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01 - Ekstase der Liebe

01 - Ekstase der Liebe

Titel: 01 - Ekstase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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wenig
    weiter
vor.
    »Ich
glaube, Sie haben ein Insekt im Gesicht«, meinte er ernst mit einem leichten
Zucken um die Mundwinkel.
    »Ja?«,
fragte Charlotte. »Was für ein Insekt?«
    »Eine
Biene«, hauchte er, ihren Lippen sehr nahe. »Wollen Sie, dass ich sie töte?«
    »Ich
bin mir nicht sicher«, antwortete sie mit einem Lächeln.
    »Sie
müssen sich das so vorstellen«, sagte er. »Ihre Lippen sind der Honig und meine
die Biene ...« Wohin diese etwas gezwungene Metapher auch immer führen sollte,
sie wurde von Lady Sophie York, der Tochter des Marquis von Brandenburg,
unterbrochen.
    »Charlotte!«,
rief sie und stieß den Baron mit dem Ellbogen beiseite. »Deine Mutter schwebt gerade
durch den Ballsaal, als würde sie das Rote Meer teilen. Du solltest besser nach
drinnen gehen und ihr Gemüt abkühlen. Ich werde Will eine Minute Gesellschaft
leisten und du tust so, als hättest du nur frische Luft geschnappt.«
    Charlotte
verzog das Gesicht. Sie bedankte sich bei Sophie und glitt ohne einen
Abschiedsblick an Wills Schulter vorbei durch den Vorhang.
    Sophie
sah mit weit geöffneten, unschuldigen Augen zu Will auf Obwohl er etwas
missgestimmt war, musste er lächeln. Sie war eine so vollkommene kleine Person -
wahrscheinlich nicht viel größer als fünf Fuß, aber entzückend gebaut.
    »Ach,
Will«, seufzte Sophie traurig. »Sie wollen doch nicht behaupten, dass
Charlottes Lippen genauso süß sind wie meine ...«Sie sah vollkommen
niedergeschlagen aus.
    Will
sah sie misstrauisch an. Er kannte Sophie York inzwischen. »Nun ja, Sie wissen
ja, wie das ist, Sophie. Ich habe Sie vergöttert, aber dann sah ich Charlotte
und sie war so groß, so gertenschlank und so statuenhaft und die kleinen
Mädchen verblassten irgendwie neben ihr - Er hielt inne, als eine kleine
Faust sich in seinen Magen grub.
    »Kommen
Sie, Sophie! Lassen Sie das!«, forderte er und zog die süße kleine Frau an
seine rechte Schulter.
    »Ihre
Lippen«, sagte er und sah ihr tief in die Augen, »sind süßer als der Honig
tasmanischer Bienen.«
    Sie
lachte leise in sich hinein. »Sind Sie sicher, dass nicht ich die Biene bin,
Will? Ich habe Sie gestochen, nicht wahr?«
    »Tasmanische
Bienen in den Alpen«, meinte Will beharrlich und lachte ebenfalls. Wieder einmal
dachte er, wie sehr ihm diese neuen französischen Kleider gefielen. Sophie
mochte klein sein, aber ihr Körper hatte vollkommene Rundungen und es gefiel
ihm, wie sie so an seine Seite gelehnt dastand. Seine Augen wurden dunkler.
    »0
nein, Will, das werden Sie nicht tun«, sagte Sophie, die seine Absicht
erkannte. Sie entwischte geschickt aus seinen Armen und schob den schweren
Brokatvorhang beiseite. »Wir haben uns in Kensington geküsst, erinnern Sie
sich? Sicher haben Sie das nicht vergessen, Will?« Sie zog eine Schmollmund und
ihre Augen glitzerten. Will verspürte ein Ziehen in den Lenden. Er war
überzeugt, noch nie zwei so verführerische Frauen wie Charlotte und Sophie
gesehen zu haben, wenigstens nicht außerhalb der Halbwelt. Sophie zwinkerte ihm
zu und verschwand im Ballsaal.
    Will
stand noch einen Augenblick auf das Geländer gestützt da. Charlotte und Sophie
waren reizend, aber warum fühlte er sich in ihrer Gegenwart wie ein Trottel?
Und was wichtiger war, wie brachte er eine von ihnen dazu, ihn zu heiraten? Er
fühlte in seinem Inneren, dass er eins von diesen Mädchen haben musste. Selbst
wenn sie arm wären. Was sie glücklicherweise nicht waren, erinnerte er sich gut
gelaunt.
    Auf der
anderen Seite des Balkonvorhangs blieb Sophie stehen. Charlotte stand links von
ihr und war in ein Gespräch mit ihrer Mutter und einigen Witwen vertieft.
Sophie lächelte. Charlotte brauchte noch einmal ihre Hilfe. Anmutig schritt sie
zu der Gruppe.
    »Charlotte«,
sagte sie mit ihrer melodischen Stimme.
    »Entschuldige
mich, Mama«, erwiderte ihre Freundin und wandte sich Sophie zu.
    »Ich
fühle mich etwas deshabillé«, klagte Sophie und schwenkte ihren Fächer
vor ihrem perfekt frisierten Haarschopf. »Es ist so heiß hier drinnen, finden
Sie nicht, meine Gnädigste?« Sie lächelte Charlottes Mutter an.
    Gegen
ihren Willen erwiderte Adelaide das Lächeln. Sophies Lächeln war einfach
bezaubernd, auch wenn Adelaide ansonsten nicht sehr glücklich über Charlottes
neue Freundschaft war. Sie war sich nicht genau darüber im Klaren, warum.
Sophie war vielleicht ein wenig wild, aber jeder wusste, dass sie nie wirklich
die Grenze der Anständigkeit überschreiten würde. Aber sie war

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