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01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut

Titel: 01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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sagte, ich hätte ihn nur benutzt.« Sie sah Kincaid an. »Ich war heute nicht gerade die willfährige Geliebte. Aber das konnte Patrick natürlich nicht wissen.«
      »Nein. Und dann - nachdem Patrick gegangen war?«
      Cassie berührte mit einem Finger ihre Wange. »Ich kann von Glück sagen, daß ich so glimpflich davongekommen bin. Ich glaube, jetzt ist es endlich aus.«
      »Um welche Zeit heute nachmittag hat sich das alles abgespielt?«
      »Woher zum Teufel soll ich das wissen?« brauste Cassie auf. »Rund um mich herum bricht alles zusammen, und Sie erwarten, daß ich auf die Zeit achte?«
      »Es könnte unter Umständen sehr wichtig sein zu wissen, was jeder von Ihnen drei tat, als jemand auf den Gedanken kam, Hannah Alcock die Treppe hinunterzustoßen. Hat denn niemand danach gefragt?«
      »Doch, der Constable war hier - der aussieht wie ein preisgekröntes Rindvieh.« Feindseligkeit schärfte ihre Stimme, und Kincaid erinnerte sich, wie schwer Constable Trumble es am Morgen nach Sebastians Tod mit ihr gehabt hatte. »Ich habe gesagt, ich könnte mich nicht erinnern.«
      Kincaid ließ nicht locker. »Denken Sie nach. Was haben Sie getan, bevor Graham kam?«
      Cassie kaute nachdenklich auf ihrem Daumennagel. »Ich habe gearbeitet. Im Haus war es so still wie in einem Grab, und mir fing an, unheimlich zu werden. Dann kreuzte Angela auf und schnüffelte ein bißchen herum...«
      »Was wollte sie?« fragte Kincaid neugierig. Er konnte sich nicht vorstellen, daß Angela Cassie freiwillig aufsuchen würde.
      »Soweit ich mich entsinne, hat sie keinen Ton gesagt«, fauchte Cassie. »Sie ist nur herumgelaufen und hat alle meine Sachen angetatscht. Dieses Mädchen hat was Grusliges, und heute war sie mal wieder in voller Vampirmontur. Als ich sie gefragt habe, was sie wolle, sagte sie >nichts< und ging. Na, danach hatte ich restlos genug. Ich bin hierher gegangen, um mir eine Tasse Kaffee zu machen.« Sie schwieg, um zu überlegen. »Es muß nach drei gewesen sein - ich hatte bis spätestens um drei einen Anruf erwartet. Als er nicht kam, habe ich den Anrufbeantworter eingeschaltet.«
      »Und Graham?« Kincaid wartete mit geschärfter Aufmerksamkeit. Gemma hatte ihn etwa um Viertel nach drei angerufen. Nach Beendigung des Gesprächs war er hinuntergegangen, hatte Hannah gefunden und hatte erst danach gedacht, auf seine Uhr zu schauen, als Patrick durch die Haustür hereingestürmt war. Es war zwanzig vor vier gewesen.
      »Ich weiß nicht. Ich hatte mir einen Kaffee gemacht und war auf dem Klo gewesen.«
      »Und wie lange war Graham schon da, als Patrick kam?«
      »Lange genug«, antwortete Cassie mit einer gewissen Bitterkeit, »um einen Ringkampf anzufangen und mir die Hälfte meiner Kleider vom Leib zu reißen.«
      »Und Sie wissen nicht zufällig«, fragte Kincaid hoffnungsvoll, »um welche Zeit Patrick wieder weggegangen ist?«
      Cassie richtete sich auf und warf ihm einen wütenden Blick zu. »Seien Sie doch nicht so verdammt blöd.«
     
    Als Kincaid aus Cassies Bungalow kam, sah er Eddie Lyle über den Parkplatz zur Haustür eilen. »Na, dem pressiert’s aber«, brummelte er vor sich hin und grinste. »Lyle!«
      Eddie Lyle drehte sich um und wartete, bis Kincaid ihn eingeholt hatte. Seine Brillengläser blinkten im Licht des Portals.
      »Hat Sie heute nachmittag jemand vernommen?« fragte Kincaid im Konversationston, als sie auf gleicher Höhe waren.
      »Ja, ja, natürlich«, antwortete Lyle auf seine pingelige, leicht nörgelnde Art. »Ich war gerade von meiner Wanderung zurückgekommen, als ich von dem Sturz der armen Miss Alcock auf der Treppe hörte.« Er schüttelte den Kopf, und Kincaid war nicht sicher, ob er über Hannahs Unfall entrüstet war oder über die nachmittägliche Belästigung.
      »Sie waren wandern?«
      »Ja, ich war oben auf dem Sutton Bank. Ein herrlicher Tag.« Lyle begleitete seine Worte mit einer vagen Geste. »Janet hatte sich nach dem Mittagessen hingelegt, und ich wollte ihr ein bißchen Ruhe gönnen. Sie hatte sich in letzter Zeit nicht wohl gefühlt, wissen Sie«, fügte er in vertraulichem Ton hinzu. »Seit Mutters Tod hat sie immer wieder diese Anfälle von Müdigkeit. Und jetzt, da hier all diese gräßlichen Dinge passieren, ist sie völlig erschöpft.«
      »Ja, das kann ich verstehen.« Kincaid nickte teilnahmsvoll, überzeugt, daß ein Zusammenleben mit Edward jeden erschöpfen würde.
      »Aber ich habe

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