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01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut

Titel: 01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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dickköpfig sein! Jede Woche habe ich sie angerufen. Einmal, als ich mit ihr telefoniert und praktisch gebettelt habe, sie besuchen zu dürfen, sagte sie: >Theo, mir gehen die Haare aus. Ich will nicht, daß du mich siehst.< Ich kann sie mir ohne ihr Haar nicht vorstellen. War sie...«
      »Ja, sie hat ihr Haar verloren, aber es ist wieder nachgewachsen, als die Behandlung abgebrochen wurde. Sehr dick und dunkel. Sie sah aus wie ein Junge.«
      Theo ließ sich das durch den Kopf gehen. Dann nickte er. »Sie hat es immer lang getragen. Seit ihrer Kindheit. Sie war sehr stolz auf ihr Haar.« Er schwieg und schloß die Augen, blieb so lange so, daß Kincaid schon glaubte, er sei eingenickt. Gerade als er ihm das sich langsam schräg neigende Glas aus der Hand nehmen wollte, öffnete Theo die Augen wieder und fuhr zu sprechen fort, als hätte er nie eine Pause gemacht.
      »Wissen Sie, Jasmine hat von Anfang an für mich gesorgt. Unsere Mutter starb bei meiner Geburt, unser Vater als ich zehn war und Jasmine fünfzehn. Aber mit unserem Vater war eigentlich sowieso nie zu rechnen gewesen. Im Grund gab es immer nur uns beide.« Theo nahm einen weiteren Schluck und tupfte wieder seine Nasenspitze mit dem Taschentuch ab. »Mir hat sie erzählt, die Behandlung habe angeschlagen, es ginge ihr gut. Ich hätte das durchschauen müssen.« Wieder schwieg er einen Moment, und als er dann zu sprechen fortfuhr, klang seine Stimme überraschend bitter. »Ich glaube, sie konnte es nicht ertragen, schwach zu sein. Sie konnte es nicht ertragen, nicht das Kommando zu haben. Sie hat mir die einzige Möglichkeit genommen, ihr zu danken, mich so um sie zu kümmern, wie sie sich ihr Leben lang um mich gekümmert hatte.«
      »Aber sie wollte Sie wahrscheinlich einfach nicht belasten«, meinte Kincaid behutsam.
      Theo zog die Nase hoch. »Möglich. Aber es wäre leichter gewesen als dies... dies Unerledigte.«
      Kincaid hielt es für besser, Theo nichts mehr zu trinken anzubieten, und nahm die beiden Gläser mit in die Küche, um sie zu spülen. Er fühlte sich selbst unerwartet benebelt von dem Alkohol, und ihm fiel ein, daß er seit den frühen Morgenstunden, als er sich ein Sandwich hatte bringen lassen, nichts mehr gegessen hatte. Theos Stimme riß ihn aus seinen Gedanken.
      »Das Merkwürdige ist, daß sie mich gestern angerufen hat - das war an sich schon ungewöhnlich, da sie sonst immer auf meine Anrufe gewartet hat - und sagte, sie wolle mich dieses Wochenende sehen. Ich dachte, es müßte ihr besser gehen. Es klang wirklich so, als fühlte sie sich wohl. Wir verabredeten uns für den Sonntag, da ich samstags den Laden nicht zumachen kann.«
      Ein grausamer Streich, dachte Kincaid, wenn sie wirklich vorgehabt haben sollte, sich das Leben zu nehmen. Er hätte sie der Bosheit nicht für fähig gehalten. Doch was wußte er schon über die Beziehung zwischen diesen beiden, oder auch nur über Theo?
      Er drehte sich herum, lehnte sich an das Spülbecken und verschränkte die Arme vor der Brust. »Was verkaufen Sie, Theo? Jasmine hat es mir nie erzählt.«
      Theo lächelte. »Trödel«, sagte er. »Dinge, die nicht alt genug sind, um als Antiquitäten gelten zu können. Alles vom Knopf bis zur Butterschale.« Sein Gesicht wurde bekümmert. »Jasmine hat mich unterstützt, sonst hätte ich den Laden gar nicht aufmachen können.« Er stand auf und ging ruhelos im Zimmer hin und her. »Ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll.« Er schüttelte den Kopf und drehte sich wieder herum. In der Hand hielt er einen kleinen Porzellanelefanten von Jasmines Schreibtisch. »Was geschieht jetzt - in bezug auf Jasmine, meine ich? Es müssen doch wahrscheinlich alle möglichen Formalitäten erledigt werden... ich habe keine Ahnung, wo ich anfangen soll. Wissen Sie, was sie für Wünsche hatte?« Theo runzelte die Stirn und fuhr zu sprechen fort, ehe Kincaid antworten konnte. »Waren Sie ein enger Freund meiner Schwester? Entschuldigen Sie - ich war so mit mir selbst beschäftigt ich hätte es wissen müssen. Es muß sehr schwer für Sie gewesen sein.«
      Auf Anteilnahme war Kincaid nicht vorbereitet gewesen. »Ja«, antwortete er sowohl auf die direkte wie auf die indirekte Frage Theos. Dann holte er Atem und richtete sich auf. Es konnte nicht länger hinausgeschoben werden. »Ich war ein Freund Ihrer Schwester, aber ich bin außerdem Polizeibeamter. Als Jasmines Pflegerin und ich Ihre Schwester heute morgen fanden, nahmen wir

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