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01- Die Normannenbraut

01- Die Normannenbraut

Titel: 01- Die Normannenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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der Hut sein, Druide«, versprach er und war sich nicht sicher ob er den alten Mann für einen wahren Propheten oder einen Wahnsinnigen halten sollte.

     
    ***

     
    Ein Teil von Mergwins Weissagung traf ein. Kaum hatten die Norweger und Iren das Lager abgebrochen, als sie auch schon von Friggids Truppen überfallen wurden. Gefangen zwischen Wald und Bergen, tobte der Kampf in kleinen Kesseln. Oft mussten die Männer achtgeben, um gegen Feinde zu fechten und nicht gegen Freunde.
    Wie Olaf bald feststellte, hatte Friggid der Krummbeinige seine Streitkräfte mit Neuankömmlingen von seinen heimischen Küsten und aus Britannien verstärkt. Die Angriffe entlang der Straße waren harmlos gewesen, verglichen mit dem Heer, das jetzt von Norden her zuschlug.
    Klirrender Stahl und Blutströme beherrschten den Morgen. Olaf hielt seine Stellung auf einem Grat an der Südseite, wo ein schmaler Bach floss, sah Leith und Brice mac Aed in seiner Nähe kämpfen. Mit wildem Kriegsgeschrei begrüßten sie die Dänen und schwangen entschlossen ihre Schwerter. Lächelnd wich er einer Speerspitze aus. Das Gefühl des sicheren Sieges erwärmte sein Herz. Die Dänen wurden zurückgeschlagen, und der Druide täuschte sich. Dies war der Tag, wo Friggid fallen würde.
    Der Gedanke an den Triumph, der ihm unmittelbar bevorstand, gab Olaf neue Kraft. Mit einem gellenden Schlachtruf stürzte er sich ins Getümmel. Die Dänen, die eben noch dicht wie Fliegen aneinandergeklebt hatten, begannen sich zu zerstreuen. Das Schwert des Wolfs streckte einen Feind mit wild funkelnden Augen nieder, dann hielt er nach seinem nächsten Opfer Ausschau.
    Zu seinem Entsetzen sah er eine dänische Streitaxt auf Leith mac Aed zufliegen. Warnend schrie er auf, seine Klinge bohrte sich in den Hals des Angreifers, eines blutrünstigen Berserkers - zu spät. Leith sank vornüber, das Kettenhemd zwischen den Schulterblättern färbte sich rot.
    Olaf kniete neben ihm nieder. Der Schlachtenlärm begann zu verhallen. Seine Truppen waren vorgestoßen, und er blieb zurück, allein mit dem sterbenden jungen Mann. Längst hatte er sich an den Tod gewöhnt, doch nun krampfte sich sein Herz zusammen bei dem Gedanken, wie schmerzlich sein irischer Verbündeter und seine irische Frau um den Sohn und den Bruder trauern würden. Sollte er versuchen die Blutung zum Stillstand zu bringen und Leith zu retten?
    »Ihr könnt nichts tun, mein Herr. Es war Leith von Taras Schicksal, hier und heute zu sterben. Nun müsst Ihr weiterreiten.«
    Erstaunt hob Olaf den Kopf. Mergwin näherte sich und sank neben dem jungen auf die Knie. Behutsam drehte er ihn auf den Rücken. Leith lächelte schwach, dann verzerrte sich sein Gesicht, und er tat seinen letzten Atemzug.
    Der Druide schloss die glasigen Augen. »Geht, Wolf von Norwegen. Euer Tagewerk ist noch nicht vollbracht.«
    Zögernd stand Olaf auf. Wollte ihn der verrückte Alte in den schnellen Tod schicken? Oder durfte er diesen feurigen Augen trauen? Doch die Schlacht erwartete ihn. Er überquerte den Grat und stieg den Hang hinab, zu den Bäumen, wo jetzt das Kriegsgeschrei heulte. Geduckt, das Schwert gezückt, spähte er vorsichtig nach allen Seiten. Ein Kampf im Wald war stets gefährlich. Wie leicht konnte eine Klinge den Nacken durchstechen, und man verblutete, ohne den Gegner gesehen zu haben …
    Ein schriller Ruf warnte ihn vor einem Angriff, und er fuhr herum. Mit einem kraftvollen Schwertstreich fällte er den Feind und sah, wie der Zorn in den brechenden Augen maßloser Verwirrung wich.
    Die Schlacht währte den ganzen Nachmittag. Bei Einbruch der Dunkelheit waren die Dänen zurückgeworfen worden, fast bis zum Meer. Wieder stand Olaf auf einem Grat, befahl seinen Männern, noch weiter vorzurücken, schickte seine Gruppe zur linken Flanke und eine zur rechten, um den Feind zu umzingeln. Als er sich umdrehte, stand er plötzlich ganz allein dem Dänen gegenüber, der die Norweger bei Carlingford Lough geschlagen und Grenildes Tod herbeigeführt hatte - Friggid dem Krummbeinigen.
    Blitzschnell sprang Olaf zur Seite, die Streitaxt flog um Haaresbreite an seiner Schulter vorbei und grub sich in den Boden. Leicht hätte er den rothaarigen, pockennarbigen Dänen niederstrecken können, doch es widerstrebte ihm, einen Wehrlosen zu töten.
    »Holt Eure Waffe, Krummbein! Ich will wie ein Mann gegen Euch kämpfen!«
    Friggid grinste eiskalt. »So sei es, Wolf!« rief er und schwang seine Axt hoch. »Heute abend werdet Ihr auf mein Leben

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