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01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut

Titel: 01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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brauchen jetzt erst einmal eine Tasse unseres guten alten Hausmittels - heißen, süßen Tee. Ich bringe Sie nach oben ins Haus. Nash kann ja später einen Beamten zu Ihnen schicken, wenn er Ihre Aussage hören will.«
      »In Ordnung. Duncan...«, Hannah blickte zum Tennisplatz hinunter, wo Peter Raskin stand und wartete, »jemand muß es Emma sagen. Was ist, wenn...«
      »Nein, nein, daran dürfen Sie nicht einmal denken. Wenn wir jemandem begegnen, sagen Sie einfach, Sie fühlen sich nicht wohl. Ich glaube«, fügte Kincaid hinzu, und seine Stimme war voll grimmiger Entschlossenheit, »ich selbst werde es Emma sagen.«
     
    Kincaids Klopfen an der Apartmenttür der Schwestern MacKenzie erzeugte einen dumpfen Widerhall. Er hatte Hannah durch die Hintertür ins Haus gebracht. Das Schreien der Kinder, die sich im Pool tummelten, erreichte sie laut und klar durch die Glastür. Der Rest des Hauses schien wie ausgestorben, und er hatte sich schon von Emmas Tür abgewandt, als er hörte, wie sie öffnete.
      »Tut mir leid«, sagte Emma, »ich war tropfnaß. Ich war mit den Kindern, diesen kleinen Ungeheuern, beim Schwimmen.«
      Sie rubbelte sich das Haar mit einem Frottiertuch, so daß es struppig von ihrem Kopf abstand. Sie sah seltsam jung aus mit diesem Strubbelkopf und erinnerte ihn einen Moment lang an Angela. Der Badeanzug jedoch war bester Nachkriegsjahrgang, schwarz, mit einem Röckchen, das diskret den Ansatz der Oberschenkel verbarg.
      Emma sah ihn mit einem bei ihr so seltenen Lächeln an. »Wenn Sie zu Penny wollen, haben Sie Pech gehabt. Sie ist schon ziemlich früh losgezogen, um die Vögel zu beobachten. Ich weiß gar nicht, was plötzlich in sie gefahren ist. Sonst ist sie ein ziemlicher Faulpelz.«
      »Nein, Emma, ich wollte zu Ihnen. Können wir uns einen Moment setzen?«
      »Natürlich.« Emma machte ein verwundertes Gesicht, führte ihn jedoch ohne Protest zum Sofa. Sie selbst setzte sich in den Sessel, nachdem sie sorgfältig ein Handtuch auf dem Sitz ausgebreitet hatte.
      Kincaid neigte sich zu ihr. »Emma, es tut mir leid, ich habe eine sehr schlechte Nachricht.« Sie sagte nichts, aber er sah, wie Furcht sich auf ihrem Gesicht breitmachte. »Es handelt sich um Penny.«
      Emma griff sich an die Brust. »Ist sie tot?« fragte sie flüsternd.
      »Ja, es tut mir sehr leid.«
      Emma schloß die Augen und drückte den Kopf an die Sessellehne. Nur das sachte Auf und Ab ihrer Brust gab Kincaid die beruhigende Gewißheit, daß sie atmete. Nach einer kleinen Weile begann er sich zu fragen, ob sie ohnmächtig geworden war, aber da begann sie zu sprechen, ohne die Augen zu öffnen.
      »Wie ist es passiert?«
      »Das wissen wir noch nicht genau. Hannah hat sie auf dem Tennisplatz gefunden. Sie hatte eine Verletzung am Kopf.«
      »Kann sie - kann sie gefallen sein? Ist es möglich, daß sie sich den Kopf angeschlagen hat?«
      »Möglich ist es, ja.«
      Emma hörte das Zögern in seiner Stimme. Sie öffnete die Augen und starrte Kincaid unverwandt an. »Aber Sie glauben es nicht.«
      Kincaid antwortete nicht. Es war eine Feststellung gewesen, keine Frage. Emma richtete sich in ihrem Sessel auf, und als sie wieder sprach, hatte ihre Stimme etwas von der gewohnten Kraft zurückgewonnen. »Ich möchte sie sehen.«
      »Natürlich... Ich werde sehen, was ich tun kann. Aber Sie müssen warten, bis der Arzt und die Polizei mit ihrer Arbeit fertig sind. Wenn Sie sich anziehen und ein bißchen sammeln möchten, warte ich draußen vor der Haustür auf Sie. Emma...« Kincaid zögerte. Es war immer schwer, jemandem sein Beileid auszusprechen, selbst nach jahrelanger Übung an Fremden. »Es tut mir von Herzen leid.«
      »Ich weiß«, antwortete Emma, und Kincaid meinte, er habe nie ein trostloseres Gesicht gesehen.
     
    Peter Raskin kam den Weg vom Tennisplatz herauf und hob winkend die Hand, als er Kincaid auf dem Vorplatz stehen sah. Sie trafen sich auf dem Rasen, Raskin ein wenig außer Atem vom raschen Anstieg.
      »Ich muß wieder anfangen zu joggen. Ganz schön warm ist es.« Er fuhr sich mit einem Finger unter den Kragen und zuckte mit den Schultern, als wollte er sein Jackett abwerfen. »Mission ausgeführt?«
      »Ja. Und ich habe inzwischen auch mit Miss MacKenzie gesprochen.«
      Raskins gewohnte Miene spöttischer Erheiterung wich Ernsthaftigkeit. »Danke, daß Sie mir das erspart haben. Wie hat sie es aufgenommen?«
      »Sehr ruhig. Aber einen

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