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01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut

Titel: 01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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kaum ein Wort mit ihm gewechselt«, antwortete Kincaid, als müßte er sich verteidigen. »Weshalb hätte ich ihn danach fragen sollen? Und wenn Sie die Absicht haben sollten, mein Büro zu übernehmen«, fügte er hinzu, »dann machen Sie sich nützlich und fordern Sie sein Dienstdossier an.«
      Das Telefon läutete im selben Moment, als Gemma nach ihm greifen wollte. Sie hob den Hörer ab und sagte mit ihrer amtlichsten Stimme: »Büro Superintendent Kincaid.« Gleichzeitig zog sie Block und Stift zu sich heran und begann sogleich zu schreiben. »Ja, gut, ich werde es ausrichten. Danke.« Sie überflog, was sie notiert hatte und sah dann zu Kincaid auf. »Eine Mrs. Alice Finney hat bei der Zentrale eine Nachricht für Sie hinterlassen. Sie sagte, ein Rückruf sei nicht nötig, sie wollte Ihnen nur sagen, daß sein Name ihr wieder eingefallen sei. Er heißt Timothy Franklin.«
      »Das war alles?«
      Gemma zog eine Augenbraue hoch. »Was hat das zu bedeuten?«
      »Das ist ein junger Mann, mit dem Jasmine offenbar befreundet war, ehe sie aus Dorset verschwand, als wären die Furien hinter ihr her. Rufen Sie bei den Kollegen in Dorset an und bitten Sie, daß man den Mann ausfindig macht. Und wenn Sie schon mal dabei sind«, fuhr er fort, ehe sie EinSpruch erheben konnte, »setzen Sie sich auch gleich mit dem Constable von Abinger Hammer in Verbindung. Theo Dent hat keinen Führerschein - das habe ich überprüft aber ich möchte wissen, ob er am vergangenen Donnerstagabend am dortigen Bahnhof ein Zugbillett gekauft hat, oder ob er ein Taxi angerufen hat, oder ob ihn vielleicht jemand zu einem anderen Bahnhof gefahren hat.« Er wartete, bis Gemma mit dem Schreiben fertig war. »Und stellen Sie fest, ob er ein Fahrrad hat.«
      »Ich glaube nicht...«
      »Das weiß ich, aber ich möchte es trotzdem wissen. Mag sein, daß Theo Dent so unschuldig ist wie Mutter Teresa, aber Jasmines Tod ist ihm auf jeden Fall verdammt gelegen gekommen. Allzu gelegen für meinen Geschmack. Keine Sorge«, fügte er schmunzelnd hinzu, »den guten Roger knöpfen wir uns auch noch vor. Gleich heute morgen. Wir haben einen Termin beim Leiter seiner alten Schule. Noch vor dem Mittagessen. Was Besseres habe ich nicht zustande gebracht. Er war nicht auf der Universität, und er scheint nie einer geregelten Arbeit nachgegangen zu sein.«
      »Das wundert mich nicht«, sagte Gemma ätzend.
      »Sind Sie mit dem Wagen da?«
      »Nein. Sie?«
      Er schüttelte den Kopf. »Wir lassen uns einen Wagen geben. Möglichst bald. Ich möchte unterwegs noch einen Zwischenstop einlegen.«
      Kincaid bemerkte, mit welch unverhohlenem Vergnügen Gemma den Rover durch den Verkehr manövrierte. »Eine angenehme Abwechslung, hm?«
      »Nach meinem Escort wäre sogar ein Pferdefuhrwerk eine angenehme Abwechslung«, versetzte sie, als sie den Wagen in eine Parklücke in der Tottenham Court Road bugsierte. »Nicht schlecht für einen Donnerstagvormittag. Ich dachte eigentlich, ich würde um einen Parkplatz anstehen müssen. Und der Regen hat auch auf gehört, Gott sei Dank.« Es war zu hoffen, daß der feine Dunst, der die Morgensonne verschleierte, sich im Lauf des Tages auflösen würde.
      Martha Trevellyan öffnete ihnen prompt und zeigte nicht die geringste Verwunderung, sie zu sehen. Kincaid vermutete, daß sie sie durch das vordere Fenster ihrer Wohnung hatte kommen sehen.
      »Sergeant James«, sagte sie lächelnd zu Gemma und trat zurück, um sie hereinzulassen. »Ich hoffe, ich sehe heute etwas geschäftsmäßiger aus als bei Ihrem letzten Besuch«, sagte sie mit einem Blick auf ihre Kleidung, die aus Rock und Pullover bestand. »Sogar geschminkt bin ich. Also - was kann ich für Sie tun?«
      Kincaid stellte sich vor und sagte dann: »Nur eine kurze Frage - wir werden Sie nicht lange aufhalten.« Er sah sich in dem ordentlichen Raum, der Wohnraum und Büro vereinigte, um und dachte, daß diese Aufgeräumtheit gut zu Martha Trevellyans sachlicher Art paßte. Er hatte allerdings auch eine Ahnung, daß diese Sachlichkeit teilweise künstlich und Martha Trevellyan tatsächlich etwas unsicherer war, als sie zugeben wollte. »Ich nehme doch an, Felicity Howarth kam mit Referenzen zu Ihnen. Sie hörten nichts von irgendwelchen Problemen mit sterbenden Patienten? Von Fahrlässigkeit bei der Verabreichung von Medikamenten oder dergleichen?«
      Sie starrte Kincaid mit offenem Mund völlig konsterniert an. »Aber nein,

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