Bob. »Da drüben geht eine Leiter hinab.«
    Sie liefen die Galerie entlang bis zu der Eisenleiter, die hinabführte. Ihre Schritte hallten laut durch die große Halle.
    Nach wenigen Minuten knieten sie neben mir. Mike schob sich den Hut ins Genick und legte sein Ohr auf meine Brust.
    »Er lebt noch«, sagte Bob. »Wir bringen ihn auf dieser Galerie bis zur Tür.«
    »Aber die Tür auf dieser Höhe ist doch verschlossen!«
    »Dann schießen wir eben das Schloß entzwei.«
    Mike grinste.
    »Manchmal hast du direkt einen vernünftigen Einfall! Los, pack an!«
    Die Schüsse, die sie auf das Schloß der Tür abgaben, hörte man draußen nicht einmal. Ihr Lärm ging unter im Geratter, Geknatter und Lärm der Werftanlagen.
    Mit heulender Sirene jagten sie zurück zum FBI. Unser Doc machte sich über mich her.
    Kopfschüttelnd ließ er nach einer gründlichen Untersuchung von mir ab.
    »Der hat einen Schädel wie ein Bär«, sagte er. »Noch nicht einmal die Schädeldecke ist gebrochen. Er wird wohl bald wieder zu sich kommen. Die Hauptsache ist, daß er schön ruhig liegenbleibt.«
    »Das dürfte gerade bei Jerry das Schwierigste sein«, sagte Mister High, der gerade eingetreten war. »Sie kennen ihn doch, Doc!«
    »Ja«, seufzte der Arzt. »Bei dem verzweifelt man an der modernen Medizin…«
    »Wieso?« fragte der Chef verdutzt. Der Arzt zuckte die Achseln:
    »Bei seinem Benehmen müßte er schon dreimal beerdigt sein.«
    »Da könnt ihr noch eine ganze Weile warten«, stöhnte ich, denn ich hatte die letzten paar Sätze schon mitgekriegt. Ohne die Augen aufzumachen, sagte ich: »Ich nehme morgen meinen Abschied, wenn es

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