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01 - Gnadenlos

01 - Gnadenlos

Titel: 01 - Gnadenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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bedankte sich für den zwar langen, aber doch glatten Flug. Nach diesem Marathon freute sich die Mannschaft von der Air Force auf die paar Tage Zwangspause, bis das Team zum Rückflug bereit war, die vielleicht lediglich durch ein paar kurze Abstecher nach Fort Clark unterbrochen werden würden. Dann führte Captain Albie seine Männer fort. Zwei Mannschaftswagen brachten sie zu einem anderen Teil des Flughafens, wo zwei Navy C-2A Greyhounds auf sie warteten. Mit vereinzelten Seufzern suchten sich die Marines ihren Sitzplatz für den nächsten Abschnitt der Reise, einen einstündigen Flug zu dem Flugzeugträger USS Constellation. Dort bestiegen sie ein paar CH-46-Sea-Knight-Hubschrauber, die sie auf die USS Ogden brachten. Die erschöpften und verwirrten Männer wurden zu den weitläufigen, unbemannten Mannschaftsquartieren geführt, wo sie auf ihre Pritschen sanken. Kelly, der ihnen nachblickte, fragte sich, was ihn nun erwartete.
    »Wie war die Reise?« Als er sich umwandte, sah er Admiral Podulski in zerknitterter Uniform, aber mit übertriebener Munterkeit vor sich stehen.
    »Als Flieger muß man ja wohl allmählich verrückt werden«, schimpfte Kelly.
    »Ja, die Zeit kann lang werden. Folgen Sie mir.« Der Admiral ging voran in die Decksaufbauten, doch Kelly blickte sich erst noch einmal um. Die Constellation lag am Östlichen Horizont, und er sah Bomber, die auf der einen Seite des Schiffs abhoben, während andere kreisten, bis die Landebahn auf der gegenüberliegenden Seite frei war. Zwei Kreuzer hielten Wacht, und eine Reihe Zerstörer hatte um die Formation einen Ring gebildet. Diesen Teil der Navy, das Blue Team im Einsatz, hatte Kelly bisher nur selten gesehen. »Was ist das?« fragte er und zeigte auf ein Schiff.
    »Ein AGI, ein russisches Aufklärungsboot, als Fischkutter getarnt.« Podulski winkte Kelly, ihm durch eine Wasserabschlußtür zu folgen.
    »Der fehlt uns gerade noch.«
    »Keine Sorge. Damit werden wir schon fertig«, versicherte ihm der Admiral.
    Innerhalb der Aufbauten stiegen sie eine Reihe von Stufen hoch, vorbei an den Quartieren der Flaggoffiziere, oder was im Augenblick dafür herhalten mußte. Admiral Podulski hatte für die Dauer der Mission die Außenkabine des Kapitäns übernommen und den Kommandeur der Ogden in kleinere Räumlichkeiten in der Nähe der Brücke verwiesen. Kelly fand sich in einem bequemen Salon wieder, in dem er vom Kapitän erwartet wurde.
    »Willkommen an Bord«, begrüßte ihn Captain Ted Franks. »Sie müssen Clark sein.«
    »Jawohl, Sir.«
    Franks war ein fünfundfünfzigjähriger alter Hase, der seit 1944 auf See Dienst tat. Der kurze, gedrungene Mann mit dem schütteren Haar trug immer noch den Ausdruck eines Kriegers in seinem Gesicht, das je nach Situation freundlich oder bitterernst wirkte. Im Augenblick war es das erstere. Er wies Kelly einen Platz an einem Tisch an, auf dem unübersehbar eine Flasche Jack Daniels prangte.
    »Das ist doch verboten«, wandte Kelly ein.
    »Für mich nicht«, entgegnete Franks. »Fliegerration.«
    »Ich habe das arrangiert«, erklärte Podulski. »Von der Constellation mitgebracht Sie brauchen etwas, um nach all den Stunden mit den Scouts von der Air Force abschalten zu können.«
    »Mit einem Admiral soll man nicht streiten, Sir.« Kelly ließ zwei Eiswürfel in ein Glas fallen und bedeckte sie mit Whiskey.
    »Der stellvertretende Kommandeur spricht gerade mit Captain Albie und seinen Männern. Für ihre Unterhaltung ist gleichfalls gesorgt.« Damit bezog er sich auf die zwei Flachmänner, die ein jeder an der ihm zugeteilten Pritsche finden würde. »Mr. Clark, das Schiff gehört Ihnen. Und zwar alles, was wir haben.«
    »Captain, Sie sind der perfekte Gastgeber.« Kelly nahm einen Schluck von seinem Drink, und als der Alkohol in seine Blutbahn strömte, wurde ihm erst richtig bewußt wie ausgelaugt er war. »Also, wann geht's los?«
    »In vier Tagen. Sie sollen sich erst noch von der Reise erholen«, erklärte der Admiral. »In zwei Tagen soll das U-Boot hier eintreffen. Wenn das Wetter es erlaubt, gehen die Marines am Freitag morgen rein.«
    »Gut.« Dazu gab es nichts weiter zu sagen.
    »Bis jetzt sind lediglich der stellvertretende Kommandeur und ich informiert. Sorgen Sie dafür, daß sich möglichst nichts rumspricht. Wir haben eine verdammt clevere Mannschaft. Die Leute von der Aufklärung haben sich schon an die Arbeit gemacht, und die Sanitäter sollen morgen ankommen.«
    »Wie sieht der Informationsstand

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