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01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut

Titel: 01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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war...«
      »Natürlich. Ich weiß. Es ist ganz richtig, daß du so empfindest.« Ganz gleich, was für Fehler Sebastian gehabt hatte, er hatte Angelas Loyalität verdient. Kincaid nutzte den Moment der Weichheit und faßte das Mädchen bei der Schulter. »Ich habe mich bemüht, Angie. Ich bemühe mich immer noch.«
      Angelas Gesicht verzog sich, und plötzlich lag sie schluchzend an seiner Schulter, die Arme fest um seine Taille geschlossen. Kincaid brummte beruhigend und strich ihr über den Hinterkopf, wo das unbehandelte Haar sich so weich und fein anfühlte wie Flaum. Er wünschte, er hätte ihr ihren Kummer abnehmen können.
      Nach einer Weile ließ das Schluchzen nach. Sie trat von ihm weg und wischte sich mit der Hand über die Augen. Kincaid, der nicht das blütenweiße Taschentuch besaß, das die Situation eigentlich erforderte, kramte ein zerknittertes Papiertaschentuch aus seiner Hosentasche. »Hier. Es ist relativ sauber.«
      Angela wandte ihm den Rücken zu und schneuzte sich. Dann sagte sie leise und giftig: »Sie hat ihn dazu gezwungen.«
      Kincaid hatte den Eindruck, ein Stichwort verpaßt zu haben. »Wer hat wen wozu gezwungen?«
      »Tun Sie doch nicht so.« Angela schniefte. »Sie wissen schon.«
      »Nein, ich weiß es wirklich nicht. Sag es mir.« Er horchte auf. Seine Stimme jedoch zeigte nur freundliches Interesse - ein falscher Ton, eine falsche Geste konnten Angela veranlassen, sich wieder zurückzuziehen.
      Sie zögerte, zog den Reißverschluß an ihrer Jacke auf und zu. »An dem Abend, an dem Sebastian... er hat gesagt, er wäre nicht weg gewesen, aber er ist weggegangen. Ich hab’s genau gehört.«
      »Dein Vater?«
      Sie nickte. »Und an dem Morgen, an dem Miss MacKenzie gestorben ist, bin ich aufgestanden, und er war nicht da. Er hat gesagt, er sei die ganze Zeit dagewesen.«
      Kincaid hakte vorsichtig nach. »Angie, was glaubst du denn, daß dein Vater getan hat?«
      »Ich weiß es nicht.« Ihre Stimme hob sich klagend. »Aber wenn er was getan hat, dann hat sie ihn dazu gebracht.«
      »Cassie?« fragte Kincaid, der Antwort sicher.
      Angela nickte.
      »Warum glaubst du das?«
      »Die treffen sich doch dauernd, und dann flüstern sie miteinander. Sie denken, ich merke es nicht.« Kincaid hörte die Genugtuung hinter dem Tadel. »Und immer wenn ich reinkomme, hören sie auf zu reden und rücken auseinander. Mit so einem Blick. Sie wissen schon.«
      »Aber etwas Bestimmtes hast du nicht gehört?«
      Angela schüttelte den Kopf und trat ein paar Schritte zurück. Vielleicht gewann ihr Instinkt, ihren Vater zu schützen, nun doch die Oberhand über ihren Wunsch, ihn anzuschwärzen.
      »Es könnte doch etwas ganz Harmloses sein, meinst du nicht? Vielleicht siehst du das alles ein bißchen übersteigert.« Kincaid sprach in leichtem Ton, ein klein wenig spöttisch, um sie zu reizen.
      »Ich hab’ gehört, wie er zu ihr gesagt hat, daß er es meiner Mutter schon zeigen würde«, gab Angela heftig, über seinen Spott verärgert, zurück. »Daß es ihr noch leid tun würde und allen anderen auch, die ihm Knüppel zwischen die Beine schmeißen wollten. Was ist, wenn...« Angela brach mit erschrockenem Blick ab. Sie war weiter gegangen, als sie vorgehabt hatte. »Ich muß gehen.«
      »Angie!«
      »Bis später.« Sie schlüpfte durch die Tür hinaus, und eine Sekunde später hörte er ihren leichten Schritt auf der Haupttreppe.
      Er starrte auf die Tür, die leise seufzend hinter ihr zufiel. Der gute Graham hatte vielleicht heimliche Nötigung betrieben. Andererseits, was war, wenn... Wenn man über diesen Burschen doch etwas Handfestes in Erfahrung bringen könnte, nicht nur Gerüchte und Beschuldigungen aus zweiter Hand. Graham Frazer war so glitschig wie ein Eiswürfel. Und ebenso kalt.
      Am Kopf der Treppe lief ihm Maureen Hunsinger in die Arme. Ihr rundes Gesicht glänzte wie ein polierter Apfel, ihr krauses Haar war feucht, als käme sie direkt aus dem Bad.
      »Ich wollte gerade zu Ihnen«, sagte sie strahlend. Dann wurde ihr Gesicht ernst. »Ich wollte mich von Ihnen verabschieden.«
      »Sie reisen ab?« fragte Kincaid.
      Maureen nickte. »Chief Inspector Nash hat uns die Erlaubnis gegeben.« Es klang beinahe wie eine Entschuldigung. »Das war für die Kinder alles zuviel. Wozu es noch hinausziehen? Außerdem...«, sie wandte sich ab, und Kincaid glaubte, Verlegenheit zu entdecken, »nach dem, was Hannah gestern

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