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01 - Gnadenlos

01 - Gnadenlos

Titel: 01 - Gnadenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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fuhr Tucker ihn an. »Was ist los? Kannst du es nicht absetzen?«
    »Henry, ich setze alles ab, was du mir lieferst«, entgegnete Piaggi. Er war sauer auf den arroganten Kerl und fragte sich, was er als nächstes in petto hatte.
    »Damit sind wir drei Tage lang beschäftigt«, jammerte Eddie Morello.
    »Traust du deiner Alten nicht mal drei Tage über den Weg?« Tucker grinste den Mann an. Eddie war als nächster dran, das hatte er bereits beschlossen. Konnte der nicht mal einen Spaß verstehen? Sein Gesicht lief blutrot an.
    »Also hör mal, Henry... «
    »Beruhigt euch, Leute.« Piaggi warf einen Blick auf die acht Kilo Rohmaterial, die vor ihnen auf dem Tisch lagen, bevor er sich zu Tucker umwandte. »Ich wüßte zu gern, woher du den Stoff beziehst.«
    »Das kann ich mir vorstellen, Tony, aber dieses Thema hatten wir doch schon abgehakt, oder? Also, wirst du damit fertig?«
    »Mensch, ist doch klar, daß du diese Sache nicht mehr stoppen kannst, wenn du erst mal damit angefangen hat. Die Leute werden von dir abhängig, so in dem Stil, was sagst du zu dem Bären, wenn dir die Kekse ausgegangen sind?« Piaggi beschäftigte sich schon mit den Einzelheiten. Er hatte Bekannte in Philadelphia und in New York - junge Männer wie er, die die Nase voll hatten, für einen alten Knacker mit
    Methoden von anno dazumal zu arbeiten. Es war ein faszinierender Gedanke, was dieses Geschäft langfristig abwerfen würde. Henry hatte Zugang zu - ja, zu was? fragte er sich. Erst vor zwei Monaten waren sie ins Geschäft eingestiegen, und zwar mit zwei Kilo, die so rein waren, daß es nur der beste weiße Sizilianer damit aufnehmen konnte, und noch dazu zum halben Einkaufspreis. Und der Lieferweg war allein Henrys Problem, was das Geschäft doppelt so verlockend machte. Aber am meisten beeindruckten Piaggi doch die Sicherheitsvorkehrungen. Henry war kein Schaumschläger, kein Senkrechtstarter mit großen Plänen und kleinem Verstand. Ein richtiger Geschäftsmann, gelassen und tüchtig, und langfristig durchaus ein ernsthafter Verbündeter und Partner, davon war Piaggi mittlerweile überzeugt. »Der Nachschub ist gesichert. Zerbrich dir darüber nicht den Kopf, Kumpel.«
    »Okay.« Piaggi nickte. »Da ist nur ein Problem. Es wird ein Weilchen dauern, bis ich das nötige Kleingeld für eine Lieferung in dieser Größenordnung aufgetrieben habe. Du hättest mich vorwarnen müssen.«
    Tucker lachte auf. »Ich wollte verhindern, daß du dir die Hosen vollmachst.«
    »Vertraust du mir mit dem Geld?«
    Tucker blickte ihn an und nickte. »Ich weiß, daß du ehrlich bist.« Ein kluger Schachzug, denn Piaggi würde sich die Chance nicht entgehen lassen, seine Komplizen regelmäßig mit Ware versorgen zu können. Außerdem waren die langfristigen Verdienstmöglichkeiten einfach viel zu reizvoll. Angelo Vorano hatte das vielleicht nicht geschnallt aber immerhin hatte er ihm den Kontakt zu Piaggi vermittelt und damit seinen Zweck erfüllt. Abgesehen davon war Angelo mittlerweile Krebsscheiße.
    »Ist dieser Stoff wieder so rein wie der letzte?« Morello ging den beiden anderen mit dieser Bemerkung auf die Nerven.
    »Eddie, dieser Mann wird uns ja wohl kaum Kredit geben und zur gleichen Zeit reinlegen, oder?« fragte Piaggi.
    »So, meine Herren, jetzt will ich mal erklären, was heute hier abläuft! Also, ich habe eine hervorragende Quelle für Eins-A-Stoff. Woher und auf welchem Weg ich ihn kriege, ist meine Angelegenheit. Außerdem habe ich ein Revier, von dem ihr euch gefälligst fernhaltet. Aber bis jetzt haben wir uns auf der Straße noch nicht die Köpfe eingeschlagen, und dabei soll es auch bleiben.« Beide Italiener nickten, Eddie dumpf und ergeben, Tony voller Verständnis und Respekt.
    Piaggi selbst spann den Faden weiter.
    »Und du wiederum brauchst jemanden, der das Zeug an den Mann bringt. Das übernehmen wir. Und wenn du ein Gebiet für dich reservieren willst, dann stellen wir uns darauf ein.«
    Es war Zeit für den nächsten Zug. »Ich habe es in diesem Geschäft nicht so weit gebracht, weil ich dumm bin. Mit der nächsten Lieferung seid ihr aus dieser Sache draußen.« »Was soll das heißen?«
    »Damit meine ich unsere Bootsausflüge. Ihr Jungs braucht nicht mehr abzupacken.«
    Piaggi lächelte. Er hatte das jetzt viermal mitgemacht, und inzwischen war der Reiz des Neuen verflogen. »Dagegen habe ich nichts einzuwenden. Meine Leute stehen jederzeit für eine Lieferung bereit, wenn du

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