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01 Arthur und die vergessenen Buecher

01 Arthur und die vergessenen Buecher

Titel: 01 Arthur und die vergessenen Buecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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beiden in Ruhe.«
    »Vielleicht«, echote Larissa ohne große Überzeugung.
    Erneut schwiegen wir. Scheinbar ziellos steuerte Larissa das Boot durch die Grachten, bog mal rechts ab, mal links. Alle paar Minuten fuhren wir unter einer Brücke hindurch. Auf manchen standen Passanten und winkten uns zu, aber wir waren nicht in der Stimmung, zurückzuwinken.
    Irgendwann wurden die Seitenkanäle weniger und die Straßen ruhiger. Wir mussten jetzt den äußeren Grachtengürtel erreicht haben.
    Mir fielen Jugendliche auf, die auf nahezu jeder Brücke standen, welche wir passierten und eifrig in ihre Handys tippten. Ich musste an Haarlem denken. Auch da befanden sich immer irgendwelche Jugendliche mit Mobiltelefonen in unserer Nähe. Sollte das ein Zufall sein?
    Ich teilte Larissa meine Beobachtung mit.
    »Du meinst, die verfolgen uns?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Vielleicht beobachten sie uns nur und geben diese Informationen an jemanden weiter.«
    »Nur weil sie ein Handy benutzen? Sieh dich mal um – wer benutzt denn heute keins? Meinst du nicht, du wirst ein bisschen paranoid?«
    »Und wie haben uns die Slivitskys dann in Haarlem immer wieder gefunden? Oder hier den Weg zu van Wolfens Haus? Irgendjemand muss es ihnen doch verraten haben.«
    Sie kaute auf ihrer Unterlippe. »Irgendjemand vielleicht. Aber eine Armee von Jugendlichen? Das glaube ich nicht. Das passt auch nicht zu den Slivitskys.«
    Ich wechselte das Thema. »Wohin steuerst du uns eigentlich?«
    »Wir müssten die Innenstadt gleich umfahren haben. Dann wollte ich rechts in den Jordaan einbiegen, damit wir von da aus zu Gerrit können.«
    »Was sollen wir denn bei Gerrit?«, fragte ich.
    »Kennst du jemand anderen in Amsterdam, der uns helfen kann?«, gab sie trocken zurück.
    Das war eine Frage, die keine Antwort benötigte. Wir tuckerten weiter die Gracht entlang, jeder in seine Gedanken versunken. Je weiter wir vorwärts kamen, desto voller wurde es auf dem Wasser. Neben kleineren Booten kamen uns jetzt auch die langen Ausflugsschiffe mit ihren Glasdächern entgegen, die vom Bahnhof oder vom Damrak aus ihre Runden zogen.
    Ich drehte mich zurück, um einer kleinen Nussschale in psychedelischen Farben nachzusehen, die soeben an uns vorbeigezogen war. Sie legte gerade am rechten Ufer vor einem ebenso psychedelisch bemalten Haus an. Ich wollte mich schon wieder nach vorne wenden, als mir ein Boot auffiel, das uns folgte. Es hatte ein richtiges Steuerhaus und war deutlich schneller als die offenen Holzboote, denen wir bislang begegnet waren. An Bord schienen zwei Personen zu sein. Eine stand im Steuerhaus, die andere halb drinnen, halb draußen.
    Das Boot kam schnell näher. Ich kniff die Augen zusammen und hoffte, mich zu täuschen. Aber es sollte nicht sein.
    Ich stieß Larissa in die Rippen. »Gib Gas! Sie sind hinter uns!«
    Sie warf einen Blick über die Schulter. Inzwischen konnte man die Bootsbesatzung gut erkennen. Ham Slivitsky stand am Steuer, Sam neben ihm. Sein Mantel bauschte sich im Wind. Als er sah, dass wir sie bemerkt hatten, winkte er uns höhnisch zu.
    Mit unserem langsamen Kahn hatten wir gegen die beiden keine Chance. Larissa versuchte es trotzdem. Sie drehte den Außenborder bis zum Anschlag auf und bog scharf rechts in eine kleinere Gracht ein. Etwa zweihundert Meter vor uns lag eine weitere Brücke, hinter der sich die Gracht nach rechts und links aufspaltete.
    Wir hatten kaum die Hälfte der Strecke bis zur Brücke geschafft, als die Slivitskys hinter uns um die Kurve kamen. Ich überlegte, was sie wohl vorhatten. Wollten sie unser Boot entern wie Piraten? Das würden sie am helllichten Tag kaum wagen. Aber ich war nicht neugierig darauf, ihren Plan kennenzulernen.
    Vor uns schob sich von rechts der Bug eines Ausflugsschiffs unter die Brücke und versperrte uns den Weg. Ich klammerte mich unwillkürlich an meinem Sitz fest, als Larissa unser Boot ebenfalls unter die Brücke steuerte. Das Ausflugsschiff ließ ein warnendes Tuten ertönen, aber es war bereits zu spät. Mit einem schabenden Geräusch schrappten wir links am Brückenfundament entlang, während uns rechts das große Schiff jeden Augenblick zu zermalmen drohte. Ich sah den Kapitän in seinem Führerhaus wütend gestikulieren.
    Dann waren wir unter der Brücke durch und Larissa riss das Ruder nach links herum. Ich drehte mich um. Das Ausflugsschiff blockierte jetzt die ganze Durchfahrt. Durch die Glasscheiben starrten uns ein paar Dutzend Touristen

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