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01 - Ekstase der Liebe

01 - Ekstase der Liebe

Titel: 01 - Ekstase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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klugen Freunde, beispielsweise David, darum
bitten, ihm das Ganze zu erklären. Er musste nur daran denken, keine Frau,
nicht einmal diese prächtige kleine Sängerin, die er gerade in der Oper kennen
gelernt hatte, zu erwähnen und es würde beim Essen keine Unannehmlichkeiten
geben. Besonders die Sängerin sollte er aus seinem Gedächtnis streichen, weil
sie Italienerin war oder es zumindest von sich behauptete. Braddons Laune hob
sich. Die Lösung waren Pferde! Es war nichts Riskantes dabei, über Pferde zu
sprechen.
    Braddon
hatte schon immer die bemerkenswerte Fähigkeit gehabt, Dinge aus seinem
Gedächtnis zu streichen (und das zum großen Ärger seiner Mutter, seiner Lehrer
und jedes logisch denkenden Menschen, der mit ihm in Kontakt stand, vor allem
seines persönlichen Sekretärs, seines Gutsverwalters und seines Butlers).
Deshalb genoss er jede Minute des Essens und hatte nicht die geringste Ahnung,
wie sehr er Alex mit der genauen Beschreibung jedes einzelnen Pferdes in seinen
Ställen langweilte.
    Nach
dem Essen entschuldigte Alex sich und lief nach oben, um sich umzuziehen.
Vorher jedoch schlich er leise in das Zimmer neben seinem und trat auf
Zehenspitzen an die Wiege. In ihre Decken gekuschelt lag seine Tochter zusammengerollt
auf der Seite, das Gesicht auf einer Hand, die andere Hand auf dem Kopf. Im
Schlaf sah sie aus wie ein Engel und so gar nicht wie der Dämon, der sein Leben
im letzten Monat auf den Kopf gestellt hatte.
    Er
streckte die Hand aus und strich mit den Fingern über die gewölbten
Augenbrauen: seine Augenbrauen. Erneut raste sein Herz vor Wut. Wie
hatte Ma ria es wagen können, sie von ihm fern zu halten? Er hatte ein ganzes
Jahr in Pippas Leben verpasst ... Alex atmete tief durch und zog die
Decke fest um ihren kleinen, runden Körper.
    Im
Schlaf sah Pippa nicht traurig aus, sie lächelte. Sie hatte nie die Alpträume,
die die Ärzte voraussahen. Nur wenn sie wach war, machte sich der Verlust ihrer
Mutter bemerkbar. Hol dich der Teufel, Maria, dachte Alex grimmig. Wenn er
gewusst hätte ... na ja, dann wäre Maria trotzdem gestorben. Eines Tages
würde Pippa aufhören, ihre Mutter zu vermissen. Wenigstens hatte Maria ihn
kommen lassen, als sie wusste, dass sie nicht weiterleben würde. Und jetzt war
Pippa hier und sie war in Sicherheit. Er beugte sich vor und gab ihr einen Kuss
auf die Stirn.
    »Hab
keine Angst, mein Engel«, sagte er leise. »Ich werde zurück sein, bevor du
aufwachst.«
    Kurz
nach elf Uhr, als der Ball bereits in vollem Gange war, kamen sie beim Haus der
Prestlefields an. Braddons Bedenken,  ob Alex gut aufgenommen werden würde,
waren umsonst gewesen, da Lady Prestlefield gerade aufgehört hatte, ihre Gäste
persönlich zu empfangen. Als sie in den Ballsaal gelangten, tanzte sie gerade
eifrig einen Volkstanz.
    Dem
Butler der Prestlefields schwoll vor Stolz die Brust, als er nicht nur einen,
sondern zwei Grafen hineingeleitete. Seine Stimme schallte über den überfüllten
Ballsaal: »Der Graf von Sheffield und Downes und der Graf von Slaslow.«
    Das
Stimmengewirr, das den Ballsaal erfüllte wie Vogelgezwitscher eine Voliere,
hörte keine Sekunde lang auf. Aber die Blicke aller richteten sich nach oben
und folgten den jungen Männern auf dem Weg in den Ballsaal hinunter und die
Gedanken aller kehrten zu den Geschichten zurück, die sie über Italien gehört
hatten; und alle neigten den Kopf ein wenig mehr ihrem Partner zu oder sehnten
das Ende des Tanzes herbei, um einen besseren, gut informierten
Gesprächspartner suchen zu können.
    Charlotte
hörte die Ankündigung nicht, weil sie gerade dabei war, auf dem Balkon herrlich
indiskret zu sein. In dem Monat, seit sie ihre neue Garderobe enthüllt hatte,
hatte sie festgestellt, dass ihr großartiges Aussehen ihr auch ein großartiges
Gefühl gab. Um die Wahrheit zu sagen, sie hatte den Plan, einen Ehemann zu
finden, aufgegeben. Es machte einfach zu viel Spaß, nur zu flirten.
    In
diesem Moment stand sie an den Balkon gelehnt und blickte lächelnd zu Baron
Holland auf. Seine Augen funkelten, während er sie ansah. Er stand dicht vor
ihr, nur eine Handbreit von ihren Schenkeln entfernt, und sie wusste, dass das
Absicht war.
    Er
legte seine Hand rechts und links von Charlotte auf das Geländer. Charlotte
berührte seine Brust mit ihrem Fächer.
    »Sachte,
Will«, sagte sie. »Nicht zu nahe.«
    »Ich
tue doch gar nichts!«, beschwerte sich Will. »Ich berühre nicht einmal Ihren
Ärmel.« Er lehnte sich noch ein

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