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01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut

Titel: 01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Gelegenheit gehabt hatte.
      Er hielt den Ring mit den feinen Drähten hoch, als er ins Wohnzimmer zurückkehrte, und Theo Dent zog fragend die Augenbrauen in die Höhe.
      »Ich habe vergessen, nach einem Schlüssel zu sehen, als ich heute mittag ging«, erklärte Kincaid. »Aber damit müßten wir eigentlich hineinkommen.«
      »Aber wie... ich meine, Sie haben sie doch gefunden...«
      »Ja. Ich habe das Schloß heute morgen schon einmal auf weniger elegante Weise geknackt. Mit einer Büroklammer.« Theo Dent fragte nicht, wie Kincaid zu dem Einbrecherwerkzeug kam.
      Sie stiegen die Treppe hinunter, und Kincaid hatte das billige Schloß im Nu geöffnet. Als er die Tür aufstieß und zur Seite trat, streifte sein Arm Theos, und er spürte das Zittern des anderen. Er hielt einen Moment inne und legte Theo die Hand auf die Schulter.
      »Beruhigen Sie sich. Es ist nicht schlimm. Es gibt nichts zu sehen. Sie müssen nicht einmal hineingehen, wenn Sie nicht möchten. Ich dachte nur, Sie wollten vielleicht ihre Papiere durchsehen.«
      Theo sah ihn mit seinen blauen Augen ernsthaft an. »Doch, ich möchte hineingehen. Ich muß. Verzeihen Sie, daß ich so töricht bin.«
      Er ging an Kincaid vorbei in die Wohnung seiner Schwester. In der Mitte des Wohnzimmers blieb er mit hängenden Armen stehen. Sein Blick wanderte über die Besitztümer seiner Schwester, die Dinge aus Jade und Messing, die farbenfrohen Seidenteppiche und das ordentlich gerichtete Krankenhausbett, das den meisten Platz in dem Raum beanspruchte.
      Zu Kincaids Verwirrung liefen Theo Dent plötzlich die Tränen aus den Augen und rollten unter den runden Brillengläsern hervor ungehindert seine Wangen hinab. Wie er da so inmitten der Besitztümer seiner Schwester stand, wirkte er sowohl mitleiderregend als auch fehl am Platz - das sportlich robuste Jackett, das Hemd mit dem Nadelstreifen, die roten Hosenträger wirkten beinahe wie eine Parodie alles Englischen. Er erinnerte Kincaid an die herausgeputzten Teddybären in den Schaufenstern.
      »Kommen Sie.« Er nahm Theo beim Arm und führte ihn zu einem Stuhl. »Setzen Sie sich.« Er suchte auf dem Tisch neben dem Bett nach Papiertaschentüchern, und der Anblick von Jasmines Buch und Lesebrille, die so ordentlich obenauf lagen, machten ihm selbst arg zu schaffen. »Jasmine hatte immer eine Flasche Whisky im Schrank«, sagte er, als er Theo die Taschentücher gab. »Wir können jetzt beide einen steifen Drink gebrauchen.«
      Theo schüttelte den Kopf. »Ich trinke fast nie.« Er schniefte einmal, nahm seine Brille ab, wischte sich die Augen und schneuzte sich. »Aber ein kleiner Whisky wird wohl nicht schaden.«
      Kincaid holte zwei Gläser, gab zwei Fingerbreit Whisky in jedes und reichte eines Theo.
      »Danke«, sagte der. »Und nennen Sie mich doch Theo. Alles andere ist unter den Umständen ziemlich absurd.«
      Sie tranken schweigend. Theo bekam langsam wieder etwas Farbe. Er vergrub sein Gesicht in einem der Taschentücher und schneuzte sich kräftig. Dann zog er ein verknülltes Taschentuch aus seiner Tasche und tupfte behutsam seine Nasenspitze ab.
      »Wissen Sie, ich konnte es einfach nicht glauben«, sagte er unvermittelt. »Erst als ich hier hereinkam und die leere Wohnung sah und das Bett mitten im Zimmer... Ich wußte das gar nicht, daß sie das Bett ins Wohnzimmer gestellt hatte.«
      Kincaid runzelte verwundert die Stirn. Jasmine hatte das Krankenhausbett schon mehrere Monate zuvor bestellt gehabt. »Wann haben Sie Ihre Schwester das letztemal gesehen, Theo?«
      Theo nahm noch einen Schluck von seinem Whisky, während er überlegte. »Vor sechs Monaten, glaube ich. Ja, das müßte hinkommen.« Er sah Kincaids Überraschung. »Bitte, verstehen Sie das nicht falsch - jetzt habe ich Ihren Namen vergessen. Irgendwie ist alles an mir vorbeigegangen, als Sie angerufen haben.«
      »Duncan.«
      Theo nickte mit eulenhafter Miene, und Kincaid dachte bei sich, daß er nicht übertrieben hatte, als er auf seine geringe Alkoholtoleranz hingewiesen hatte. »Es ist nicht so, daß ich meine Schwester nicht sehen wollte, Duncan. Sie wollte mich nicht sehen. Oder genauer gesagt...«, er beugte sich vor und wedelte mit seinem Glas, um seine Worte zu unterstreichen, »... sie wollte mich hier nicht sehen. Nachdem sie erfahren hatte, daß sie krank war, wollte sie meine Besuche nicht mehr.« Theo lehnte sich seufzend in seinem Sessel zurück. »Gott! Sie konnte so

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