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01 - Der Geist, der mich liebte

01 - Der Geist, der mich liebte

Titel: 01 - Der Geist, der mich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Logan
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sondern studierte jetzt auch die Klappentexte.
    Als ich gerade Die Schatzinsel auf den Stapel, den ich behalten wollte, legte, klingelte es an der Tür. Da ich niemanden erwartete und keine Lust hatte, mich von einem Vertreter in ein endloses Verkaufsgespräch verwickeln zu lassen, ignorierte ich es und nahm das nächste Buch aus dem Regal. Zwei Bücher später klingelte es wieder. Vielleicht sollte ich nach unten gehen und den Vertreter zum Teufel jagen. Was, wenn es noch mal Mr Perkins mit mehr Kartons war? Gestern hatte er nichts davon gesagt, dass er noch Kisten bringen wollte. Trotzdem sprang ich auf und rannte die Treppe nach unten. Sobald ich das Arbeitszimmer verließ, war es wärmer. Sichtlich befand die Kälte es nicht der Mühe wert, mir zu folgen. Ich zuckte die Schultern und hoffte inständig, gleich wirklich nur Mr Perkins zu
    sehen. Vielleicht hatte er tatsächlich mehr Kartons und jetzt stand der Arme vor meiner Tür und ich ignorierte ihn einfach. Entweder Mr Perkins oder ein Zombie, dachte ich, und riss die Tür auf.
    Mein Zombie sah verdammt gut aus.
    »Adrian!«, rief ich erstaunt und trat auf die Veranda. »Was machen Sie denn hier?«
    Eine Baseballkappe der New York Yankees warf einen langen Schatten auf sein Gesicht. Darunter stach sein Grinsen umso strahlender hervor. »Ich dachte, ich könnte heute nachholen, wofür ich gestern leider keine Zeit hatte«, sagte er und schwenkte einen roten Benzinkanister vor meiner Nase. »Oder haben Sie Ihren Käfer etwa schon geholt?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das wollte ich heute Abend mit einer Freundin machen.«
    »Lassen Sie es uns gleich erledigen.«
    »Sie müssen sich wirklich nicht die Mühe ...« Da sah ich, wie er missbilligend eine Augenbraue in die Höhe zog. Ich seufzte. »Also gut. Sekunde.« Ich holte schnell mein Handy, den Hausschlüssel und meinen Rucksack, dann trat ich wieder zu Adrian auf die Veranda und sperrte die Tür hinter mir zu. »Gehen wir!«
    Ich folgte ihm zu seinem Jeep. Er öffnete mir die Beifahrertür, wartete, bis ich eingestiegen war, und schloss sie wieder hinter mir, ehe er den Wagen umrundete und selbst einstieg.
    Während der Fahrt zur Tankstelle beobachtete ich ihn verstohlen. Es fiel mir noch immer schwer zu glauben, wie unheimlich gut er aussah und wie nett er war. Tess hatte
    sicher Recht, wenn sie mich für verrückt erklärte, dass ich ihm einen Korb gegeben hatte.
    »Womit waren Sie gerade beschäftigt?«
    Ich starre gerade ein perfektes Exemplar Mann an. »Bücher«, sagte ich hastig, bevor meine Gedanken auf meine Zunge finden konnten. »Ich habe begonnen, Tante Fionas Bücher auszusortieren.«
    Adrian nickte. »Als Lehrerin hatte sie sicher eine Menge davon.«
    »Wem sagen Sie das!«
    Eine Weile unterhielten wir uns darüber, was ich alles renovieren wollte und ob es für den Verkauf besser wäre, die Teppichböden drinzulassen oder überall Parkett zu verlegen. Ich wollte ihn gerade fragen, wie er meine Chancen einschätzte, das Haus in dieser abgelegenen Gegend überhaupt loszuwerden, als wir die Tankstelle erreichten.
    Adrian stellte den Motor ab und ging mit dem Reservekanister an den Zapfhahn. Ich stieg aus und gesellte mich zu ihm. Während ich beobachtete, wie die Zahlen, die Preis und Benzinmenge anzeigten, durchliefen, kramte ich nach meinem Geldbeutel. Wenn Adrian schon so nett war, mich hierherzufahren, wollte ich mich keinesfalls von ihm in die Verlegenheit bringen lassen, dass er auch noch mein Benzin bezahlte. Sobald er den Rüssel aus dem Kanister zog, warf ich noch einmal einen raschen Blick auf die Nummer der Zapfsäule und ging zur Kasse.
    Als ich wieder zum Wagen kam, war der Kanister schon im Kofferraum verstaut und Adrian wartete neben der Beifahrertür, um mich einsteigen zu lassen. Der Weg von der
    Tankstelle zu meinem Wagen war um einiges länger, als ich angenommen hatte. Selbst mit dem Auto waren wir gut fünfzehn Minuten unterwegs.
    Adrian stellte mir eine Menge Fragen über mein Leben und meine Pläne. Seltsamerweise schaffte er es, dass ich mir dabei nicht vorkam, als wollte er mich aushorchen. Sein Interesse schmeichelte mir sogar. Einmal mehr hörte ich den Frosch quaken.
    Schließlich hielt Adrian hinter dem Käfer am Straßenrand. Bewaffnet mit dem Benzinkanister folgte er mir zu meinem Wagen. Stechender Benzingeruch stieg mir in die Nase, als er den Kanister in den Tank des Käfers entleerte.
    »Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar für Ihre Hilfe.«
    Er grinste,

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