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01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut

Titel: 01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Kopf.
      Jennifers Worte verrieten weniger Eigendünkel als Ungläubigkeit darüber, daß ihre Welt so auf den Kopf gestellt werden konnte. Männer drehten die Köpfe nach Jennifer und nicht nach Margaret. Man trat die Naturgesetze nicht mit Füßen.
      »Im Grund kannst du froh sein«, bemerkte Carla. »So eine tolle Eroberung ist der gute Roger nun auch wieder nicht.«
      »Und wieso nicht?« fragte Gemma.
      Diesmal sah Carla ihre Freundin fragend an, und die nickte kaum merklich. Carla senkte den Blick, schien immer noch zu zögern, zog ihren Latexrock ein wenig weiter in Richtung zu ihren Knien. »Na ja... er geht eigentlich nie mit ihr aus, gibt keinen Penny für sie aus. Er kommt nur zu ihr in ihr möbliertes Zimmer und... Sie wissen schon.« Carlas Gesicht wurde rot bis unter die Haarwurzeln. Sie sah Gemma nicht in die Augen.
      »Und woher wissen Sie das?« fragte Gemma leise. Sie schob ihr Gesäß, das ganz taub geworden war, ein bißchen höher auf den Aktenschrank. »Hat Margaret Ihnen das erzählt?«
      »Nein.« Carla war immer noch blutrot. »Aber an manchen Tagen... man sieht es ihr einfach an. Ich weiß, ich hätte nichts sagen sollen...«
      »Lassen Sie nur«, fiel Gemma ihr ins Wort, um ihr keine Zeit zu lassen, sich über ihr unloyales Verhalten Gedanken zu machen. »Eigentlich interessiert Miss Dent mich mehr. Waren sie und Margaret schon befreundet, als sie noch hier gearbeitet hat?«
      Als Jennifer nichts sagte, antwortete Carla. »Nein. Miss Dent war immer fair - ganz im Gegensatz zu gewissen anderen Leuten.« Sie sandte einen finsteren Blick in Richtung zu Beatrice Washburns Büro. »Sie war auch immer freundlich, auf eine distanzierte Art und Weise, aber sie hat nie mit uns zusammen Teepause gemacht oder so was. Erst nachdem sie hier aufgehört hatte, fing Margaret an, sie zu besuchen. >Ich war gestern bei Jasmine<, sagte sie oft und blies sich dabei auf, als wäre sie was Besseres als wir, nur weil sie Miss Dent Jasmine nannte.«
      »War das, bevor sie Roger kennengelernt hatte, oder später?«
      Die beiden jungen Frauen sahen einander überlegend an. »Vorher«, antwortete Jennifer und Carla nickte.
      »Ja, stimmt. Miss Dent ist Ende August gegangen, und nicht lange danach...«
      Die Tür öffnete sich. Carla verstummte, als hätte man ihr das Wort abgeschnitten, und wurde wieder blutrot. Jennifer setzte eine ausdruckslose Miene auf und wandte sich wieder ihrer Schreibmaschine zu.
      Eine Frau hastete atemlos ins Zimmer. Ihre helle Haut war gerötet vor Anstrengung, ihr feines, braunes Haar war wirr, ein Zipfel ihrer Bluse hing aus dem Rock.
      »Tut mir leid, daß ich mich verspätet habe. Ich wollte nicht...« Das Bündel Papiere, das sie in der Hand hielt, fiel zu Boden, als sie Gemma bemerkte. Sie bückte sich, schob die Papiere ungeschickt zusammen und hielt den Blick beharrlich gesenkt.
      »Sie sind Margaret«, sagte Gemma, eine Tatsache festellend. Ein blaßblauer Blick durch helle Wimpern, und schon senkte Margaret den Kopf wieder zu ihren Papieren. Gemma begriff, daß Margaret Bellamy große Angst hatte. »Ich bin eine Freundin von Duncan Kincaid. Können wir hier irgendwo in Ruhe eine Tasse Tee trinken?«
     
    »Mrs. Washburn bringt mich um. Die schmeißen mich bestimmt raus.« Margaret rutschte nervös auf der roten Plastiksitzbank hin und her.«
      »Keine Sorge. Ich mach’ das schon mit ihr. Sie können sich drauf verlassen.« Gemma neigte sich über den Tisch und berührte Margarets Hand. Eine kräftige Hand mit kurzen Fingern und abgeknabberten Nägeln. Sie war eiskalt und feucht, und Gemma spürte ein feines Zittern.
      Eine gehetzte Kellnerin knallte die Tassen so heftig vor ihnen auf den Resopaltisch, daß der Tee in die Untertassen schwappte. Gemma war eingefallen, daß sie an dem Café auf dem Weg zur Baubehörde vorbeigekommen war. Die Atmosphäre wirkte nicht gerade beruhigend, aber Margaret schien den Lärm und den durchdringenden Geruch nach heißem Fett, der aus der Küche hereinwehte, nicht zu bemerken.
      »Margaret...«
      »Jetzt sitz ich wirklich in der Patsche, nicht?« Margaret sprach so leise, daß Gemma sich vorbeugen mußte, um die Worte zu verstehen. »Roger sagt, ich könnte ins Gefängnis kommen. Und es ist allein meine Schuld. Ich hätte Ihrem Freund nichts sagen sollen...«
      »Ich glaube...«, Gemma schwieg einen Moment, während sie große Mengen Zucker und Milch in ihren Tee gab, um ihm den

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