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01 - Gnadenlos

01 - Gnadenlos

Titel: 01 - Gnadenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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ein tückisches, kleines faschistisches Scheusal. Er hat diese Männer umbringen, ermorden lassen wollen«, fügte Kolja, unterstützt von sechs Schnäpsen, hinzu.
    »Gut, Oberst wir werden hoffentlich einen Weg finden, das zu verhindern.«
    »Neurologie West«, sagte die Schwester.
    »Ich möchte mit Sandra O'Toole sprechen.«
    »Einen Augenblick bitte. Sandy?« Die Schwester, die Bürodienst hatte, hielt den Hörer hoch. Die Leiterin des Schwesternteams nahm ihn ihr ab.
    »O'Toole am Apparat.«
    »Miss O'Toole, hier ist Barbara. Wir haben schon einmal miteinander gesprochen. Das Büro von Admiral Greer.« 
    »Ja?«
    »Admiral Greer laßt Ihnen ausrichten, John geht es gut, er ist jetzt auf dem Heimflug.«
    Sandy warf den Kopf herum, um in eine Richtung zu blicken, wo niemand ihre plötzlichen Tränen der Erleichterung sehen konnte. Es war zwar eine zwiespältige Glücksbotschaft, aber sie tat dennoch wohl. »Wissen Sie, wann er hier eintrifft?«
    »Irgendwann morgen, mehr weiß ich nicht.«
    »Danke schön.«
    »Gern geschehen.« Die Leitung wurde sofort unterbrochen.
    Nun, das ist schon mal was - vielleicht sogar eine ganze Menge. Sie fragte sich, was geschehen würde, wenn er hier eintraf, aber wenigstens kehrte er lebend zurück. Mehr, als Tim vergönnt gewesen war.
    Das harte Aufsetzen in Hickam - der Pilot war müde - ließ Kelly hochfahren. Ein Sergeant der Air Force rüttelte ihn zur Sicherheit noch freundlich an der Schulter, als das Flugzeug auf einem abgelegenen Teil des Stützpunkts ausrollte, um aufgetankt und inspiziert zu werden. Kelly nutzte die Zeit für einen kleinen Spaziergang im Freien. Hier war es warm, aber es war nicht so eine drückende Hitze wie in Vietnam. Er befand sich auf amerikanischem Boden, und hier war alles anders...
    Garantiert anders.
    Einmal nur, nur ein einziges Mal möchte ich... fielen ihm seine eigenen Worte wieder ein. Ja, ich werde die anderen Mädchen heraushauen, genauso wie ich Doris herausgeholt habe. Es dürfte nicht allzu schwer sein. Als nächstes knöpfe ich mir Burt vor, und dann reden wir miteinander. Möglicherweise lasse ich den Mistkerl sogar laufen, wenn ich fertig mit ihm bin. Ich kann nicht die ganze Welt retten, aber... bei Gott, ein bißchen was von ihr schon!
    Er fand ein Telefon im Warteraum und wählte.
    »Hallo?« sagte eine abgespannte Stimme achttausend Kilometer weiter weg.
    »Hallo, Sandy. Hier ist John«, sagte er lächelnd. Selbst wenn diese Piloten jetzt noch nicht heimkehrten, so kam zumindest er, und er war dankbar dafür.
    »John? Wo sind Sie?«
    »Ob Sie's glauben oder nicht, in Hawaii.«
    »Geht es Ihnen gut?«
    »Ein bißchen müde, aber sonst, ja. Ich habe keine neuen Löcher oder so«, berichtete er mit einem Lächeln. Allein der Klang ihrer Stimme heiterte diesen Tag auf. Aber das hielt nicht lange vor.
    »John, da gibt es noch was.«
    »Der Sergeant am Empfangsschalter sah, wie das Gesicht des Mannes am Telefon plötzlich blaß wurde. Aber er verlor gleich wieder jedes Interesse, als Kelly sich von ihm wegdrehte.
    »Okay. Es muß Doris sein«, sagte der. »Ich meine, nur Sie und die Ärzte wissen von mir, und... «
    »Wir waren es bestimmt nicht«, versicherte ihm Sandy.
    »Schon gut. Bitte rufen Sie Doris an und... gehen Sie behutsam vor, aber... «
    »Soll ich sie davon abbringen?«
    »Können Sie das machen?«
    »Ja!«
    Kelly versuchte, sich ein wenig zu entspannen, was ihm beinahe gelang. »Ich werde in etwa... oh, neun oder zehn Stunden wieder zu Hause sein. Sind Sie dann in der Arbeit?«
    »Ich habe frei.«
    »Okay, Sandy. Bis bald.«
    »John!« rief sie dringend.
    »Was?«
    »Ich will... ich meine... « Ihre Stimme verstummte.
    Kelly lächelte wieder. »Darüber können wir reden, wenn ich bei Ihnen bin.« Vielleicht kam er nicht bloß nach Hause. Vielleicht kam er nach Hause zu jemandem. Kelly ging im Geiste schnell durch, was er alles getan hatte. Seine umgebaute Pistole und andere Waffen hatte er noch auf dem Boot, aber alles, was er bei seinen Einsätzen getragen hatte, Schuhe, Strümpfe, Jacken, sogar Unterwäsche, waren mittlerweile irgendwo auf einer Müllhalde. Er hatte keinerlei Beweismaterial zurückgelassen, jedenfalls soweit er wußte. Die Polizei wollte vielleicht gerne mit ihm reden. Er aber mußte nicht mit ihr reden, wenn er nicht wollte. Das war einer der Vorteile der amerikanischen Verfassung, dachte Kelly, als er zum Flugzeug zurückging und die Treppe hochstieg.
    Die erste Bordcrew legte sich

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