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01 - Ekstase der Liebe

01 - Ekstase der Liebe

Titel: 01 - Ekstase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Warum in aller Welt gingen sie
zusammen zu einem Picknick? Und wenn Alex mit ihm um Charlottes Hand
wetteiferte, warum überließ er sie ihm dann so einfach? Er musste doch wissen,
dass die Kutsche der ideale Ort für ein Tête-à-tête war.
    Charlotte
dagegen kochte vor Wut. Sie war nicht so naiv wie Will Holland. Nachdem er sie
so innig geküsst hatte, war es unwahrscheinlich, dass sie Wills Gesellschaft in
der Kutschte übermäßig genießen würde. Und ohne Zweifel wusste Alexander oder
Alex, wie Will ihn nannte - das sehr gut.
    Ha!,
dachte sie rachsüchtig.
    Deshalb
rückte sie, als sie in der Kutsche fuhren und Will ihr sanft einen Arm um die
Schultern legte, widerstandslos näher und hob so selbstverständlich den Kopf,
damit er sie küsste, dass Wills Hoffnungen gewaltigen Auftrieb erhielten. Er
küsste sie gekonnt, ließ seine Zunge sanft über ihre Lippen gleiten, bis sie
sie öffnete.
    Dabei
blieb Charlotte völlig gelassen. Bis zu einem gewissen Grad genoss sie es, aber
es ließ ihre Knie nicht weich werden oder die Hitze in ihr aufsteigen. Selbst
als er seine Hand auf ihre Locken legte und sie enger an sich zog, spürte sie
kein Kribbeln im Bauch.
    Und
Will ließ sich nicht zum Narren halten. Als Charlotte so gar nicht reagierte,
lehnte er sich rasch zurück und lächelte sie an.
    »Ich
glaube«, sagte er, »wir sollten gepflegte Konversation treiben, wie gut
erzogenen Menschen, die wir ja sind, es tun. Wissen Sie, dass ich glaube, Ihre
Freundin Cecilia Commonweal im Pantheon Bazaar gesehen zu haben? Sie schien
gerade vierzehn purpurrote Straußenfedern zu kaufen. Halten Sie das für
möglich?«
    Charlotte
kicherte, fing sich aber wieder. »Federn sind jetzt groß in Mode«, bemerkte
sie, um Sissys Modegeschmack zu rechtfertigen.
    »Ja,
wirklich?«, fragte Will in unverschämtem Tonfall. »Und wird man bald auch Lady
Charlotte wie eines der besten Pferde des Königs herausgeputzt sehen?«
    Nach
Charlottes Empfinden dauerte es schrecklich lang, bis ihre Kutsche am Hydepark
ankam. Tatsächlich hatte Will seinen Kutscher angewiesen, zweimal um den Park
zu fahren, bevor er anhielt, da er gehofft hatte, die Zeit damit zu verbringen,
seine zukünftige Braut zu küssen.
    Aber in
Hollands Kutsche wurde nicht über Heirat gesprochen. Charlotte zankte sich freundschaftlich
mit ihm über die neuen Modetrends oder die letzten Eskapaden des Kronprinzen;
der Diamantring, der einmal seiner Mutter gehört hatte, blieb unangetastet in
Wills Tasche.

Kapitel 6
    Als die Kutsche
schließlich anhielt, sah sich Charlotte schnell um, bevor sie den Blick senkte
und sittsam vorgab, sich nicht um den Aufenthaltsort des Grafen von Sheffield
und Downes zu bekümmern. Offensichtlich war seine Kutsche noch nicht
angekommen. Will fiel ein Stein vom Herzen. Vielleicht gab ihm Alex noch eine
Chance. Er geleitete Charlotte zum Weidenteich und überließ es seinem
Angestellten, das Picknick vorzubereiten. Charlotte ihrerseits versuchte, ihre
Aufmerksamkeit auf Wills Unterhaltung zu richten, doch ihre Gedanken schweiften
immer wieder ab. Sie wünschte sich sehnlichst Alex - den Grafen, ermahnte
sie sich - herbei, aber zugleich ärgerte sie sich über diesen. Warum
sollte sie nach ihm Ausschau halten? Er erinnerte sich noch nicht einmal an sie!
    »Charlotte«,
sagte Will geduldig, als er sich noch einmal wiederholte, »was halten Sie von
den goldenen Absätzen des Prinzen?«
    »Äh ...«
Völlig verwirrt sah Charlotte zu ihm auf. »Die goldenen Absätze des Prinzen?«
    »Ja«,
antwortete Will und sah sie erwartungsvoll an.
    »Es tut
mir Leid«, entgegnete Charlotte kleinlaut. »Ich habe nicht die geringste
Ahnung, wovon Sie sprechen.«
    »Ich
weiß«, sagte Will mit einem gequälten Lächeln. »Seit geraumer Zeit rede ich
Unsinn und Sie haben genickt und mir bei allem, was ich sagte, zugestimmt.«
    »Oh«,
sagte Charlotte und schnappte erschrocken nach Luft.
    Will
zog sie entschlossen zur nächsten Bank. Sie setzten sich und beobachteten, wie
zwei Schwäne nach Brot fischten. japanische Weiden neigten sich über den Teich
und ihre Äste trieben im Wasser wie Strähnen nassen Haars.
    Charlotte
sehnte sich in ihr ruhiges Atelier zurück, wo sie das Porträt von Sophie
vollenden konnte. Sie hatte Sophie was etwas lächerlich war, wie sie zugab -
in einer Wiese voller Glockenblumen in Positur gesetzt und das Malen der
Glockenblumen, die sich in der Ferne verliefen, hatte sich als mühselige
Aufgabe erwiesen. Aber auch wenn sie sich im Atelier

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