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01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut

Titel: 01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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meiner Vorstellung von einem gelungenen Urlaub«, erklärte Graham Frazer. Sein aufgedunsenes Gesicht war ohne Ausdruck, verriet nicht, was hinter seiner Stirn vorging, doch seine Stimme klang etwas weniger aggressiv.
      Niemand hatte Kincaid einen Drink angeboten, obwohl sie sich alle an ihre Gläser klammerten, als seien es schützende Talismane. Er antwortete Frazer daher über die Schulter hinweg, während er zur Bar ging und sich einen Whisky eingoß. »Schauen Sie, ich weiß nicht mehr als Sie. Es war reiner Zufall, daß ich heute morgen als erster unten war.«
      »Ja, ja, Sie haben gut reden«, quengelte Eddie Lyle mißmutig, »aber Sie sind ja auch nicht wie wir...«
      »Ich mußte genau wie Sie eine Aussage machen und zu Protokoll geben«, unterbrach ihn Kincaid. Er trat wieder zu ihnen und nahm einen Schluck Whisky. Kein Single Malt Scotch, wenn zahlen Ehrensache war; das war ein Verschnitt übelster Sorte, und er brannte höllisch.
      Kincaid fiel auf, daß Patrick Rennie noch keinen Ton gesagt hatte, obwohl er dem Gespräch mit Interesse folgte. Der will erst mal sehen, wie der Hase läuft, dachte Kincaid, typischer Politiker. In Pulli und zerknitterter Cordhose, das blonde Haar nicht ganz so geschniegelt, sah der Mann allerdings etwas menschlicher aus als am vergangenen Abend; wieviel davon jedoch Image war und wieviel echt, konnte Kincaid nicht sagen.
      Rennie schaltete sich jetzt als Vermittler ein. »Ich bin sicher, Mr. Kincaid hat einen ebenso schwierigen Tag hinter sich wie wir und hat sicherlich kein Verlangen danach, in seinem Urlaub zu arbeiten. Ich finde, wir sind alle ziemlich unfair.«
      »Danke.« Kincaid sah Rennie an und entdeckte in seinem Blick einen Funken humorvollen Verständnisses. Ein gewiefter Bursche, aber vielleicht nahm Rennie sich selbst doch nicht ganz so ernst. In Marta Rennies Augen glomm nichts auf. Sie beobachtete ihren Mann, ohne an dem kurzen Kontakt zwischen den beiden Männern teilzuhaben. Kincaid spürte Spannung zwischen den beiden, aber wenn seine Phantasie ihn nicht trog, war die ganze Atmosphäre, die diese Gruppe verbreitete, von Unterströmungen eines Unbehagens bewegt, das nicht allein auf Sebastians Tod zurückzuführen war.
      »Wie geht es den Kindern?« Kincaid wandte sich John Hunsinger zu, der wie am vergangenen Abend etwas außerhalb der Gruppe stand.
      »Sie sind mehr aufgeregt als erschrocken, jedenfalls vorläufig. In der Nacht, wenn sie träumen, wird das vielleicht anders werden.« Hunsingers Stimme war tief und ein wenig rauh, als sei er es nicht gewöhnt, viel zu sprechen. »Sie sagten, daß Sie...«
      »Sie waren sehr nett zu ihnen«, fiel Maureen ihrem Mann ins Wort. »Die beiden lassen nichts auf Sie kommen. Das Schlimme ist, wir haben nicht mal gemerkt, daß sie weg waren. Sie hätten...«
      »Wo sind sie denn jetzt?« fragte Kincaid.
      »Emma MacKenzie macht einen Spaziergang mit ihnen. Sie wollen Vögel beobachten. Ist das zu glauben? Sie scheinen heute morgen Freundschaft geschlossen zu haben.«
      Die Gruppe begann sich jetzt, da ihre Aufmerksamkeit nicht mehr auf Kincaid konzentriert war, aufzulösen. Janet Lyle stand, ihr Glas in der Hand, noch schweigend bei ihnen, während Eddie Marta Rennie mit Beschlag belegte. »Ich kann nicht verstehen, warum für ein derartiges Vorkommnis keine Vorsorge getroffen wird. Wenn das hier ein anständig geführtes Unternehmen wäre...«, ein Seitenblick zu Cassie, »würde man nicht zulassen, daß solche Dinge passieren.«
      Kincaid widerstand der Versuchung, ihn zu fragen, was um alles in der Welt seiner Ansicht nach denn zur Verhinderung von Sebastians Tod hätte getan werden können, und wandte sich statt dessen Janet zu. »Janet, haben Sie Kinder?«
      Sie errötete ein wenig, und als sie sprach, lag ein Hauch jener Lebhaftigkeit in ihrer Stimme und ihrem Gesicht, die er am Nachmittag beobachtet hatte. »Ja, wir haben eine Tochter. Chloe.« Auf seinen etwas erstaunten Blick - er hatte wahrscheinlich eine Cindy oder eine Jennifer erwartet - fügte Janet hinzu: »Eddie hat den Namen ausgesucht. Er wollte, daß seine Tochter eine kultivierte Frau wird, und er meinte, wir sollten gleich mit einem Namen anfangen, der später zu ihr passen würde.«
      »Und hat das geklappt?« fragte Kincaid.
      Janets Blick schweifte zu Eddie, der mit Marta in Richtung Bar gegangen war. »Also, ich merke nichts.« Sie lachte. »Sie ist ein typischer Teenager, aber ihr Vater will

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