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01_Der Fall Jane Eyre

01_Der Fall Jane Eyre

Titel: 01_Der Fall Jane Eyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Bohnerwachs, und auf
    dem Flur im oberen Stock war es eiskalt. Im ganzen Haus
    brannte kaum ein Licht, und das Labyrinth von Gängen
    schien sich in tiefer Finsternis zu verlieren. Es war
    unwirtlich und düster. Am auffallendsten aber war die
    Stille; die Stille einer Welt ohne Flugmaschinen, Verkehr
    und große Städte. Das Industriezeitalter hatte gerade erst
    begonnen; der Planet hatte sein Haltbarkeitsdatum noch
    nicht überschritten.
THURSDAY NEXT
    - Ein Leben für SpecOps
    Die Landung brachte mich ziemlich aus dem Gleichgewicht: ein
    greller Lichtblitz, gefolgt von sekundenlangem, ohrenbetäubendem
    Rauschen. Ich fand mich auf dem Gang vor der Schlafkammer des
    Hausherrn wieder, ein paar Zeilen über der Stelle, an der Hobbes
    eingedrungen war. Das Feuer brannte lichterloh, und wie auf ein
    Stichwort öffnete Jane ihre Tür, sprang mit Riesenschritten in
    Rochesters Zimmer und goß einen Krug Wasser über das brennende
    Bett.
    Ich blickte mich rasch um, doch von Hades keine Spur; am anderen
    Ende des Korridors brachte Grace Poole gerade die irre Bertha hinauf
    in die Dachkammer. Die Verrückte wandte den Kopf und grinste
    schwachsinnig. Grace Poole warf mir einen mißbilligenden Blick zu.
    Mit einem Mal kam ich mir unendlich fremd vor; diese Welt war nicht
    die meine, und ich gehörte nicht hierher.
    Ich trat beiseite, als Jane aus Rochesters Zimmer stürzte, um frisches
    Wasser zu holen; aus ihrer Miene sprach große Erleichterung.

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    Lächelnd riskierte ich einen Blick ins Zimmer. Jane hatte das Feuer
    gelöscht, und Rochester fluchte, weil er in einer Wasserpfütze lag.
    »Haben wir eine Überschwemmung?«
    »Nein, Herr«, antwortete sie, »aber es hat gebrannt. Rasch, stehen
    Sie auf; Sie sind ganz naß. Ich hole Ihnen eine Kerze.«
    Rochester erblickte mich an der Tür und zwinkerte mir verstohlen
    zu, bevor er von neuem eine bestürzte Miene aufsetzte.
    »Bei allen Elfen der Christenheit, ist das nicht Jane Eyre?« fragte er
    mit glänzenden Augen, als sie wiederkam. »Was hast du mit mir
    gemacht …«
    Ich trat vor die Tür, in der sicheren Gewißheit, daß sich das Buch zu
    Hause von selbst umschreiben würde. Der Hinweis auf den »Agenten
    in Schwarz« würde überschrieben werden, und mit ein wenig Glück
    würde wieder Normalität einkehren, wenn sich Hades nicht
    einmischte. Ich bückte mich nach der Kerze, die noch auf dem Boden
    stand, und zündete sie wieder an. Jane kam aus Rochesters Zimmer,
    bedachte mich zum Dank mit einem Lächeln, nahm mir die Kerze ab
    und ging wieder hinein. Ich schlenderte den Flur entlang, betrachtete
    ein schönes Bild von Landseer und ließ mich schließlich auf einem
    von zwei Regency-Stuhl nieder.
    Obwohl das Haus nicht allzu groß war, bot es Acheron zahlreiche
    Möglichkeiten, sich zu verstecken. Ich sagte seinen Namen vor mich
    hin, damit er wußte, daß ich da war, als plötzlich irgendwo im Haus
    eine Tür knallte. Ich zog einen Fensterladen auf und erblickte Hades’
    unverkennbare Gestalt, die im Mondschein über die Wiese lief. Ich
    sah ihm nach, bis er in der Dunkelheit verschwand. Obwohl er auf den
    Feldern praktisch unerreichbar für das Gesetz war, hatte ich jetzt die
    Oberhand: Ich wußte, wie das ProsaPortal zu öffnen war, und er nicht.
    Ich hielt es für äußerst unwahrscheinlich, daß er mir etwas antun
    würde. Ich setzte mich wieder und dachte über Landen und Daisy
    Mutlar nach, bis der Schlaf mich übermannte.
    Ich fuhr hoch, als Rochesters Zimmertür aufging und Edward
    erschien. Er hielt eine Kerze in der Hand und sprach an der Tür mit
    Jane.

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    »… ich muß in das obere Stockwerk hinauf. Sei ruhig und rühr dich
    nicht von der Stelle.«
    Er tappte leise den Flur entlang und zischte: »Miss Next, sind Sie
    da?«
    Ich stand auf. »Hier, Sir.«
    Rochester nahm mich am Arm und führte mich die Galerie entlang
    zum Treppenabsatz. Dort blieb er stehen, stellte die Kerze auf einen
    niedrigen Tisch und ergriff meine Hände.
    »Ich danke Ihnen, Miss Next, ich danke Ihnen von ganzem Herzen!
    Es hat mir regelrechte Höllenqualen bereitet, nicht zu wissen, ob und
    wann meine geliebte Jane zurückkommen würde!«
    Er sprach mit glühender, tief empfundener Leidenschaft; ich fragte
    mich unwillkürlich, ob Landen mich je so geliebt hatte wie Rochester
    seine Jane.
    »Aber das war doch wohl das mindeste, Mr. Rochester«, sagte ich
    glücklich, »nachdem Sie sich an dem Abend vor dem Lagerhaus so
    rührend meiner Wunden angenommen

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