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01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut

Titel: 01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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mehr lange halten können.«
      »Aber -«
      »Ich dachte, daß sie mich deshalb nicht sehen wollte - daß sie nicht schon wieder die gleiche Geschichte hören wollte. Sie hat mir damals gesagt, es sei das letztemal. >Keine Freifahrten mehr, Theo<. Was hätte ich ihr sagen sollen?« Er schluckte. »Und als sie dann anrief und sagte, sie wolle mich sehen -«
      »Hätten Sie es ihr gesagt?«
      Theo zuckte die Achseln wie ein Kind. »Ich konnte noch nie gut lügen.«
      »Sie müssen in Panik gewesen sein.«
      Theo nickte. »In der Nacht habe ich kein Auge zugetan, sondern unablässig darüber nachgedacht, was ich zu ihr sagen würde.«
      »Sie wäre Ihnen nicht böse gewesen.«
      »Aber das wäre fast besser gewesen.« Theos Tasse stand unberührt vor ihm auf dem Tisch. Jetzt nahm er sie und trank durstig. »Sie haben keine Ahnung, wie das ist, wenn man einen anderen immer wieder enttäuscht. Wenn sie mich angebrüllt hätte, das hätte ich ganz gut ertragen können. Andere Leute haben mich oft genug angebrüllt.« Er lächelte. »Aber ich wartete immer auf diesen Schatten der Enttäuschung auf ihrem Gesicht - sie konnte ihn nie ganz unterdrücken -, und dann lächelte sie immer sofort und fing an, mich zu entschuldigen. Als wäre es ihre Schuld. Das konnte ich nicht ertragen.«
      Meg zögerte. Sie wußte nicht, ob sie das Recht hatte, die Frage zu äußern, die ihr auf der Zunge lag. »Und jetzt?« fragte sie schließlich. »Kommen Sie jetzt zurecht, wo die Hypothek bezahlt ist?«
      Theo setzte seine Brille auf und schob sie mit der für ihn typischen Bewegung mit einem Finger auf dem Nasenrücken hoch. Das Licht der Tischlampe spiegelte sich in den Gläsern und verbarg seine Augen.
      »Wenn sich das Nachlaßgericht nicht zu lange Zeit läßt und das Geschäft nicht zu schlecht geht, kann ich vielleicht gerade noch einmal die Kurve kratzen. Ich weiß, es ist schrecklich, so etwas zu sagen, aber das hier kam gerade noch zur rechten Zeit.«
     
    Kincaid trat ins Haus und blieb stehen. Er ließ mehrmals seinen Kopf kreisen, um die schmerzhafte Spannung in Nacken und Schultern zu lockern, und fuhr sich mit der Hand durch das zerzauste Haar. Er hatte den Nachmittag mit jener Tätigkeit zugebracht, die er am wenigsten liebte: dem Bemühen, die Fäden aufzunehmen, die in Jasmine Dents vergangenes Leben führten. Er hatte mit ehemaligen Kollegen, Arbeitgebern, ihrem Arzt, ihrem Zahnarzt, ihrem Versicherungsagenten gesprochen - mit jedem, von dem zu erwarten war, daß er sich vielleicht an einen Namen oder eine Episode erinnerte, eine Verbindung zur Vergangenheit herstellen konnte.
      Und er hatte nichts gefunden, genau wie er vermutet hatte.
      Er hörte das Stimmengemurmel, als er den Treppenabsatz vor Jasmines Wohnung erreichte. Wieder hielt er an und neigte lauschend den Kopf, um sich zu vergewissern, daß die Stimmen tatsächlich aus Jasmines Wohnung kamen.
      Er schob seinen Schlüssel ins Schloß und sperrte auf. Margaret Bellamy und Theo Dent saßen am Eßtisch. Sie drehten die Köpfe, als sie die Tür hörten, und ihre Gesichter gefroren in diesem Ausdruck des Erschreckens und des Schuldbewußtseins, den Kinder zeigen, wenn sie bei etwas Verbotenem ertappt werden.
      »Mr. Kincaid?« Margaret faßte sich zuerst. Sie wurde rot und sprang von ihrem Stuhl auf.
      »Ein Teekränzchen?« sagte Kincaid und lächelte. »Bin ich auch eingeladen?«
      Meg schob ihren Stuhl zurück. »Warten Sie. Lassen Sie mich -«
      »Nein, nein.« Kincaid wandte sich schon zur Küche. »Ich mache mir selbst eine Tasse. Ich kenne mich ja hier aus.«
      Sie schwiegen verlegen, den Blick auf Kincaid gerichtet, der den Wasserkochtopf füllte und einen Teebeutel in den Keramikbecher gab, den er fast als seinen eigenen betrachtete.
      Nach einigen Augenblicken wandte sich Margaret Theo zu und begann mit bemühter Leichtigkeit zu sprechen. »Ich kenne Ihr Dorf. Ich bin aus Dorking und bin auf dem Weg zu meiner Großmutter, die in Guildford wohnt, bestimmt dort hundertmal durchgefahren. Ist Ihr Laden der am Knie?«
      Theo nickte, ohne Kincaid aus den Augen zu lassen. »Ja, ganz recht. Gleich gegenüber dem Glockenturm.«
      »Das muß doch schön sein«, sagte Margaret recht sehnsüchtig, »so ganz für sich allein.«
      Kincaid trug seinen Becher zum Tisch und setzte sich. Dann öffnete er seinen Kragenknopf und lockerte seinen Schlips. »Wer von Ihnen«, fragte er mit einem freundlichen

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