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01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut

Titel: 01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Achselzucken hob er die Hände. »Sie wußte sicher, daß ich den Weg des geringsten Widerstands gehen würde - so war ich immer schon. Jasmine war ja immer für mich da - oft genug ärgerlich«, er lächelte, »aber sie war da, und ich wollte nicht glauben, daß sich daran je etwas ändern würde.« Theo machte eine Pause und sah Meg an. »Ich bin froh, daß meine Schwester Sie gekannt hat, Margaret. Sie haben sie nicht enttäuscht.«
      »Nein?« fragte Meg und hob den Kopf, um Theo in die Augen zu sehen.
      Roger verdrehte angewidert die Augen. »Wie rührend! Mir wird gleich übel.«
      Die Stimmung war zerstört. Meg wandte sich von Theo ab und blickte an sich selbst hinunter. Kincaid beobachtete, wie die verlegene Befangenheit sich ihrer wieder bemächtigte, als sie sich ihrer kindlichen Haltung bewußt wurde. Als sie aufstehen wollte, verfing sich der Absatz ihres Schuhs in ihrem Rocksaum und der Stoff riß. Mit einer Grimasse fiel sie wieder auf die Knie.
      »Warten Sie«, sagte Felicity. »Ich helfe Ihnen.« Sie schien zumindest einen Teil ihrer Fassung wiedergewonnen zu haben, während Meg und Theo gesprochen hatten, und schlüpfte jetzt schnell wieder in die ihr vertraute Rolle. Sie kniete nieder und befreite geschickt Megs Absatz aus dem zerrissenen Stoff. »Geht es so? Sie werden allerdings zu Nadel und Faden greifen müssen, um den Rock wieder in Ordnung zu bringen.«
      Roger verschränkte die Arme und sagte in übertrieben geduldigem Ton: »Bist du jetzt so weit, Margaret?«, machte aber keinerlei Anstalten, ihr aufzuhelfen.
      Felicity richtete sich auf, reichte Meg eine Hand, nahm dann ihre Handtasche vom Stuhl. Sie wandte sich Kincaid zu und sprach langsam und mit Bedacht, als hätte sie die Worte auswendig gelernt. »Mr. Kincaid. Es tut mir leid. Es war unfair von mir, Sie zu attackieren. Ich weiß selbstverständlich, daß die Verantwortung nicht bei Ihnen liegt, und ich werde die nötigen Schritte unternehmen, um diese Angelegenheit zu klären.«
      »Haben Sie vor, zu Antony Thomas zu gehen? Oder vielleicht zu Ihrem eigenen Anwalt?«
      »Ja. Sobald -«
      »Wie lang dauert es?« unterbrach Roger. »Bis das Gericht die Gültigkeit des Testaments bestätigt, meine ich.«
      Kincaid zog eine Augenbraue hoch.« Hat Margaret es denn besonders eilig?«
      »Würden Sie endlich aufhören, über mich zu reden, als wäre ich gar nicht vorhanden?« fuhr Meg sie alle zornig an. »Nein, ich habe es überhaupt nicht eilig, Jasmines Geld einzustecken. Ich wollte es von Anfang an nicht haben, und es ist mir auch völlig egal, wenn ich nie einen Penny davon zu sehen bekomme.« Sie hielt inne, schnappte einmal kurz nach Luft und feuerte dann ihre letzte Salve ab. »Meinetwegen können Sie alle zum Teufel gehen!« Damit stakte sie hocherhobenen Hauptes aus der Wohnung, und ihr Zorn verlieh ihr eine Würde, die auch der herabhängende Rocksaum nicht schmälern konnte.
      Roger folgte ihr mit einem Achselzucken, als wollte er sagen, was kann man da schon machen?, vergaß jedoch nicht, eine der Testamentskopien mitzunehmen, die auf dem Tisch lagen.
      Zu Kincaids Überraschung faßte Theo sich als erster. »Diese Frau hat wirklich was Besseres verdient. Was sieht sie nur in diesem unangenehmen Burschen?« Kaum waren die Worte heraus, lief er brennend rot an und sagte gedrückt: »Oh, Entschuldigung. Das war unangebracht.« Und nach einer kleinen Pause fügte er hinzu: »Dann gehe ich jetzt besser auch.«
      Auch er vergaß nicht, sich eine Kopie des Testaments mitzunehmen.
      Felicity wandte sich an Gemma und Kincaid. »Sie waren sehr freundlich«, sagte sie mit einem dünnen Lächeln, »auch wenn ich meine Zweifel habe, daß Freundlichkeit zu den Motiven gehört, die Sie veranlaßt haben, uns hier zusammenzurufen. Mr. Kincaid, diese Untersuchung ist sehr schlimm für Margaret und Theo - sie haben schon genug damit zu tun, mit ihren Schuldgefühlen und ihrem Schmerz fertigzuwerden -, Sie wären wohl nicht bereit, sie einzustellen?«
      Kincaid schüttelte den Kopf. »Nein. Tut mir leid.«
      »Ich dachte es mir schon.« Felicity seufzte und sah auf ihre Uhr. »Tja, dann gehe ich jetzt. Meine Patienten warten.« Sie nahm Handtasche und Mantel und ging.
      »Dann waren’s nur noch zwei«, murmelte Kincaid und setzte sich auf die Kante von Jasmines Krankenhausbett. »Abgang der Akteure. Sie haben sich bewundernswert im Hintergrund gehalten«, fügte er mit einem Blick zu Gemma

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