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01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut

Titel: 01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Kinder allein großgezogen, aber jetzt sind sie beide aus dem Haus und mit der Ausbildung fertig, da konnte ich es mir leisten, ein Risiko einzugehen.« Sie wies mit dem Kopf zu ihrem Arbeitsbereich. »Nennen Sie mich doch einfach Martha. Dann fühle ich mich nicht so, als säße ich auf der Anklagebank.«
      Gemma hatte nichts dagegen, dieser Bitte nachzukommen. Siebegegnete ihr häufig genug. Es schien die Kluft, die die Leute zwischen sich und der Polizei empfanden, zu verkleinern.
      »Wie kam Jasmine Dent als Patientin zu Ihnen, Martha?«
      »Auf Empfehlung ihres Arztes, wenn ich mich richtig erinnere. Ich kann in meinen Unterlagen nachsehen.« Nachdem sie sich eine neue Zigarette angezündet hatte, stand sie auf und trat zu einem der Aktenschränke neben ihrem Schreibtisch. Sie zog eine Schublade auf und fand nach kurzem Suchen eine Karte. »Ja, über Dr. Gwilym. Er ist Onkologe. Er hat mir schon eine ganze Reihe Patienten geschickt.«
      »War an Jasmine Dents Fall irgend etwas Ungewöhnliches?«
      Martha überlegte einen Moment und schüttelte dann den Kopf. »Nein, eigentlich nicht. Wenn diese Kranken zu uns kommen, besteht meist keine Chance mehr auf Remission. Sie war bei Felicity in guten Händen.« Auf Gemmas fragenden Blick fügte sie hinzu: »Felicity Howarth ist meine beste Pflegerin. Ich lasse ihr bei der Wahl ihrer Fälle praktisch freie Hand. Sie kann sich aussuchen, was für sie zeitlich und örtlich am günstigsten ist.« Nachdenklich fügte sie hinzu: »Natürlich spielt auch die persönliche Neigung eine Rolle. Das finden Sie bei jedem, der im Pflegefach tätig ist. Felicity kommt besonders gut mit Krebspatienten zurecht.«
      »Hat sie sich auch Jasmine Dent ausgesucht?«
      »Soweit ich mich erinnere, ja. Felicity arbeitete zu der Zeit besonders viel. Ich dachte, es würde ihr vielleicht zuviel werden, aber sie wollte den Fall unbedingt haben. Sie sagte, sie brauche das Geld.«
      »Wissen Sie, warum?«
      Martha zögerte, drückte ihre Zigarette aus, ehe sie antwortete. »Wissen Sie, mir ist gar nicht wohl dabei, wenn ich über persönliche Angelegenheiten meiner Angestellten spreche.«
      Gemma wartete schweigend.
      Schließlich sagte Martha seufzend: »Na ja, ich weiß eigentlich nicht, was daran so schlimm sein sollte. Felicity hat einen Sohn in einem privaten Pflegeheim. Er hat wohl in der Kindheit irgendeine Verletzung erlitten. Vielleicht sind die Kosten gestiegen. Das muß sie sowieso eine Menge kosten.« Dann setzte sie eine Spur angriffslustig hinzu: »Aber ich weiß natürlich nicht mit Sicherheit, ob sie das Geld tatsächlich dafür brauchte. Kann ja auch sein, daß sie auf eine Mittelmeer-kreuzfahrt spart. Verdienen würde sie sie.«
      Wer nicht, dachte Gemma, die sich bemühte, die immer stärker werdenden Hungergefühle ihres Magens zu ignorieren. »Noch eine Frage, Martha. Zu dem Morphium. Wäre es Jasmine möglich gewesen, genug Morphium zu sammeln, um sich das Leben zu nehmen?«
      Sie sah die erneute Spannung in Martha Trevellyans Gesicht. »Schauen Sie, wenn ein Arzt einer tödlich kranken Patientin Morphium zur Selbstverabreichung in unbegrenzter Menge verordnet, haben wir im Grund keine Möglichkeit, die Verwendung des Medikaments zu überwachen. Miss Dent könnte höhere Dosen verlangt haben, aber in Wirklichkeit bei derselben Dosis geblieben sein. So etwas kommt vor. Häufiger, wenn wir einmal ganz ehrlich sein wollen, als wir gern zugeben. Aber was soll man tun? Ihnen auf die Finger klopfen? Die meisten tun es zur Rückversicherung, für den Fall, daß die Schmerzen unerträglich werden sollten. Und in Jasmine Dents Fall wären die Schmerzen wegen der Lage des Tumors wahrscheinlich tatsächlich unerträglich geworden.«
      Martha Trevellyans Bericht über Jasmines Behandlung und Zustand deckte sich mit dem Felicity Howarths, aber Gemma war immer noch neugierig.
      »Wer ist für den Kauf der Medikamente für die Patienten zuständig?«
      »Ich. Ich führe ein Tagebuch, und wer von den Medikamenten nimmt, trägt sich ein. Ich vergleiche regelmäßig die Krankenblätter der Patienten und die Eintragungen im Tagebuch.«
      »Keine Diskrepanzen?« fragte Gemma.
      »Nein«, antwortete Martha Trevellyan entschieden. Sie sah Gemma an. »Wie weit soll diese Untersuchung nun eigentlich gehen, Sergeant? Wirft man uns irgend etwas vor?«
      »Felicity Howarth wird morgen bei der Leichenschau aussagen müssen. Über Jasmine Dents

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