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01 - Ekstase der Liebe

01 - Ekstase der Liebe

Titel: 01 - Ekstase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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...«
    »Weißt
du, wer perfekt für ihn wäre?«, sagte Sophie plötzlich. »Deine Freundin Julia!«
    »Oh,
Sophie! Julia ist verheiratet!« Julia hatte im ersten Jahr eine sehr gute
Partie gemacht. Charlotte konnte noch immer nicht an diese Saison denken, ohne
einen Anflug von Demütigung zu verspüren. Während Charlotte zahllose Tänze an
der Seite des Ballsaals ausgesetzt hatte, tanzte sich Julia schwungvoll in das
Herz eines rotröckigen Majors, der auf dem Weg war, Admiral zu werden. Zurzeit
lebten sie auf Gibraltar.
    »Warum
gerade Julia?«, fragte sie.
    »Weil
Reginald gern zuhört, hast du das nicht bemerkt? Er mag uns beide nicht nur,
weil wir schön sind, sondern weil wir reden. Und Julia: Na ja, sie redet
mehr als wir beide zusammen, nicht wahr?«
    Charlotte
kicherte. Julia konnte in der Tat ein Gespräch mit einer Backsteinwand führen.
Aber Sophie hatte sie wieder einmal schockiert. Natürlich glaubte Charlotte gut
auszusehen und sie wusste, dass Sophie schön war, aber darauf so sorglos
anzuspielen war... Es war etwas Ungehöriges an Sophie York. Sie hatte ein gute
Beobachtungsgabe - und sie zögerte nie, ihre Meinung zu äußern, egal wie
heikel sie war.
    Sie
hatten endlich das obere Stockwerk erreicht und drängten sich hinter Adelaide
in den Damensalon. Tatsächlich wandte Adelaide einer Magd den Rücken zu, die
sorgfältig die etwa hundert Knöpfe am Rücken öffnete. Charlotte stöhnte leise.
Es würde Stunden dauern!
    Genau
in diesem Augenblick sah ihre Mutter auf und bemerkte ihren Blick. »Mädchen,
würdet ihr bitte helfen? Sophie, wenn du dich hier hinsetzen und meine Tasche
halten würdest, wäre ich sehr dankbar.« Sophie ließ sich mit Adelaides zarter,
kleiner, französischer Handtasche auf dem Schoß nieder. In letzter Zeit hatte
es eine Reihe von Diebstählen bei den Bällen der Londoner Gesellschaft gegeben
und Adelaide wollte nicht den Verlust ihrer liebsten Handtasche riskieren.
    »Und
Charlotte, mein Liebes, würde es dir etwas ausmachen, nach unten zu laufen und
Sissy zu sagen, wo ich bin? Ich habe ihrer Mutter versprochen, dass ich ein
Auge auf sie haben würde, und ich will nicht, dass sie mit irgendjemand zum
Diner geht. Prudence wird fuchsteufelswild, wenn dieser John Mason sie noch
einmal zum Diner begleitet.«
    »Ja,
Mama«, sagte Charlotte gehorsam, aber nicht begeistert. Sissy, oder Miss
Cecilia Commonweal, war ein Problem; niemand mochte sie besonders und sie hatte
einen fürchterlichen Geschmack, was Männer anging. In einem Raum voller
heiratsfähiger Männer suchte sie sich treffsicher den einzigen verarmten
zweiten Sohn aus. Und da Sissys Mutter, die eine Schulfreundin Adelaides war,
ein schwaches Herz hatte und nur an wenigen Bällen teilnahm, hatte Charlotte
schon zu viele Diners mit einer missmutigen Sissy verbracht, die man gerade von
der Seite eines weiteren unpassenden Jünglings gezerrt hatte.
    Charlotte
ging die Treppe hinunter und hielt nach Sissy Ausschau. Sie schien nicht im
Ballsaal zu sein. Wahrscheinlich steht sie draußen und lässt sich küssen,
dachte Charlotte verächtlich und vergaß dabei, dass sie vor zehn Minuten
beinahe genau dasselbe getan hätte.
    Kurz
vor dem Ende der Treppe glaubte sie, Sissys Federn erspäht zu haben. Sissy
hatte begonnen, ein kompliziertes Arrangement aus drei oder vier gefärbten
Straußenfedern am Hinterkopf zu tragen, so dass sie in der Menge recht leicht
zu entdecken war. Charlotte persönlich fand diesen Haarschmuck grässlich, wie
die wippenden Federn an den Pferden der königlichen Wache.
    Sie
stand etwa auf der dritten oder vierten Stufe auf Zehenspitzen und bemühte sich
zu sehen, wohin diese auffälligen Feder verschwunden waren, als sie mit dem
rechten Fuß ausrutschte und die Person vor ihr genau an den verlängerten Rücken
traf.
    »Autsch!«,
rief er, und rums! knallte Charlotte mit dem Gesäß auf die Stufen. Tränen
stiegen ihr in die Augen, als ihr Rücken auf der Setzstufe der Marmortreppe
aufschlug.
    Die
Person, die sie getroffen hatte, drehte sich um und kniete sich zu ihr nieder.
Charlotte hob den Blick. Sie öffnete den Mund, um »Es tut mir Leid« zu sagen,
doch die Wörter blieben ihr im Hals stecken.
    Er war
größer, als sie in Erinnerung hatte, und sah besser aus. Seine Muskeln wölbten
sich unter den dünnen Pantalons und sie konnte sich nicht erinnern, dass er so
breite Schultern gehabt hatte. Aber die Augen waren genauso samtschwarz, wie
sie sie in Erinnerung hatte, und er hatte die gleichen

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