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01 Arthur und die vergessenen Buecher

01 Arthur und die vergessenen Buecher

Titel: 01 Arthur und die vergessenen Buecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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bestellte einen Apfelsaft, ich nahm eine Cola. Als er weg war, lehnte sich der Dicke über den Tisch zu uns hin.
    »Und was habt ihr in Amsterdam vor? Ihr seid ja noch ein wenig jung, um alleine Urlaub zu machen. Da werdet ihr wohl jemanden besuchen?«
    »Wir fahren zu einem Freund meines Großvaters«, sagte Larissa.
    »Aha.« Das Lächeln auf dem Gesicht des Dicken war wie festgefroren. »Wo in Amsterdam wohnt der denn?«
    Bevor Larissa etwas antworten konnte, trat ich ihr unauffällig gegen den Unterschenkel. Naja, mein Tritt war vielleicht unauffällig, ihre Reaktion darauf war es nicht.
    »Aua!«, rief sie. »Wieso trittst du mich?«
    »Das war ein Versehen«, entschuldigte ich mich. »Tut mir leid.«
    Sie war mit der Erklärung zufrieden, unser Gegenüber allerdings nicht. Er lächelte zwar noch immer, aber seine Augen schienen mich durchbohren zu wollen.
    »Sie wollen also in Amsterdam Bücher kaufen und verkaufen?«, fragte ich schnell.
    Der Mann lehnte sich zurück. »So ist es. Mein Name ist Hammer. Hermann Hammer.« Aus der Brusttasche seines Sakkos zog er eine Visitenkarte hervor und schob sie uns über den Tisch. Hermann Hammer, An- und Verkauf von alten Büchern stand darauf. Und eine Adresse in Frankfurt.
    »Und wie heißt ihr?«, fragte er.
    »Larissa Lackmann«, antwortete Larissa, noch bevor ich sie daran hindern konnte.
    »Arthur Schneider«, ergänzte ich resigniert.
    »Ich kannte mal einen Lackmann«, sagte der Dicke. »Er handelte auch mit antiquarischen Büchern. Ist er vielleicht verwandt mit dir?«
    »Das ist mein Opa«, strahlte Larissa. Ich sank innerlich in meinem Stuhl zusammen. Wir waren kaum eine halbe Stunde unterwegs, und sie erzählte dem ersten Fremden gleich ihre gesamte Lebensgeschichte! Fehlte nur noch, dass sie ihm von unserem Auftrag berichtete.
    Der Dicke schien meine Reaktion nicht zu bemerken. »Ja ja, der alte Lackmann«, sinnierte er. »Er hatte damals einen ausgezeichneten Ruf.«
    »Was heißt hatte ?«, fragte Larissa.
    »Ich weiß nicht, ob ich das erzählen soll«, zierte sich Hammer. »Schließlich bist du seine Enkelin und könntest das falsch auffassen.«
    Ich durchschaute seine Taktik, aber Larissa fiel prompt darauf herein. »Ich bin kein Kleinkind mehr«, protestierte sie laut.
    »Na gut.« Hammer räusperte sich. »Es gab damals eine Reihe von Gerüchten. Lackmann soll irgendwelche alten Bücher aus Holland herausgeschmuggelt haben, die eigentlich für ein Museum bestimmt waren. Seitdem kann er nicht mehr in die Niederlande reisen, weil man ihn dort sofort festnehmen würde.«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen«, widersprach Larissa. »So etwas würde mein Opa nie tun.«
    »Wie gesagt, es sind ja auch nur Gerüchte«, beschwichtigte Hammer und fügte schmeichlerisch hinzu: »Ich habe das auch nie geglaubt. Allerdings muss ich zugeben, dass sich Lackmann ziemlich merkwürdig verhielt, als er von Kollegen bei einem Kongress darauf angesprochen wurde. Er erzählte etwas von einem Missverständnis und einem Irrtum der Justiz, was nicht sehr glaubhaft klang.«
    Obwohl ich dem Mann nicht traute, fielen seine Worte bei mir auf fruchtbaren Boden. Schließlich war auch ich mir nicht sicher, ob die Geschäfte des Bücherwurms wirklich immer legal waren.
    Und woher konnte ich schon wissen, ob das, was er mir über diese Vergessenen Bücher erzählt hatte, auch wahr war? Die Geschichte konnte genauso gut frei erfunden sein. Aber würde er seine Enkelin wegen irgendwelcher krummen Geschäfte in Gefahr bringen? Das konnte ich mir nun auch wieder nicht vorstellen.
    Larissa schien das ebenso zu sehen. »Wenn mein Opa das erzählt hat, dann wird es auch stimmen«, sagte sie mit Bestimmtheit. »Und dass er nicht nach Holland einreisen darf, halte ich ebenfalls für frei erfunden.«
    »Und warum schickt er dann euch los?«, wollte Hammer wissen.
    »Weil er selber ...«, begann Larissa, bevor ich sie eilig unterbrach.
    »Erstens hat Herr Lackmann uns nirgendwo hingeschickt«, erklärte ich. »Wir fahren nach Amsterdam, um dort bei einem seiner Freunde Urlaub zu machen. Das ist alles. Und zweitens hätte er uns natürlich begleitet, wenn er nicht plötzlich krank geworden wäre. So war das ursprünglich auch geplant. An Ihren Vermutungen und Gerüchten ist also überhaupt nichts dran.«
    »Hey!«, Hammer hob abwehrend die Hände. »So habe ich das auch nicht gemeint. Ich habe doch nur wiederholt, was andere so erzählen.«
    »Dann wissen Sie ja jetzt, wie die Dinge wirklich

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