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01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut

Titel: 01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Kleine< - auf diese neckende Art, die er so draufhatte.«
      »Hast du ihn später noch einmal gesehen, nach der Party?«
      »Nein, mein Vater ist mit mir nach York in ein piekfeines Restaurant gefahren. Aber er war so schlecht gelaunt, daß es ganz fürchterlich war. Auf der Rückfahrt hatten wir einen Riesenkrach.«
      »Und ist dein Vater dann noch einmal weggegangen?«
      »Nein. Jedenfalls glaub’ ich es nicht. Ich hab’ mich stundenlang ins Bad eingesperrt, weil ich so wütend war. Ich bin dann auf dem Boden eingeschlafen, und als ich aufgewacht bin, lag er im Bett und hat geschlafen.«
      »Das muß ja wirklich ein ziemlich übler Krach gewesen sein. Worum ging es denn?« Kincaid stellte die Frage in leichtem Ton, beinahe scherzhaft, ängstlich darauf bedacht, sie nicht kopfscheu zu machen.
      »Ach, es geht immer um das gleiche. Um meine Mutter. Um mich, Er findet meine Kleider fürchterlich, meine Haare, mein Make-up. Er hat gesagt, ich hätte gestern abend auf der blöden Party wie ein Flittchen ausgesehen, und er hätte sich wegen mir geschämt. Da kann ich nur sagen, hoffentlich. Ich hab’ mich auch schon oft genug für ihn geschämt, wenn er...« Sie brach ab, senkte den Kopf, schien sich plötzlich gar nicht mehr wohl zu fühlen.
      Durch die geschlossene Eichentür hinter ihnen drangen Stimmen, dann kurzes dröhnendes Gelächter.
      »Das ist mein Vater.« Angela sprang auf, blieb lauschend stehen wie auf dem Sprung. »Ich glaube, ich...«
      »Schon gut, Angela. Ich muß sowieso gehen«, sagte Kincaid und stand ebenfalls auf. Als sie sich nach ihm umdrehte, fügte er hinzu: »Sebastian hat dich auch gemocht, sehr sogar. Er hat es mir gestern abend gesagt, vor der Party.«
      »Ich weiß.« Sie lächelte, und er sah, was schon Sebastian scharfsichtig entdeckt hatte, den Kern süßer Kindlichkeit, der sich hinter trotziger Verschlossenheit verbarg. »Darf ich Sie Duncan nennen? Mister Kincaid klingt so uralt.« Ein Hauch von Koketterie war jetzt in dem Lächeln und im Blick der dunklen Augen unter den gesenkten Wimpern. Kincaid wurde sich bewußt, daß er darauf achten mußte, sie nicht zu necken. Sie war schließlich fast erwachsen.
      »Aber natürlich. Bis später.«
      »Ja.«
      Sie schlüpfte hinein, und er wartete einen Moment, ehe er ihr folgte. Er hatte das Gefühl, daß Angela ihr Gespräch gern für sich behalten wollte, und das war auch ihm recht.
      Graham Frazers dröhnende Stimme schallte ihm entgegen, als er in den Salon trat. »Siehe da, ist das nicht unser Sonderdetektiv.« Kincaid begann, Sebastians Antipathie gegen Frazer zu verstehen.
      Angela war nirgends zu sehen. Der Kreis von Gesichtern wandte sich ihm zu, eine Parodie des harmlosen Beisammenseins vom vergangenen Abend. Hannah fehlte, ebenso Emma und Penny MacKenzie, doch die anderen schienen zu einer feindseligen Abwehrmauer zusammenzurücken.
      »Mr. Kincaid.« Maureen Hunsinger sprach vorwurfsvoll wie ein Kind, dessen Gefühle verletzt worden sind. »Sie haben uns irregeführt.«
      Cassie, die vorübergehend ihre Sonderstellung als Geschäftsführerin aufgegeben zu haben schien, um sich mit der Herde zusammenzutun, stimmte auf ihre Art in den Vorwurf ein. »Oh, er hat stets eine kleine Überraschung parat, unser Superintendent Kincaid. Gut Freund mit der hiesigen Polizei und immer der Retter in der Not. Ein echter Held. Leider war es für den armen Sebastian zu spät.« Ihre Stimme klang hell, ihr Ton war spöttisch. Sie hatte sich wieder völlig in der Gewalt, alle Spuren des morgendlichen Ausbruchs waren getilgt. Ihr Haar war perfekt frisiert, ihr Gesicht perfekt geschminkt, sie trug Rostrot, Rock und Bluse Ton in Ton aus einem feinen Stoff, stumpf glänzend, von braunen Fäden durchzogen.
      »Ich habe etwas dagegen, wie ein gemeiner Verbrecher behandelt zu werden. Erst sperrt man uns zusammen in ein Zimmer wie eine Herde Vieh, dann werden wir verhört, und dann nimmt man uns auch noch die Fingerabdrücke ab! Es ist eine Schande.« Eddie Lyle schien wütend zu sein, als hätte ihm Sebastian mit seinem Tod eins auswischen wollen.
      »Sie haben ja keine Ahnung, wie das war...«, begann Maureen, errötete dann, als ihr einfiel, daß Kincaid sicherlich genau wußte, wie es war.
      »Was haben Sie denn bis jetzt herausgefunden? Ihre Freunde haben uns gesagt, wir sollten uns >zur Verfügung halten<, bis die Todesursache festgestellt ist. Ich muß sagen, das entspricht nicht gerade

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